NDR Info Nachrichten vom 23.10.2017:

Berlin: Die CDU-Vorsitzende, Kanzlerin Merkel, peilt einen Abschluss der Jamaika-Sondierungen bis Mitte nächsten Monats an. In der Unionsfraktion sagte Merkel nach Angaben von Teilnehmern, sie hoffe, dass die Unterhändler von CDU, CSU, FPD und Grünen die Phase des Auslotens bis zum 17. oder 18. November abschließen können. Dann sollten auch generelle Leitlinien für offizielle Koalitionsverhandlungen vorliegen. Für den Fall einer gemeinsamen Regierung sind sich Union, Grüne und FDP weitgehend einig, keine neuen Schulden zu machen. Neben Unions-Fraktionschef Kauder bekräftigten auch Grünen-Chef Özdemir und FDP-Chef Lindner, an einer schwarzen Null festhalten zu wollen. Umstritten ist vor den morgigen Sondierungsgesprächen jedoch, wofür die künftige Regierung bevorzugt Geld ausgeben soll.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Hannover: Der Parteirat der niedersächsischen Grünen lehnt eine Jamaika-Koalition ab. Diese Empfehlung gab der Parteirat am Abend dem Landesvorstand vor den Gesprächen über eine Regierungsbildung in Hannover. Bei der Landtagswahl vorletzten Sonntag hatten die Grünen 8,7 Prozent der Stimmen erhalten und waren deutlich hinter ihr Ergebnis von 2013 zurückgefallen. Für eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung reicht das nicht. Abgesehen von Jamaika wäre die einzige Möglichkeit eine Ampel-Koalition, gegen die sich aber die FDP sperrt.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Gütersloh: Mehr als jedes fünfte Kind in Deutschland lebt laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung länger als fünf Jahre in armen Verhältnissen. Kinderarmut ist in Deutschland ein Dauerzustand, stellt die Untersuchung fest. Wer einmal arm sei, bleibe das lange. Stiftungsvorstand Dräger sagte zu dem Ergebnis der Studie, die zukünftige Sozialpolitik müsse die Vererbung von Armut durchbrechen. Die Diakonie dringt insbesondere auf Hilfen für Alleinerziehende, Familien von Langzeit-Erwerbslosen und kinderreiche Familien.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Genf: Bei der UN-Geberkonferenz für die Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar haben die teilnehmenden Staaten Hilfen von umgerechnet knapp 290 Millionen Euro versprochen. UN-Nothilfekoordinator Lowcock sprach von einer sehr ermutigenden Nachricht für die verzweifelten Menschen, die in Bangladesch ausharrten. Er rechne damit, dass die zugesagte Summe noch steige. Außerdem hätten Regierungen umfangreiche Lieferungen mit Hilfsgütern in Aussicht gestellt. Der UN-Koordinator kündigte eine weitere Geberkonferenz für kommendes Jahr an, falls die Finanzmittel zur Versorgung der Geflüchteten nicht ausreichten. Die muslimischen Rohingya werden im vorwiegend buddhistischen Myanmar nicht als Minderheit anerkannt und verfolgt. Hunderttausende von ihnen haben in Bangladesch Schutz gesucht.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Nürnberg: Ein sogenannter Reichsbürger ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 50-Jährigen wegen Mordes und zweifachen versuchten Mordes schuldig. Der Angeklagte hatte vor einem Jahr im fränkischen Georgensgmünd auf Polizisten geschossen, die Waffen in seiner Wohnung beschlagnahmen wollten. Einer der Beamten wurde getötet, zwei wurden verletzt. Das Gericht kam zu der Überzeugung, dass der Angeklagte sich auf den Polizeieinsatz vorbereitet hatte. Er habe die Schüsse aus seiner Gesinnung heraus abgegeben. Die Verteidigung kündigte nach dem Schuldspruch Revision an und erklärte, das Urteil sei politisch motiviert. Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik und ihre Institutionen nicht an.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Zum Sport: Fußball-Bundesligist 1.FC Köln und Geschäftsführer Schmadtke trennen sich. Wie der Tabellenletzte am Abend mitteilte, wurde der bis 2023 laufende Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst. Als Grund werden unterschiedliche Auffassungen über die zukünftige sportliche Ausrichtung des Clubs genannt. Die Kölnere haben nach neun Spieltagen erst zwei Punkte.| 23.10.2017 20:00 Uhr

Das Wetter: Nachts abziehender Regen und nachfolgend einige Auflockerungen, regional Nebel möglich. Tiefstwerte 10 bis 6 Grad. Morgen meist dichte Wolken und zunächst oft trocken, später von Westen her Regen möglich. Höchstwerte 12 bis 16 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch dichte Wolken und Regen, im Verlauf von Westen her Auflockerungen bei 14 bis 18 Grad. Am Donnerstag bewölkt, aber nur wenig Regen, später etwas Sonne möglich, 13 bis 17 Grad.| 23.10.2017 20:00 Uhr