NDR Info Nachrichten vom 24.10.2017:

Schäuble zum Bundestagspräsidenten gewählt

Berlin: Der Bundestag hat den bisherigen Finanzminister Schäuble zum Parlamentspräsidenten gewählt. Für den CDU-Politiker stimmten 501 Abgeordnete, gegen ihn 173 bei 30 Enthaltungen. Der CDU-Politiker sagte, er sehe den Auseinandersetzungen der kommenden Jahre mit Gelassenheit entgegen. Es komme auf den Stil an. In den vergangenen Monaten habe es in Deutschland Töne der Verächtlichungmachung und Erniedrigung gegeben. So etwas habe keinen Platz in einem zivilisierten Miteinander. Im Anschluss wurden die Bundestagsvizepräsidenten gewählt. Ins Amt kamen die Abgeordneten Friedrich von der CSU, Oppermann von der SPD, Kubicki von der FDP, Pau von den Linken und Roth von den Grünen. Der AfD-Abgeordnete Glaser verfehlte im ersten Wahlgang die notwendige Mehrheit. Er bekam 550 Nein-Stimmen. Glaser hatte wiederholt in Abrede gestellt, dass sich Muslime auf die Religionsfreiheit berufen können und war deswegen von Vertretern anderer Parteien kritisiert worden.| 24.10.2017 15:45 Uhr

Österreich: ÖVP will mit FPÖ koalieren

Wien: In Österreich nehmen die konservative ÖVP und die rechtspopulistische FPÖ Koalitionsverhandlungen auf. ÖVP-Chef Kurz sagte, es gebe viele inhaltliche Überschneidungen und einen gemeinsamen Veränderungswillen. Zu den Punkten, in denen beide Parteien übereinstimmen gehören eine Begrenzung der Zuwanderung sowie Steuersenkungen für Bezieher niedriger Einkommen. Kurz hatte seit Freitag mit den vier anderen im neuen Parlament vertretenen Parteien Sondierungsgespräche geführt.| 24.10.2017 15:45 Uhr

Kritik an EU-Entsenderichtlinie

Brüssel: Europäische Unternehmerverbände lehnen den Beschluss der EU-Staaten zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping ab. Die Regelung sei ein schlechter Kompromiss, der von politischer Symbolik getrieben werde, erklärte der Verband BusinessEurope. Die Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände monierte, für Unternehmer werde es jetzt einfacher, Beschäftigte nach Indien zu entsenden als nach Frankreich oder Italien. Der Verband hoffe, dass es in den Verhandlungen mit dem Europaparlament noch zu Änderungen kommt. Die EU-Sozialminister hatten sich in der vergangenen Nacht auf eine Reform der Entsenderichtlinie geeinigt. Künftig müssen Arbeitnehmer, die von ihren Firmen in ein anderes EU-Land geschickt werden, genauso bezahlt werden wie einheimische Beschäftigte. Die Entsendung wird auf maximal 18 Monate befristet.| 24.10.2017 15:45 Uhr

Hannover gibt Überreste einer Aborigine zurück

Hannover: Das Niedersächsische Landesmuseum hat die sterblichen Überreste einer australischen Ureinwohnerin an das Land zurückgegeben. Die Frau war vor mehr als 100 Jahren gestorben. Ein deutscher Minenpächter hatte die Leiche in einem Sarg nach Hannover gebracht und 1909 dem damaligen Provinzialmuseum übergeben. Australiens Botschafterin Wood sagte während der heutigen Übergabezeremonie, die Rückkehr der sterblichen Überreste ihrer Vorfahren sei für die Aborigines von immenser Bedeutung. In Deutschland beschäftigen sich immer mehr Museen und Sammlungen mit ihrem kolonialen Erbe.| 24.10.2017 15:45 Uhr

Feuer für Olympische Winterspiele entfacht

Athen: Das Feuer für die Olympischen Winterspiele im kommenden Jahr in Südkorea brennt. Wegen bedeckten Himmels über Griechenland entfachten die Verantwortlichen die erste Fackel nicht wie üblich mit Hilfe eines Hohlspiegels im sogenannten Heiligen Hain. Stattdessen wurde eine Reserveflamme genutzt, die bei der Generalprobe in den vergangenen Tagen entzündet worden war. Der deutsche IOC-Präsident Bach erklärte im Rahmen der Zeremonie, die Spiele von Pyeongchang würden der Welt zeigen, dass die olympischen Werte stärker seien als die spaltenden Strömungen. Die Werte Frieden, Respekt und gegenseitiges Verständnis seien in unseren Zeiten essenziell, so Bach. Die Olympischen Winterspiele finden vom 9. bis 25. Februar 2018 in Pyeongchang statt.| 24.10.2017 15:45 Uhr