NDR Info Nachrichten vom 12.10.2017:

Abschlussbericht des Sonderermittlers im Fall Amri

Berlin: Knapp zehn Monate nach dem islamistischen Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt in der Hauptstadt hat der Sonderermittler des Senats seinen Abschlussbericht vorgestellt. Der frühere Bundesanwalt Jost kritisiert darin, dass vor allem die Berliner Kriminalpolizei Fehler gemacht habe, aber auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Der Attentäter Anis Amri hätte wegen Drogenhandels und gefälschter Ausweise höchstwahrscheinlich festgenommen und in Untersuchungshaft gesperrt werden können, sagte Jost. Berlins Innensenator Geisel forderte einen Bundestags-Untersuchungsausschuss zu dem Fall. Versäumnisse vor dem Anschlag habe es länderübergreifend und auch auf Bundesebene gegeben, sagte der SPD-Politiker zur Begründung. Amri hatte bei dem Anschlag im Dezember zwölf Menschen getötet und mehr als 60 verletzt. Der Tunesier wurde Tage später auf der Flucht in Mailand von Polizisten erschossen.| 12.10.2017 19:15 Uhr

Teile von Air Berlin gehen an Lufthansa

Berlin: Der Verkauf von großen Teilen der insolventen Fluglinie Air Berlin an Lufthansa ist besiegelt. Wie Air Berlin mitteilte, übernimmt die größte deutsche Fluggesellschaft 20 Maschinen sowie die Töchter Niki und LGW mit insgesamt 1300 Mitarbeitern. Der Kaufpreis beträgt etwa 210 Millionen Euro. Damit könnte Air Berlin den staatlichen Kredit von 150 Millionen Euro zurückzahlen. Der Vertrag tritt in Kraft, wenn auch der Gläubigerausschuss und die EU-Kartellbehörde zustimmen. Die Verhandlungen zwischen Air Berlin und dem britischen Interessenten Easyjet dauern demnach noch an.| 12.10.2017 19:15 Uhr

Israel tritt ebenfalls aus der Unesco aus

Tel Aviv Israel hat nach den USA ebenfalls angekündigt, aus der UN-Kulturorganisation Unesco auszutreten. Das teilte das Büro von Ministerpräsident Netanjahu mit. Zuvor hatte Israels UN-Botschafter den Rückzug der USA gelobt. Das sei der Preis für die Diskriminierung seines Landes. Beide Staaten werfen der Unesco eine israelfeindliche Haltung vor. Die Bundesregierung kritisierte den Austritt der USA. Kulturstaatsministerin Grütters nannte den Schritt ein völlig falsches Signal. Angesichts globaler Krisen sei eine leistungsstarke und zuverlässige UN-Organisation von größter Bedeutung - besonders in der internationalen Kulturpolitik.| 12.10.2017 19:15 Uhr

Österreich klagt gegen deutsche PKW-Maut

Wien: Österreich hat vor dem Europäischen Gerichtshof Klage gegen die geplante Pkw-Maut in Deutschland eingereicht. Verkehrsminister Leichtfried sagte, die Abgabe sei diskriminierend. Die EU-Kommission habe die Augen bei der deutschen Pkw-Maut fest zugedrückt, kritisierte der Sozialdemokrat. Die Europäische Union müsse aber eine Solidargemeinschaft sein, es dürfe nicht das Gesetz des Stärkeren gelten. Die Niederlande wollen sich der Klage anschließen. Das Bundesverkehrsministerium in Berlin geht davon aus, dass die Maut rechtmäßig ist. Grüne und SPD forderten, weitere Vorbereitungen zu stoppen.| 12.10.2017 19:15 Uhr

Volkswagen sieht Zukunft in E-Mobilität

Wolfsburg: Volkswagen-Chef Müller hat die Investitionen des Konzerns in Elektroautos verteidigt. Er erklärte vor VW-Managern, schon in Kürze werde sich die Entscheidung rechnen. Nach Müllers Prognose kann Volkswagen in den kommenden Jahren die Gewinne aus dem klassischen Autobereich nutzen, um die Elektroautos zu finanzieren. Verbrennungsmotoren würden dagegen immer teurer. Grund seien die härteren Anforderungen an den Schadstoffaustoß, so Müller. Er räumte ein, dass Volkswagen bei einigen Themen spät dran sei und vieles zu lange habe liegen lassen. Nun kümmere sich das Unternehmen aber endlich mit der nötigen Kraft um Zukunftsthemen.| 12.10.2017 19:15 Uhr