NDR Info Nachrichten vom 22.10.2017:

Puigdemont wirft Madrid Staatsstreich vor

Barcelona: Im Streit über eine Unabhängigkeit Kataloniens stehen sich die Konfliktparteien weiter unversöhnlich gegenüber. Der katalanische Regionalpräsident Puigdemont verurteilte die Zwangsmaßnahmen der spanischen Zentralregierung In einer Fernsehansprache auf Katalanisch, Spanisch und Englisch als undemokratisch. Die spanische Zentralregierung wolle die katalanische Autonomie per Staatsstreich liquidieren. Laut Puigdemont wird das Regionalparlament bald über Gegenmaßnahmen beraten. Die Zentralregierung in Madrid hatte gestern angekündigt, die katalanische Regionalregierung abzusetzen und in der Region in den kommenden sechs Monaten Neuwahlen abzuhalten. Mit einer Zustimmung des spanischen Senats dazu wird in der nächsten Woche gerechnet. In Barcelona protestierten gestern Abend Hunderttausende Menschen gegen die Pläne Madrids. Zur Stunde wollen die spanischen Basken zur Unterstützung der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter demonstrieren.| 22.10.2017 12:00 Uhr

Terror-Ermittlungen in Frankreich

Paris: Ein Richter hat ein Ermittlungsverfahren gegen acht Verdächtige eröffnet, die aus rechtsextremen Motiven geplant haben sollen, Anschläge auf Politiker zu verüben. Wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, bleiben sieben von ihnen in Untersuchungshaft, ein 17-Jähriger wurde unter besonderer Aufsicht freigelassen. Der Gruppe werde vorgeworfen, Anschläge auf Politiker, Moscheen und Angehörige von Minderheiten geplant zu haben, hieß es aus Justizkreisen. Die Staatsanwaltschaft hatte die formelle Eröffnung von Terror-Ermittlungen gestern beantragt. Die Beschuldigten sind nach Angaben der Ermittler drei 17-jährige Jugendliche und fünf Erwachsene zwischen 18 und 29. Unter ihren Zielen sollen unter anderem der Linksaußen-Kandidat für das Präsidentenamt, Mélenchon, und Regierungssprecher Castaner gewesen sein.| 22.10.2017 12:00 Uhr

Kremlkritiker Nawalny aus Gefängnis entlassen

Moskau: Der Kreml-Kritiker Nawalny ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Moskauer Gericht hatte ihn Anfang des Monats zu einer 20-tägigen Haftstrafe verurteilt. Zur Begründung hieß es, Nawalny habe wiederholt zu einer nicht genehmigten Demonstration in der Milllionenstadt Nischni Nowgorod aufgerufen. Der 41-Jährige selbst sieht in dem Urteil einen Versuch von Präsident Putin, regierungskritische Kundgebungen zu verhindern. Nawalny prangert immer wieder Korruption in Russland an. Er will im kommenden Jahr bei der Präsidentenwahl antreten. Die Wahlkommission hat seine Kandidatur wegen einer Bewährungsstrafe in einem anderen Fall aber ausgeschlossen.| 22.10.2017 12:00 Uhr

Demonstration gegen AfD in Berlin

Berlin: Am Brandenburger Tor beginnt in diesen Minuten eine Demonstration gegen Rassismus und Hass. Anlass in der Einzug der AfD in den Bundestag am Dienstag. Zu der Kundgebung hat ein Bündnis aus Gewerkschaftern und gesellschaftlichen Initiativen aufgerufen. Laut Berliner Polizei sind etwa 10.000 Teilnehmer für die Demonstration im Regierungsviertel angemeldet. Die AfD hatte bei der Wahl 12,6 Prozent der Stimmen geholt und wird mit 93 Abgeordneten im Parlament vertreten sein. Der neu gewählte Bundestag kommt in zwei Tagen zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.| 22.10.2017 12:00 Uhr

Argentinien: Tausende fordern Aufklärung

Buenos Aires: Nach dem Tod eines Aktivisten in Argentinien haben tausende Menschen von der Regierung die Aufklärung der Todesumstände gefordert. Rund 10.000 Demonstranten versammelten sich auf der Plaza de Mayo im Zentrum der argentinischen Hauptstadt und verlangten den Rücktritt der für die Sicherheitsbehörden zuständigen Ministerin. In Sprechchören hieß es, der 28-Jährige sei von der Polizei getötet worden. Der Aktivist, der sich für die Rechte der Ureinwohner in Patagonien im Süden Argentiniens einsetzte, war am 1. August bei einer Demonstration von der Militärpolizei festgenommen worden und verschwunden. Vergangenen Dienstag wurde seine Leiche in einem Fluss gefunden. Der Fall ruft in Argentinien böse Erinnerungen an die Zeit der Militärjunta wach, als in dem südamerikanischen Land 30.000 Menschen ermordet wurden oder spurlos verschwanden.| 22.10.2017 12:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Viele Wolken und sich nach Osten ausbreitender Regen. Höchstwerte 10 bis 13 Grad. Nachts wolkig und vor allem im Norden weitere Schauer. Tiefstwerte 11 bis 6 Grad. Morgen stark bewölkt und zeitweise Regen, vereinzelt mit Gewitter. Später von Norden her Auflockerungen. 10 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag dichte Wolken und von Westen leichter Regen, 9 bis 15 Grad. Am Mittwoch dicht bewölkt und verbreitet Regen, im Verlauf von Westen Auflockerungen, 10 bis 16 Grad.| 22.10.2017 12:00 Uhr