NDR Info Nachrichten vom 12.10.2017:

Spaniens Regierung setzt Katalonen Frist

Madrid: Der spanische Ministerpräsident Rajoy hat Katalonien im Streit über die Unabhängigkeit eine Frist gesetzt. Er erwartet bis zum kommenden Montag eine Antwort vom katalanischen Regierungschef Puigdemont, ob die Region sich von Spanien losgesagt hat oder nicht. Das Kabinett in Madrid beschloss dazu eine formelle Anfrage. Sie ist der erste Schritt, um Artikel 155 der spanischen Verfassung zu aktivieren. Damit könnte die Führung in Madrid die Regionalregierung entmachten, Katalonien seine Teilautonomie entziehen oder den Ausnahmezustand ausrufen. Puigdemont hatte vor zwei Tagen zwar die Unabhängigkeit erklärt, sie aber sofort wieder ausgesetzt. Er wollte so nach eigenen Angaben Raum für Verhandlungen mit der spanischen Regierung schaffen.| 12.10.2017 03:00 Uhr

Journalistin Tolu bleibt in Haft

Istanbul: Der Prozess vor einem türkischen Gericht gegen die deutsche Journalistin Mesale Tolu wird am 18. Dezember fortgesetzt. Das entschieden die Richter am Abend im Gefängnis von Silivri. Bis dahin bleiben die 32-Jährige und ihr dreijähriger Sohn in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer Terrororganisation vor. Tolu wies während des ersten Prozesstages gestern alle Anklagepunkte zurück. Die Vorwürfe seien absurd und dienten dazu, kritische Journalisten unter Druck zu setzen. Die Frau aus Ulm hatte in der Türkei als Übersetzerin und Journalistin für ein linksgerichtetes Nachrichtenportal gearbeitet.| 12.10.2017 03:00 Uhr

Trudeau optimistisch bei NAFTA

Washington: Der kanadische Ministerpräsident Trudeau hat sich bei seinem USA-Besuch für das Nordamerikanische Freihandelsabkommen NAFTA ausgesprochen. In Washington sagte er, die Neuverhandlung des Abkommens sei schwierig. Dennoch bleibe er optimistisch. Die USA und Kanada wüssten, was sie von dem Handelsabkommen hätten. US-Präsident Trump erklärte, entweder komme es zu einem Deal oder nicht. Der Vertrag über das größte Freihandelsabkommen der Welt mit einem gemeinsamen Binnenmarkt aus 460 Millionen Menschen in den USA, Kanada und Mexiko wird auf Betreiben Trumps neu diskutiert. Er sieht für die USA vor allem Nachteile.| 12.10.2017 03:00 Uhr

Polnische Regierung legt Entschädigungsgesetz vor

Warschau: Die polnische Regierung will Bürger entschädigen, die nach dem Zweiten Weltkrieg von der kommunistischen Regierung enteignet wurden. Der stellvertretende Justizminister Jaki stellte dazu einen Gesetzentwurf vor. Statt einer Rückgabe der verstaatlichten Immobilie sollen die Eigentümer 20 Prozent des verlorenen Wertes erhalten. Jaki sagte, ein Ziel des Vorhabens sei, Investitionen in den Städten nicht zu behindern. In Polen liegen viele Grundstücke brach, weil ihr rechtlicher Status ungeklärt ist. Die Entschädigungsfrage wird in dem Land seit Jahren diskutiert. Profitieren sollen auch Alteigentümer, die ihre Häuser und Grundstücke schon vor 1945 verloren haben - etwa von den Nationalsozialisten vertriebene Juden.| 12.10.2017 03:00 Uhr

Bombenentschärfung in Hannover

Hannover: In der niedersächsischen Landeshauptstadt ist eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft worden.  Nach Angaben der Feuerwehr dauerte die Entschärfung etwa eine halbe Stunde und war kurz vor Mitternacht beendet. Im Anschluss konnten die 10.000 Menschen, die am Abend ihre Wohnungen geräumt hatten, wieder nach Hause. Die Fliegerbombe war bei Tiefbauarbeiten im Stadtteil Vahrenheide entdeckt worden. Bei der Evakuierung waren 700 Polizisten und Feuerwehrleute im Einsatz. Mehr als 500 Menschen wurden in einer Schule betreut.| 12.10.2017 03:00 Uhr

BASF holt belasteten Kunststoff zurück

Ludwigshafen: Der Chemiekonzern BASF hat die Auslieferung eines gesundheitsschädlichen Produkts für Matratzen gestoppt. Das Unternehmen teilte mit, betroffene Kunden seien informiert worden. Die Belastung sei auf einen technischen Fehler in der Produktion zurückzuführen, die Ursache werde derzeit beseitigt. Von Ende August bis Ende September hatte BASF nach eigenen Angaben 7.500 Tonnen des Kunststoffs TDI ausgeliefert, der eine zu hohe Konzentration einer möglicherweise krebserregenden chemischen Verbindung aufweist. Aus TDI werden in der Möbelindustrie elastische Schaumstoffe für Matratzen und Polster hergestellt. Außerdem findet es Verwendung in Sitzpolstern von Autos.| 12.10.2017 03:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Nord-West-Wetter: Von Nordwesten her aufkommende Schauer, im Nordseeumfeld vereinzelt auch Gewitter möglich. Tiefstwerte 14 Grad auf den Inseln sowie im Ruhrgebiet, bis 11 Grad im Göttinger Wald. Tagsüber zunächst bedeckt und gebietsweise Regen, im Weser-Ems-Gebiet trocken. Am Nachmittag freundlicher Wechsel von Sonne und Wolken, dabei meist trocken. Höchstwerte 14 Grad in Angeln bis 18 Grad am Rhein. Die weiteren Aussichten: Am Freitag etwas Sonne, später Wolken und im Norden auch Regen möglich, 13 bis 20 Grad. Am Sonnabend in Nordrhein-Westfalen sonnig, im Nordosten oft bedeckt, aber trocken bei 16 bis 22 Grad.| 12.10.2017 03:00 Uhr