NDR Info Nachrichten vom 22.10.2017:

Spanien ruft Katalanen zu Widerstand auf

Madrid: Im Streit über die Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens ruft die spanische Zentralregierung die Bürger der Region zu zivilem Ungehorsam gegenüber den örtlichen Behörden auf. Der spanische Außenminister Dastis sagte der BBC, er hoffe, die Katalanen ignorierten alle Anweisungen der Regionalregierung. Die katalanischen Behörden hätten schließlich keine rechtliche Grundlage für Anordnungen, wenn die Zentralregierung die Kontrolle in Barcelona übernehme. Die Regierung in Madrid werde dann selbst für die gesetzestreue Abwicklung des Alltagsgeschäfts sorgen. Das Kabinett von Ministerpräsident Rajoy hatte gestern die Entmachtung der Regionalregierung in Barcelona eingeleitet. So will sie verhindern, dass sich die Region im Nordosten des Landes von Spanien abspaltet. Der katalanische Regionalpräsident Puigdemont verurteilte die Zwangsmaßnahmen als schlimmste Attacke gegen Katalonien seit dem Ende der Franco-Diktatur 1975. Das Regionalparlament in Barcelona werde jetzt über das weitere Vorgehen entscheiden.| 22.10.2017 15:00 Uhr

Referenden in Italien über mehr Autonomie

Mailand: Die Bürger in den norditalienischen Regionen Lombardei und Venetien sind heute zu Volksabstimmungen über Autonomierechte aufgerufen. Anders als im spanischen Katalonien geht es in Italien aber nicht um eine Unabhängigkeit, sondern um mehr Kompetenzen für die Regionalregierungen. Unter anderem will die Lombardei mit der Wirtschaftsmetropole Mailand und Venetien mit Touristenhochburgen wie Venedig und Verona das Geld in der Region halten. Die Volksabstimmungen sind rechtlich nicht bindend. Sie sollen vielmehr die Position der Regionalvertreter in Verhandlungen mit der Regierung in Rom stärken.| 22.10.2017 15:00 Uhr

Bundeswehr setzt Ausbildung im Nordirak fort

Berlin: Die Bundeswehr hat die Ausbildung kurdischer Peschmerga-Kämpfer im Nordirak nach gut einwöchiger Unterbrechung wieder aufgenommen. Das teilte das Einsatzführungskommando der Bundeswehr heute mit. Deutsche Soldaten bilden seit 2014 Peschmerga für den Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat" aus. Angesichts der militärischen Eskalation im Norden des Irak war die Mission aber am 13. Oktober zum Schutz der Bundeswehr-Angehörigen vorläufig ausgesetzt worden. Inzwischen soll sich die Lage wieder beruhigt haben. Der Konflikt zwischen Kurden und Zentralregierung war eskaliert, nachdem die Kurden Unabhängigkeitspläne vorangetrieben hatten. Die Regierung in Bagdad lehnt eine solche Abspaltung strikt ab.| 22.10.2017 15:00 Uhr

UNHCR appelliert an neuen Bundestag

Berlin: Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen hat die Abgeordneten des neuen Bundestags aufgerufen, den Schutz von Geflüchteten zu verbessern. Vor der konstituierenden Sitzung des Parlaments veröffentlichte das UNHCR in einem Papier konkrete Handlungsvorschläge. Die Abgeordneten müssten darauf hinwirken, die Integration von Flüchtlingen besser zu fördern und die gesellschaftliche Offenheit gegenüber Asylsuchenden zu bewahren, heißt es darin. Grundkonsens des Handelns müsse weiterhin sein, dass Flüchtlinge Schutz benötigen, solange eine Rückkehr in ihre Heimat nicht möglich ist. Am Dienstag kommt der Bundestag zu seiner ersten Sitzung zusammen.| 22.10.2017 15:00 Uhr

Argentinien: Tausende fordern Aufklärung

Buenos Aires: Nach dem Tod eines Aktivisten in Argentinien haben tausende Menschen von der Regierung die Aufklärung der Todesumstände gefordert. Rund 10.000 Demonstranten versammelten sich auf der Plaza de Mayo im Zentrum der argentinischen Hauptstadt und verlangten den Rücktritt der für die Sicherheitsbehörden zuständigen Ministerin. In Sprechchören hieß es, der 28-Jährige sei von der Polizei getötet worden. Der Aktivist, der sich für die Rechte der Ureinwohner in Patagonien im Süden Argentiniens einsetzte, war am 1. August bei einer Demonstration von der Militärpolizei festgenommen worden und verschwunden. Vergangenen Dienstag wurde seine Leiche in einem Fluss gefunden. Der Fall ruft in Argentinien böse Erinnerungen an die Zeit der Militärjunta wach, als in dem südamerikanischen Land 30.000 Menschen ermordet wurden oder spurlos verschwanden.| 22.10.2017 15:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Viele Wolken und sich nach Osten ausbreitender Regen. Höchstwerte 10 bis 13 Grad. Nachts wolkig und vor allem im Norden weitere Schauer. Tiefstwerte 11 bis 6 Grad. Morgen stark bewölkt und zeitweise Regen, vereinzelt mit Gewitter. Später von Norden her Auflockerungen. 10 bis 14 Grad. Am Dienstag dichte Wolken und von Westen leichter Regen, 9 bis 15 Grad.| 22.10.2017 15:00 Uhr