NDR Info Nachrichten vom 11.10.2017:

Prozess gegen Deutsche in Türkei gestartet

Istanbul: Vor einem türkischen Gericht hat der Prozess gegen eine 33-jährige Deutsche begonnen. Der Journalistin und Übersetzerin Mesale Tolu wird Terrorpropaganda und Mitgliedschaft in einer linksextremen Gruppe vorgeworfen. Sie hat ausschließlich einen deutschen Pass. Nach Angaben ihrer Anwältin drohen ihr 15 bis 20 Jahre Haft. Tolu war Ende April festgenommen worden. Sie sitzt wie mindestens zehn weitere Deutsche aus politischen Gründen in einem türkischen Gefängnis. Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" hat sich zum Prozessbeginn besorgt geäußert. Geschäftsführer Mihr sagte im Deutschlandfunk, die Vorwürfe gegen die Bundesbürgerin seien eine Standardkeule.| 11.10.2017 12:15 Uhr

Spaniens Außenminister: Puigdemont täuscht

Madrid: Spaniens Außenminister Dastis hat die aufgeschobene Unabhängigkeitserklärung Kataloniens als Täuschungsmanöver bezeichnet. Dastis sagte in einem Interview, er sei empört über das Vorgehen des katalanischen Regierungschefs Puigdemont. Dieser sage etwas und meine das Gegenteil. Einen Dialog könne es nur im Rahmen der spanischen Verfassung geben, so der Außenminister. Die Regierung in Madrid hatte heute früh über den Konflikt beraten. Zur Stunde will sich Spaniens Ministerpräsident Rajoy in einer Pressekonferenz äußern. Hintergrund ist die Rede Puigdemonts gestern Abend in Barcelona. Er hatte darauf verzichtet, eine sofortige Loslösung Kataloniens von Spanien auszurufen, aber eine Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet.| 11.10.2017 12:15 Uhr

UN wirft Myanmar systematische Vertreibung vor

Genf: Die Vereinten Nationen haben Myanmar die systematische Vertreibung der muslimischen Rohingya-Minderheit aus dem Land vorgeworfen. In einem heute vorgestellten Bericht von UN-Ermittlern heißt es, das Vorgehen der Armee ziele darauf ab, die Rohingya dauerhaft aus ihren Siedlungsgebieten im Bundesstaat Rakhine zu vertreiben. Die Rede ist von "brutalen Angriffen", die "gut organisiert, koordiniert und systematisch" erfolgten. Ihr Ziel sei es, die Menschen nicht nur aus Myanmar zu vertreiben, sondern sie auch von einer Rückkehr abzuhalten. Die Rohingya gehören zu den am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt. Bereits mehr als eine halbe Million Angehörige dieser Volksgruppe sind vor der Gewalt ins benachbarte Bangladesch geflüchtet.| 11.10.2017 12:15 Uhr

Euro-Gruppen-Chef gibt Ämter auf

Brüssel: An der Spitze der Euro-Gruppe bahnt sich ein personeller Wechsel an. Der bisherige Chef, der niederländische Finanzminister Dijsselbloem, kündigte an, sich Anfang kommenden Jahres aus der Politik zurückzuziehen. Der Sozialdemokrat will zudem bereits Ende des Monats sein Mandat im Parlament der Niederlande aufgeben. Zur Begründung teilte Dijsselbloem mit, er habe nicht mehr die Energie, um an der Erneuerung seiner Partei in der Opposition mitzuwirken. Diese hatte bei der Wahl im März stark verloren und ist künftig nicht mehr an der Regierung der Niederlande beteiligt.| 11.10.2017 12:15 Uhr

Immer mehr fettleibige Kinder

Genf: Die Zahl der fettleibigen Kinder und Jugendlichen hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO seit 1975 mehr als verzehnfacht. Weltweit galten im vergangenen Jahr einer Studie zufolge etwa 124 Millionen Mädchen und Jungen als fettleibig. 1975 waren es nur elf Millionen. Inzwischen seien sechs Prozent aller Mädchen und acht Prozent der Jungen weltweit betroffen. Vor rund 40 Jahren lag die Quote laut WHO noch unter einem Prozent.| 11.10.2017 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,1 Prozent auf 12.957 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,3 Prozent höher bei 20.881. Der Euro kostet einen Dollar 18 08.| 11.10.2017 12:15 Uhr