NDR Info Nachrichten vom 19.10.2017:

Berlin: Nach den Einzelgesprächen mit der Unionsspitze treffen sich heute die beiden kleineren möglichen Jamaika-Partner FDP und Grüne zu einem ersten Meinungsaustausch. Beide Seiten treten mit jeweils sechs Teilnehmern an. Beobachter gehen davon aus, dass sie Gemeinsamkeiten ausloten, um diese in die Unterredungen mit der Union einzubringen. Am Abend hatten CDU, CSU und Grüne ihre erste Gesprächsrunde beendet. CDU-Generalsekretär Tauber betonte im Anschluss, allen Seiten sei es ernst, bestehende Probleme zu lösen. Sein Kollege von der CSU, Scheuer, sagte, es gebe noch diverse Abstände in den Auffassungen, die weiter ausgelotet werden müssten. Der Bundesgeschäftsführer der Grünen, Kellner, erklärte, es sei noch ein gutes Stück des Weges zu gehen. Vorher hatten CDU und CSU bereits mit den Unterhändlern der FDP beraten.| 19.10.2017 04:00 Uhr

Berlin: In der Diskussion um den Umgang mit straffällig gewordenen Zuwanderern fordern mehrere Länder, dass die Bundesregierung sie verstärkt unterstützt. Niedersachsens Innenminister Pistorius sagte der "Bild", das zuständige Bundesamt müsse in solchen Fällen unverzüglich prüfen, ob laut Gesetz der Schutzanspruch verwirkt sei. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig nannte als Ziel, gerade diese Abschiebungen zu beschleunigen. Hamburgs Erster Bürgermeister Scholz verlangte, alle Möglichkeiten zu nutzen, diejenigen abzuschieben, die als Straftäter abgeschoben werden könnten. Nachsicht sei hier nicht angebracht, so Scholz. Der Vorsitzender der Innenministerkonferenz und sächsische Ressortchef Uhlig erklärte, eine konsequente Rückführung abgelehnter Asylbewerber brauche eine nationale Kraftanstrengung. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Stamp verlangte ebenfalls, den gut Integrierten Bleibeperspektiven aufzuzeigen und stattdessen Gefährder und Kriminelle deutlich konsequenter abzuschieben.| 19.10.2017 04:00 Uhr

Brüssel: Der heutige EU-Gipfel steht im Zeichen der europäischen Flüchtlings- und Verteidigungspolitik. Ein Thema weiteres Thema ist voraussichtlich eine Verringerung der Finanzhilfen für die Türkei. Im Rahmen des zweitägigen Treffens soll auch über Pläne zur weiteren Digitalisierung Europas gesprochen werden. Zudem wollen die Staats- und Regierungschefs erörtern, wie die EU mit der Nordkorea-Krise und mit dem Abrücken der USA vom Atomabkommen mit dem Iran umgehen wird. Morgen folgt dann eine Debatte über mögliche EU-Reformen entsprechend der Forderungen des französischen Macron. EU-Ratspräsident Tusk hat dazu einen Fahrplan vorgelegt. Darüber hinaus sprechen die 27 übrigen EU-Länder über den weiteren Verlauf beim Brexit.| 19.10.2017 04:00 Uhr

Madrid: Im Unabhängigkeits-Konflikt mit Katalonien läuft heute um zehn Uhr ein Ultimatum der spanischen Zentralregierung ab. Der Chef der katalanischen Regionalregierung, Puigdemont, soll bis dahin erklären, ob er die Bestrebungen für einen eigenen Staat abbricht und die verfassungsmäßige Ordnung respektiert. Puigdemont hat dies bisher abgelehnt und stattdessen die Aufnahme von Gesprächen verlangt. Sollte das Ultimatum verstreichen, könnte der spanische Ministerpräsident Rajoy vom Verfassungsartikel 155 Gebrauch machen. Dieser erlaubt es der Regierung in Madrid, eine autonome Region zur Erfüllung ihrer rechtlichen Pflichten zu zwingen.| 19.10.2017 04:00 Uhr

New York: Der Ton zwischen den Vereinigten Staaten, Israel und dem Iran verschärft sich weiter. Die amerikanische UN-Botschafterin Haley warf Teheran vor, gleich mehrere UN-Resolutionen zu verletzen. Wenn ein - so wörtlich - Schurkenstaat dabei sei, Langstreckenraketen zu entwickeln, stehe bald das nächste Nordkorea vor der Tür. Haley äußerte sich im Rahmen einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats. Israels Botschafter bei den Vereinten Nationen, Danon, nannte das Atomabkommen mit dem Iran eine Blaupause für ein Desaster. Die internationale Gemeinschaft müsse es entweder umgehend nachbessern oder aufkündigen, so Danon.| 19.10.2017 04:00 Uhr

Zum Sport: In der Fußball-Champions-League hat Bayern München den schottischen Vertreter Celtic Glasgow mit 3:0 geschlagen. Die Torschützen waren Müller, Kimmich und Hummels. Die Handballer von der TSV Hannover-Burgdorf haben im Achtelfinale des DHB-Pokals den Titelverteidiger THW Kiel mit 24:22 aus dem Wettbewerb geworfen. Ebenfalls ausgeschieden ist Flensburg-Handewitt nach einer 26:29-Niederlage gegen Berlin. Zudem spielten: Melsungen - Leipzig 22:27, Lemgo - Stuttgart 27:29 nach Verlängerung , Ferndorf - Rhein-Neckar Löwen 24:28 und Saarlouis - Magdeburg 28:37.| 19.10.2017 04:00 Uhr

Das Wetter: Tagsüber im Norden zunächst bewölkt und gebietsweise Schauer. Nach Süden hin nach regionalem Nebel freundlicher und trocken. Höchstwerte von 14 Grad auf Rügen bis 23 Grad im Ruhrgebiet. Die weiteren Aussichten: Am Freitag Wechsel von Sonne und Wolken, von Westen her Schauer bei 14 bis 21 Grad. An der Nordsee stürmische Böen.| 19.10.2017 04:00 Uhr