NDR Info Nachrichten vom 20.10.2017:

Sondierung in großer Runde beginnt

Berlin: Vor Beginn der ersten gemeinsamen Sondierungsrunde von Union, FDP und Grünen für eine Jamaika-Koalition haben die Beteiligten Kompromissbereitschaft angemahnt. Bayerns Innenminister Herrmann von der CSU sagte auf NDR Info, es müsse möglichst schnell klar werden, ob eine stabile Regierung möglich sei, oder ob es unüberwindbare Hürden gebe. Wichtige Themen wie die Begrenzung des Flüchtlingszustroms dürften dabei nicht ausgeklammert werden. Ähnlich äußerte sich der Europa-Abgeordnete der FDP, Graf Lambsdorff. Wenn man zuerst die Themen behandele, bei denen die Parteien unterschiedliche Positionen hätten, könne man gleich sehen, ob ein Jamaika-Bündnis eine Chance habe, sagte Lambsdorff ebenfalls auf NDR Info. Das erste Sondierungsgespräch in großer Runde findet am Nachmittag in Berlin statt.| 20.10.2017 10:45 Uhr

EU-Gipfel geht zu Ende

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union sind zusammengekommen, um sich am zweiten und letzten Tag des EU-Gipfels mit dem Brexit und anstehenden Reformen zu befassen. Dabei geht es unter anderem um den schrittweisen Aufbau einer Verteidigungsunion und die Stärkung der Währungsunion. Am Vormittag beraten die Staats- und Regierungschefs dann ohne die britische Premierministerin May über den Stand der Austritts-Verhandlungen. Anders als von London erhofft, wird der Gipfel noch kein grünes Licht für den Übergang in die zweite Verhandlungsphase zu den künftigen Beziehungen geben. Grund sind fehlende konkrete Zusagen Londons bei den milliardenschweren Finanzforderungen der EU. Gestern hatten sich die Gipfelteilnehmer darauf verständigt, wegen der bedenklichen Menschenrechtslage in der Türkei die Zahlungen zu kürzen, die das Land bislang als Vorleistung für einen möglichen EU- Beitritt erhalten hat.| 20.10.2017 10:45 Uhr

Barcelona: Sturm auf die Banken angekündigt

Barcelona: Im Konflikt um die Unabhängigkeitsbestrebungen haben separatistische Organisationen die Bürger in Katalonien zu einem Sturm auf die Banken aufgerufen. Die Bürgerinitiative Katalanische Nationalversammlung und der Kulturverein Omnium Cultural appellierten an ihre Anhänger, heute früh massiv Geld von Konten der fünf größten Banken abzuheben. Damit solle gegen die Inhaftierung der Präsidenten der beiden Organisationen und gegen die Firmenflucht protestiert werden, hieß es zur Begründung. Der Konflikt zwischen Barcelona und der Zentralregierung hatte sich gestern drastisch zugespitzt. Das spanische Kabinett soll morgen in einer Dringlichkeitssitzung über Zwangs-Maßnahmen gegen Katalonien beraten.| 20.10.2017 10:45 Uhr

Tschechien wählt neues Parlament

Prag: In Tschechien beginnen heute zweitägige Parlamentswahlen. Klarer Favorit ist die populistische ANO-Partei des Unternehmers und Multimilliardärs Babis. Der 63-jährige ehemalige Finanzminister ist gegen einen Beitritt seines Landes zur Eurozone, aber für einen Verbleib Tschechiens in der EU. Im Wahlkampf kritisierte er immer wieder die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Merkel. Babis hatte sein Amt wegen des Verdachts auf Subventionsbetrug im Mai verloren und im September seine parlamentarische Immunität. Er bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe.| 20.10.2017 10:45 Uhr

US-Polizei ermittelt gegen Weinstein

Los Angeles: Die Polizei ermittelt wegen Missbrauchsvorwürfen gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein. Ein Sprecher bestätigte in Los Angeles, ein mögliches Opfer sei befragt worden. Der fragliche Vorfall habe sich 2013 ereignet. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht genannt. In den vergangenen Tagen hatten sich mehr als 40 Frauen mit Vorwürfen von sexuellen Belästigungen bis Vergewaltigungen gegen den früheren Hollywood-Mogul gemeldet. Weinstein ließ erneut alle Anschuldigungen wegen nicht-einvernehmlichen Geschlechtsverkehrs zurückweisen.| 20.10.2017 10:45 Uhr