NDR Info Nachrichten vom 22.10.2017:

Puigdemont wirft Madrid Staatsstreich vor

Barcelona: Im Streit über eine Unabhängigkeit Kataloniens stehen sich die Konfliktparteien unversöhnlich gegenüber. Der katalanische Regionalpräsident Puigdemont verurteilte gestern Abend die Zwangsmaßnahmen der spanischen Zentralregierung. In einer Fernsehansprache bezeichnete er die geplante Entmachtung seiner Regierung als Putsch. Puigdemont sprach von der schlimmsten Attacke gegen Katalonien seit dem Ende der Franco-Diktatur 1975. Das Regionalparlament in Barcelona werde jetzt über das weitere Vorgehen entscheiden. Die Zentralregierung in Madrid hatte gestern angekündigt, die katalanische Regionalregierung abzusetzen und in der Region in den kommenden sechs Monaten Neuwahlen abzuhalten. Die Pläne müssen noch vom spanischen Senat gebilligt werden. In Barcelona protestierten gestern Abend Hunderttausende Menschen gegen die Pläne Madrids. Heute wollen die spanischen Basken zur Unterstützung der katalanischen Unabhängigkeitsbefürworter demonstrieren.| 22.10.2017 11:00 Uhr

Tschechien: Wahlsieger gegen Zuwanderung

Prag: Nach seinem Sieg bei der Parlamentswahl in Tschechien hat der Chef der populistischen ANO-Partei, Babis, angekündigt, sich für eine strikte Zuwanderungspolitik in der EU einzusetzen. Er werde bei anderen Mitgliedsländern um Unterstützung für seinen Anti-Immigrationskurs werben, sagte Babis. Der 63-jährige Milliardär will sich dabei nicht auf die Visegrad-Staaten beschränken - also Tschechien, Slowakei, Polen und Ungarn. Er werde sich auch an Österreich sowie Slowenien und Kroatien wenden. Nach dem vorläufigen Endergebnis kommt die ANO-Partei auf knapp 30 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft im neuen tschechischen Parlament ist die liberal-konservative Partei, knapp vor den Piraten und den Rechtsextremisten. Es wird eine schwierige Regierungsbildung erwartet.| 22.10.2017 11:00 Uhr

Demo gegen Rassismus in Berlin

Berlin: Zwei Tage vor der konstituierenden Sitzung des Bundestags wollen am Mittag Tausende Menschen gegen die AfD protestieren. Zu der Kundgebung unter dem Motto "Gegen Hass und Rassismus im Bundestag" hat ein Bündnis aus Gewerkschaftern und gesellschaftlichen Initiativen aufgerufen. Laut Berliner Polizei sind rund 10.000 Teilnehmer für die Demonstration im Regierungsviertel angemeldet. Anlass ist der Einzug der AfD in den Bundestag. Die Partei hatte bei der Wahl 12,6 Prozent der Stimmen geholt und wird mit 93 Abgeordneten im Parlament vertreten sein.| 22.10.2017 11:00 Uhr

Niedersachsen: CDU bewegt sich auf Grüne zu

Hannover: Vor dem Beginn der Sondierungsgespräche in Niedersachsen bewegt sich die CDU auf die Grünen zu. Der christdemokratische Landes- und Fraktionschef Althusmann sagte der Deutschen Presse-Agentur, er selbst habe keine Berührungsängste mit der Partei. Vor der Wahl am vergangenen Sonntag hatte er noch einen grünen Agrarminister Christian Meyer kategorisch ausgeschlossen. Jetzt betonte Althusmann, es gebe zwischen CDU und Grünen Schnittmengen beim Verbraucher- oder Naturschutz. Bei der Landtagswahl am vergangenen Sonntag war die SPD zwar stärkste Kraft geworden. Für eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung reicht es jedoch nicht. Da die FDP ein Ampel-Bündnis ablehnt und die Grünen einer Jamaika-Koalition skeptisch gegenüber stehen, gilt derzeit in Niedersachsen eine Große Koalition von SPD und CDU als am wahrscheinlichsten.| 22.10.2017 11:00 Uhr

Kremlkritiker Nawalny aus Gefängnis entlassen

Moskau: Der Kreml-Kritiker Nawalny ist aus dem Gefängnis entlassen worden. Ein Moskauer Gericht hatte ihn Anfang des Monats zu einer 20-tägigen Haftstrafe verurteilt. Zur Begründung hieß es, Nawalny habe wiederholt zu einer nicht genehmigten Demonstration in der Milllionenstadt Nischni Nowgorod aufgerufen. Der 41-Jährige selbst sieht in dem Urteil einen Versuch von Präsident Putin, regierungskritische Kundgebungen zu verhindern. Nawalny prangert immer wieder Korruption in Russland an. Er will im kommenden Jahr bei der Präsidentenwahl antreten. Die Wahlkommission hat seine Kandidatur wegen einer Bewährungsstrafe in einem anderen Fall aber ausgeschlossen.| 22.10.2017 11:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Heute viele Wolken und einige Schauer, vom Harz bis zur Ostsee freundlicher, 10 bis 13 Grad. Morgen oft stark bewölkt und zeitweise Regen, vereinzelt Gewitter, später von Norden her Auflockerungen und öfter trocken. Höchstwerte 10 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag ein Wechsel von Wolken und etwas Sonne, später von Westen her Regen, 9 bis 15 Grad. Am Mittwoch dichte Wolken und verbreitet Regen, 10 bis 16 Grad.| 22.10.2017 11:00 Uhr