NDR Info Nachrichten vom 23.10.2017:

CDU sieht Vizekanzler-Vorstoß skeptisch

Berlin: Vertreter der CDU haben zurückhaltend auf den Vorstoß der Grünen reagiert, in einer Jamaika-Koalition zwei Vizekanzler zu ernennen. CDU-Generalsekretär Tauber erklärte im RBB, die Sondierungsgespräche sollten nicht durch Personalfragen belastet werden. Erst müsse über Inhalte gesprochen werden, dann über Posten. Die stellvertretende Parteivorsitzende Klöckner sagte, die Frage nach zwei Vizekanzlern habe sich ihr bislang nicht aufgedrängt. Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Kellner, hatte die entsprechende Forderung mit Hinweis auf zwei Juniorpartner in einer Jamaika-Koalition begründet. In der "Bild"-Zeitung betonte er, Grüne und FDP müssten die Regierungsarbeit gleichermaßen mitkoordinieren. Im Grundgesetz ist allerdings nur ein Vizekanzler vorgesehen. Morgen Abend kommen in Berlin Unterhändler von CDU, CSU, FDP und Grüne zusammen, um ihre Sondierungsgespräche fortzusetzen. Im Mittelpunkt steht das Thema Haushalt und Finanzen.| 23.10.2017 10:45 Uhr

Parteien bereiten erste Bundestagssitzung vor

Berlin: Vier Wochen nach der Bundestagswahl bereiten die Parteien heute die konstituierende Sitzung des neuen Parlaments vor. Dazu kommen mit Ausnahme der AfD alle im Bundestag vertretenen Fraktionen zu Beratungen zusammen. Bei der Union, der FDP und den Grünen werden die Fraktionschefs wohl auch über den aktuellen Stand der Verhandlungen über eine Jamaika-Koalition informieren. Bei der SPD wird eine Kampfabstimmung über den Kandidaten für das Amt des Bundestags-Vizepräsidenten erwartet. Als neuer Bundestagspräsident ist Finanzminister Schäuble vorgesehen. Er und seine Stellvertreter sollen morgen in der konstituierenden Plenarsitzung gewählt werden.| 23.10.2017 10:45 Uhr

UN-Geberkonferenz für Rohingya begonnen

Genf: In der Schweiz hat am Vormittag eine UN-Geberkonferenz für die verfolgte muslimische Minderheit der Rohingya begonnen. Seit Ende August sind den Vereinten Nationen zufolge schätzungsweise mehr als eine halbe Million Rohingya von Myanmar ins Nachbarland Bangladesch geflohen. Die muslimische Minderheit wird seit Jahrzehnten im mehrheitlich buddhistischen Myanmar unterdrückt. Der UNO fehlen nach eigenen Angaben rund 260 Millionen Euro, um die Rohingya in den kommenden Monaten in den Flüchtlingslagern von Bangladesch versorgen zu können. Deutschland hat dafür bislang fünf Millionen Euro bereitgestellt.| 23.10.2017 10:45 Uhr

Norditalien: Nun soll schnell verhandelt werden

Rom: Die norditalienischen Regionen Lombardei und Venetien haben mit deutlichen Mehrheiten für eine größere Autonomie gestimmt. In der Lombardei waren mehr als 95 Prozent der Wähler für mehr Eigenständigkeit, wie die Regionalverwaltung in Mailand mitteilte. In Venetien fiel das Ergebnis mit gut 98 Prozent noch klarer aus. Die Referenden sind allerdings rechtlich nicht bindend. Die beiden wohlhabenden Regionen mit ihren Hauptstädten Mailand und Venedig verlangen vor allem, dass ihre Steuern in der Region bleiben. Eine Abspaltung von Italien wollen die Lombardei und Venetien aber nicht. Die Präsidenten der beiden Regionen kündigten rasche Verhandlungen mit der italienischen Regierung in Rom an.| 23.10.2017 10:45 Uhr

Abe kündigt harten Umgang mit Nordkorea an

Tokio: Der japanische Ministerpräsident Abe hat nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl einen härteren Umgang mit Nordkorea angekündigt. Er werde dem Raketen- und Atomprogramm Pjöngjangs mit entschlossener Diplomatie entgegentreten, sagte Abe vor Journalisten. Der japanische Regierungschef will dabei mit den USA, China und Russland zusammenarbeiten. Bei der vorgezogenen Parlamentswahl hat Abe mit seiner rechtskonservativen Regierungskoalition den jüngsten Hochrechnungen zufolge wieder eine Zwei-Drittel-Mehrheit geholt. Damit könnte er die Verfassung ändern. Abe plant, den Passus neu zu regeln, der sein Land zum Pazifismus verpflichtet.| 23.10.2017 10:45 Uhr