NDR Info Nachrichten vom 21.10.2017:

Madrid berät Vorgehen gegen Katalonien

Madrid: Die spanische Zentralregierung ist zu einer Sondersitzung zusammen, um über konkrete Maßnahmen im Katalonien-Konflikt zu beraten. Medienberichten zufolge will das Kabinett von Ministerpräsident Rajoy in der Region Neuwahlen ansetzen. Nach Artikel 155 der spanischen Verfassung ist auch eine Auflösung der katalanischen Regionalregierung möglich. Der Artikel kam seit Einführung der Verfassung 1978 noch nie zur Anwendung. Sollte Madrid Zwangsmaßnahmen beschließen, müssten diese im Anschluss vom Senat gebilligt werden. Am Abend hatte König Felipe die Unabhängigkeitspläne der Katalanen erneut scharf kritisiert. Die Region sei ein wesentlicher Teil des Landes und werde das auch bleiben, erklärte Felipe.| 21.10.2017 10:45 Uhr

Habeck: Noch große Differenzen bei Jamaika

Berlin: Der Auftakt der Sondierungsgespräche über eine Jamaika-Koalition hat nach Aussage des Grünen-Spitzenpolitikers Habeck erhebliche Differenzen in wichtigen Politikfeldern offenbart. Dazu gehörten die Asylpolitik, Finanz- und Europafragen sowie der Klimaschutz. Es sei alles andere als sicher, dass eine Koalition zustande komme, so Habeck. Die Atmosphäre bei der gestrigen großen Sondierungsrunde bezeichnete er aber als gut. CSU-Chef Seehofer lobte, dass die Grünen nicht die Forderung nach deutlichen Steuererhöhungen gestellt haben. Gemeinsam mit Kanzlerin Merkel bespricht er derzeit in Berlin die weitere Strategie der Unionsparteien in den Sondierungsgesprächen mit Grünen und FDP.| 21.10.2017 10:45 Uhr

Deutschland verurteilt Anschläge in Afghanistan

Berlin: Die Bundesregierung hat die Anschläge auf zwei Moscheen in Afghanistan verurteilt. Die sinnlose Gewalt sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes. Bei den Taten waren gestern Abend mehr als 70 Menschen getötet worden. Sowohl in der afghanischen Hauptstadt Kabul als auch in der zentral-afghanischen Provinz Ghor hatten sich Selbstmordattentäter in Moscheen in die Luft gesprengt. Die Terrororganisation "Islamischer Staat" reklamierte den Anschlag in Kabul für sich.| 21.10.2017 10:45 Uhr

In Tschechien endet Parlamentswahl

Prag: In Tschechien geht heute die Parlamentswahl zu Ende. Noch bis 14 Uhr können die rund 8,4 Millionen Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Am Nachmittag werden erste Ergebnisse erwartet. Laut Umfragen kann die populistische ANO-Bewegung des früheren Finanzministers Babis mit den meisten Stimmen rechnen. Der Unternehmer hat den etablierten Parteien den Kampf angekündigt und macht sich für die Einführung eines Mehrheitswahlrechts stark. Da gegen den 63-Jährigen wegen Subventionsbetrugs ermittelt wird, schließen viele Politiker eine Zusammenarbeit mit ihm aus.| 21.10.2017 10:45 Uhr

Messer-Attacke in München

München: Ein Unbekannter hat in der bayerischen Landeshauptstadt vier Passanten mit einem Messer angegriffen und leicht verletzt. Die Polizei startete eine großangelegte Suchaktion nach dem Mann. Anwohner im Stadtteil Haidhausen wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Die Beamten gehen davon aus, dass es sich um einen Einzeltäter handelt.| 21.10.2017 10:45 Uhr

Air Berlin hofft auf weitere staatliche Hilfe

Berlin: Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin hofft auf weitere staatliche Hilfe. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, die Konzernspitze habe jetzt auch Kanzlerin Merkel ein entsprechendes Schreiben geschickt. Um eine Transfergesellschaft zu gründen, seien 65 Millionen Euro notwendig. Zehn Millionen könne das Unternehmen selbst aufbringen. Der Rest müsse von den betroffenen Bundesländern oder vom Bund kommen. In der Auffanggesellschaft sollen sich Mitarbeiter, die vor der Entlassung stehen, für eine neue Stelle qualifizieren können. Air Berlin rechnet damit, dass bis zu 4.000 Beschäftigte in diese Einrichtung wechseln werden.| 21.10.2017 10:45 Uhr