NDR Info Nachrichten vom 22.10.2017:

Puigdemont wirft Madrid Staatsstreich vor

Barcelona: Im Streit über eine Unabhängigkeit Kataloniens stehen sich die Konfliktparteien weiter unversöhnlich gegenüber. Der katalanische Regionalpräsident Puigdemont verurteilte die Zwangsmaßnahmen der spanischen Zentralregierung in einer Fernsehansprache auf Katalanisch, Spanisch und Englisch als undemokratisch. Die spanische Zentralregierung wolle die katalanische Autonomie per Staatsstreich liquidieren. Laut Puigdemont wird das Regionalparlament bald über Gegenmaßnahmen beraten. Die Zentralregierung in Madrid hatte gestern angekündigt, die katalanische Regionalregierung abzusetzen und in der Region in den kommenden sechs Monaten Neuwahlen abzuhalten. Mit einer Zustimmung des spanischen Senats dazu wird in der nächsten Woche gerechnet. In Barcelona protestierten gestern Abend Hunderttausende Menschen gegen die Pläne Madrids. Derzeit wollen die spanischen Basken zur Unterstützung der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter demonstrieren.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Demonstration gegen Rassismus in Berlin

Berlin: Im Regierungsviertel haben sich etwa tausend Menschen zu einer Demonstration gegen Rassismus und Hass versammelt. Anlass ist der Einzug der AfD in den Bundestag. Zu dem Protest rund um das Reichstagsgebäude hat ein Bündnis aus Vereinen, Gewerkschaften und Organisationen aufgerufen. Sie werfen der AfD vor, das Parlament als Bühne für Fremdenfeindlichkeit und Geschichtsverfälschung nutzen zu wollen. Die AfD teilte mit, das Motto der Demonstration "Gegen Hass und Rassismus im Bundestag" bedeute eine Diskreditierung aller 92 AfD-Abgeordneten. Bei der Bundestagswahl hatte die AfD 12,6 Prozent der Stimmen geholt. Das neue Parlament kommt in zwei Tagen zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Barley und Nahles prangern Sexismus an

Berlin: Die SPD-Politikerinnen Barley und Nahles haben sich in die Debatte über Sexismus und sexuelle Gewalt eingeschaltet. Familienministerin Barley forderte in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe härtere Gesetze bei körperlichen Übergriffen wie die Hand auf"s Knie legen. Sie räumte ein, sie mache selbst bei politischen Veranstaltungen gelegentlich unangenehme Erfahrungen. SPD-Fraktionschefin Nahles sagte der "Bild am Sonntag", sie habe unglaublich oft erlebt, dass sie als Frau nicht ernst genommen werde. Bei Frauen werde sogar noch die Qualifikation angezweifelt, wenn sie erfolgreich im Leben stünden, so Nahles. Unter dem Stichwort "MeToo" berichten Frauen in aller Welt seit Tagen in den sozialen Medien über Erfahrungen mit Chauvinismus, Sexismus und sexualisierter Gewalt.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Kremlkritiker Nawalny aus Gefängnis entlassen

Moskau: Der Kreml-Kritiker Nawalny ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Moskauer Gericht hatte ihn Anfang des Monats zu einer 20-tägigen Haftstrafe verurteilt. Zur Begründung hieß es, Nawalny habe wiederholt zu einer nicht genehmigten Demonstration in der Milllionenstadt Nischni Nowgorod aufgerufen. Der 41-Jährige selbst sieht in dem Urteil einen Versuch von Präsident Putin, regierungskritische Kundgebungen zu verhindern. Nawalny prangert immer wieder Korruption in Russland an. Er will im kommenden Jahr bei der Präsidentenwahl antreten. Die Wahlkommission hat seine Kandidatur wegen einer Bewährungsstrafe in einem anderen Fall aber ausgeschlossen.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Malta: Kundgebung nach Journalistinnen-Mord

La Valletta: Nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia wollen heute auf Malta tausende Menschen für eine rasche Aufklärung des Verbrechens demonstrieren. Mehrere Bürgerrechtsgruppen riefen zu der Kundgebung in der Hauptstadt La Valletta auf. Sie rechnen mit zehntausenden Teilnehmern. Galizia war vergangenen Montag durch eine Autobombe getötet worden. Die 53-Jährige hatte über Geldwäsche und Steuerhinterziehung berichtet und auch Vertraute des maltesischen Premierministers Muscat beschuldigt.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Slowenien wählt neuen Präsidenten

Ljubljana: In Slowenien hat die Wahl des Staatspräsidenten begonnen. Etwa 1,7 Millionen Bürger sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Als Favorit gilt der amtierende Staatschef Pahor. Der Sozialdemokrat lag in Umfragen zuletzt bei knapp 55 Prozent. Sein wichtigster Herausforderer, der parteilose Ex-Komiker Sarec, kommt demnach auf 21 Prozent. Die Wahllokale schließen um 19.00 Uhr, erste Ergebnisse werden am späteren Abend erwartet.| 22.10.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Viele Wolken und sich nach Osten ausbreitender Regen. Höchstwerte 10 bis 13 Grad. Nachts wolkig und vor allem im Norden weitere Schauer. Tiefstwerte 11 bis 6 Grad. Morgen stark bewölkt und zeitweise Regen, vereinzelt mit Gewitter. Später von Norden her Auflockerungen. 10 bis 14 Grad. Am Dienstag dichte Wolken und von Westen leichter Regen, 9 bis 15 Grad.| 22.10.2017 13:00 Uhr