NDR Info Nachrichten vom 23.10.2017:

Lebenslange Haft für sogenannten Reichsbürger

Nürnberg: Ein sogenannter Reichsbürger ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth sprach den 50-Jährigen wegen Mordes schuldig. Die Richter folgten damit der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Angeklagte hatte bei einem Einsatz der Polizei vor einem Jahr im fränkischen Georgensgmünd auf Beamte geschossen, die Waffen in seiner Wohnung beschlagnahmen wollten. Einer der Beamten wurde getötet, zwei wurden verletzt. Die Verteidigung hatte auf fahrlässige Tötung plädiert. Nach ihrer Darstellung glaubte der Beschuldigte, sich gegen Einbrecher verteidigen zu müssen. Sogenannte Reichsbürger erkennen die Bundesrepublik und ihre Institutionen nicht an.| 23.10.2017 12:15 Uhr

Grüne fordern Klimaschutz-Vorschläge

Berlin: Die Grünen haben die möglichen Koalitionspartner Union und FDP aufgefordert, Vorschläge zu machen, wie sie die Pariser Klimaschutzziele einhalten wollen. Grünenchef Özdemir sagte, CDU/CSU und FDP sagten ja zum Klimaschutz, machten aber nichts, und die Grünen müssten ihn umsetzen; diese Arbeitsteilung werde nicht funktionieren. Wenn Deutschland beim Umweltschutz wieder zum Vorbild werden wolle, gehe das nicht ohne Ausstieg aus der Kohleverstromung, ohne eine Mobilitätswende und ohne eine Agrarwende. In dem Pariser Klimaschutzabkommen haben sich 195 Staaten zu Maßnahmen verpflichtet, die Erderwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Werten zu begrenzen.| 23.10.2017 12:15 Uhr

Kataloniens Parlament berät Donnerstag

Barcelona: Das katalanische Regionalparlament wird am Donnerstag über die Antwort auf die Entmachtung durch die Zentralregierung in Madrid entscheiden. Ein Sprecher des regierenden Parteienbündnisses sagte, es solle eine Klage gegen die Anwendung des Verfassungsartikels 155 vorbereitet werden. Nach wochenlangem Streit über ein Unabhängigkeitsreferendum der Katalanen hatte der spanische Ministerpräsident Rajoy die Entmachtung der Separatisten in der Region auf den Weg gebracht und Neuwahlen ausgerufen. Außerdem solle das Kabinett in Barcelona entlassen werden.| 23.10.2017 12:15 Uhr

Flucht: UNO sammelt Geld für Rohingya

Genf: Angesichts der Massenflucht der muslimischen Rohingya aus Myanmar haben die Vereinten Nationen zu rascher finanzieller Hilfe aufgerufen. Dazu findet in Genf heute eine Geberkonferenz statt. Nach UN-Angaben sind rund 370 Millionen Euro notwendig, um mehr als 500.000 Rohingya in den Flüchtlingslagern in Bangladesch ein halbes Jahr lang zu versorgen. Die EU sagte weitere 30 Millionen Euro zu. Die muslimische Minderheit wird im buddhistischen Myanmar seit Jahrzehnten verfolgt.| 23.10.2017 12:15 Uhr

Norditalien: Nun soll schnell verhandelt werden

Rom: Die norditalienischen Regionen Lombardei und Venetien haben mit deutlichen Mehrheiten für eine größere Autonomie gestimmt. In der Lombardei waren mehr als 95 Prozent der Wähler für mehr Eigenständigkeit, wie die Regionalverwaltung in Mailand mitteilte. In Venetien fiel das Ergebnis mit gut 98 Prozent noch klarer aus. Die Referenden sind allerdings rechtlich nicht bindend. Die beiden wohlhabenden Regionen mit ihren Hauptstädten Mailand und Venedig verlangen vor allem, dass ihre Steuern in der Region bleiben. Eine Abspaltung von Italien wollen die Lombardei und Venetien aber nicht. Die Präsidenten der beiden Regionen kündigten rasche Verhandlungen mit der italienischen Regierung in Rom an.| 23.10.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,6 Prozent auf 13.066 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 1,1 Prozent höher bei 21.697. Der Euro kostet einen Dollar 17 40.| 23.10.2017 12:15 Uhr