NDR Info Nachrichten vom 18.10.2017:

Jamaika: Parteien starten Gespräche

Berlin: Knapp vier Wochen nach der Bundestagswahl haben offiziell Sondierungsgespräche über die Bildung einer Koalition von Union, FDP und Grünen begonnen. Zur Stunde beraten Vertreter von CDU und CSU mit Unterhändlern der FDP, am Nachmittag ist ein Treffen der Union mit den Grünen vorgesehen. Das erste Sondierungsgespräch in großer Runde ist übermorgen geplant. Sollten die Verhandlungen am Ende zu einer sogenannten Jamaika-Koalition führen, wäre es das erste Mal, dass ein solches Bündnis auf Bundesebene zustandekommt. Als Hauptstreitpunkte zwischen Union, FDP und Grünen gelten die Themen Zuwanderung und Klimaschutz sowie die Finanzpolitik.| 18.10.2017 13:00 Uhr

Kabinett für Verlängerung von Bundeswehreinsätzen

Berlin: Das Kabinett hat sich für eine dreimonatige Verlängerung von sieben Auslandseinsätzen der Bundeswehr ausgesprochen. Dieser verkürzte Zeitraum soll die Koalitionsverhandlungen und die Regierungsbildung überbrücken und dem neuen Bundestag die Möglichkeit geben, sich vor einer längerfristigen Entscheidung einzuarbeiten. Aufträge, Einsatzgebiete und Mandatsobergrenzen bleiben unverändert. Konkret geht es um die Mission in Afghanistan, den Einsatz von Aufklärungs-Tornados gegen die Terror-Organisation IS von Jordanien aus, die Seeraumüberwachung im Mittelmeer sowie die Einsätze in Darfur und dem Südsudan. Sie sollen bis Ende März fortgesetzt werden. Der Blauhelmeinsatz im Norden Malis sowie die Ausbildung der kurdischen Peschmerga für den Kampf gegen den IS sollen zunächst bis Ende April weiter mandatiert werden. Die Bundeswehr hat letztere aber wegen des Konflikts zwischen den Kurden und der irakischen Regierung derzeit ausgesetzt.| 18.10.2017 13:00 Uhr

Steinmeier: Frühere RAF-Anhänger sollen reden

Berlin: Bundespräsident Steinmeier hat 40 Jahre nach dem Mord an Arbeitgeberpräsident Schleyer die noch lebenden Anhänger der RAF zum Reden aufgefordert. Die Täter, die nun seit vielen Jahren schwiegen, machten sich damit an den Angehörigen der Opfer ein zweites Mal schuldig, sagte Steinmeier bei einer Gedenkveranstaltung in Berlin. Wenn die Betroffenen Rückgrat besäßen, müssten sie endlich alle Einzelheiten der Taten offenlegen. Steinmeier rief zudem dazu auf, sich stärker mit den Motiven des Fanatismus auseinanderzusetzen und der Radikalisierung entgegenzuwirken. Terroristen von links und rechts sowie islamistischen Dschihadisten sei gemeinsam, dass sie Destabilisierung durch Angst erreichen wollten. Auch heute würden Worte wieder zu Taten. Dem müsse rechtzeitig entgegengewirkt werden.| 18.10.2017 13:00 Uhr

Eilanträge gegen EZB-Anleihenkäufe abgelehnt

Karlsruhe: Die Europäische Zentralbank kann ihre milliardenschweren Käufe von Staatsanleihen vorläufig fortsetzen. Das Bundesverfassungsgericht wies Eilklagen des ehemaligen CSU-Bundestagsabgeordneten Gauweiler und weiterer Euro-Skeptiker gegen die Ankäufe ab. Die Richter begründeten dies auch damit, dass sie das Verfahren bereits im Juli dem Europäischen Gerichtshof zur Vorabentscheidung vorgelegt hatten. Die Euro-Kritiker wollten verhindern, dass das EZB-Programm fortgeführt wird, solange über die Verfassungsbeschwerden in der Sache noch nicht entschieden ist. Seit März 2015 kauft die Europäische Zentralbank jeden Monat für rund 60 Milliarden Euro Anleihen auf, vorwiegend Staatsanleihen. Ziel ist es, die Wirtschaft im Euro-Raum anzukurbeln. Kritiker argumentieren, Deutschland hafte, wenn die aufgekauften Staatsanleihen ihren Wert verlören.| 18.10.2017 13:00 Uhr

NRW verbietet Hells-Angels-Gruppierung

Düsseldorf: Das Land Nordrhein-Westfalen ist mit einem Vereinsverbot und einer Großrazzia gegen eine Hells-Angels-Gruppierung vorgegangen. Mehr als 700 Polizisten durchsuchten heute früh über 50 Wohnungen und Geschäftsräume des Vereins und seiner Unterstützer in 16 Städten. Zweck und Tätigkeit des Rockerklubs und seiner Unterstützer verstießen gegen Strafgesetze, hieß es zur Begründung. Der Rechtsstaat nehme keine Parallelgesellschaften hin.| 18.10.2017 13:00 Uhr

Höherer Mindestlohn für Bauarbeiter

Frankfurt am Main: Tausende Beschäftigte im Baugewerbe erhalten vom kommenden Jahr an mehr Geld. Die Tarifparteien verständigten sich darauf, den Mindestlohn von 11 Euro 30 auf 11 Euro 75 pro Stunde anzuheben. Er gilt im Westen für Ungelernte und im Osten für alle Beschäftigten auf dem Bau. 2019 steht eine weitere Erhöhung an. Der Satz für Facharbeiter, der nur in den westdeutschen Ländern gilt, steigt in zwei Schritten von 14 Euro 70 auf 15 Euro 20.| 18.10.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag oft Sonne und Wolken im Wechsel, im Süden und Osten länger sonnig. Zum Abend zunehmend dichtere Wolken und geringer Niederschlag möglich. Höchstwerte 14 bis 21 Grad. Morgen im Norden etwas Regen, nach Süden hin nach Nebelauflösung freundlich, 14 bis 22 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag wechselnd bewölkt mit Schauern, zwischendurch auch Sonnenschein, 15 bis 21 Grad.| 18.10.2017 13:00 Uhr