NDR Info Nachrichten vom 11.10.2017:

Terrorprozess gegen Deutsche in Türkei begonnen

Istanbul: In der Türkei hat der Prozess gegen eine Deutsche begonnen, der Terrorunterstützung vorgeworfen wird. Die 33-Jährige muss sich vor einem Gericht in der Stadt Silivri westlich von Istanbul verantworten. Sie soll laut Anklageschrift Mitglied einer linksextremen Gruppe sein. Nach Angaben ihrer Anwältin drohen ihr 15 bis 20 Jahre Haft. Die Journalistin und Übersetzerin hat in Istanbul bei einer türkischen Nachrichtenagentur gearbeitet. Sie sitzt wie mindestens zehn weitere Deutsche aus politischen Gründen in der Türkei in Haft, darunter der Journalist Deniz Yücel und der Menschenrechtler Peter Steudtner. Die Bundesregierung fordert immer wieder ihre Freilassung. Die Inhaftierung der deutschen Staatsbürger hat zu einer schweren Krise in den deutsch-türkischen Beziehungen geführt.| 11.10.2017 11:45 Uhr

Gabriel: Spanier und Katalanen müssen reden

Berlin: Bundesaußenminister Gabriel hat an die spanische Regierung und die Führung in Katalonien appelliert, Gespräche aufzunehmen. Der SPD-Politiker sagte, eine Lösung könne es nur geben, wenn sie von der Mehrheit der Spanier und Katalanen mitgetragen wird. Daher müsse es nun Gespräche geben - auf Basis der Rechtsstaatlichkeit und im Rahmen der Verfassung. Eine einseitige Unabhängigkeitserklärung Kataloniens wäre unverantwortlich, sagte Gabriel. Der katalanische Regierungschef Puigdemont hatte gestern Abend in einer Rede darauf verzichtet, eine sofortige Loslösung von Spanien zu erklären. Er unterschrieb aber eine Unabhängigkeitserklärung, die zunächst ausgesetzt wurde. Jetzt müsse es einen Dialog mit Madrid geben, so Puigdemont. Spaniens Ministerpräsident Rajoy will heute Nachmittag erklären, wie die Regierung in dem Konflikt weiter verfahren wird.| 11.10.2017 11:45 Uhr

SZ: Klimaziele noch deutlicher verfehlt?

Berlin: Deutschland verfehlt seine selbstgesteckten Ziele beim Klimaschutz einem Pressebericht zufolge noch deutlicher als erwartet. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" wird der Ausstoß von Treibhausgasen im Jahr 2020 bestenfalls 32,5 Prozent niedriger sein als im Jahr 1990. Das Blatt beruft sich dabei auf interne Berechnungen des Umweltministeriums. Noch vor einem Jahr hatte die Bundesregierung eine Reduzierung der umweltschädlichen Stoffe von mehr als 37 Prozent prognostiziert. Ihr offizielles Ziel ist ein Minus von 40 Prozent. Grund für die Entwicklung sind dem Bericht zufolge unter anderem die Kohlekraftwerke, die besonders viel CO2 ausstoßen.| 11.10.2017 11:45 Uhr

Günther: Jamaika hat gute Bilanz

Kiel: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther hat der Jamaika-Koalition nach 100 Tagen im Amt eine gute Bilanz bescheinigt. Das Bündnis aus CDU, Grünen und FDP schaffe eine gesellschaftliche Bandbreite, sagte Günther in einer Regierungserklärung. Die Koalition löse tradierte Grenzen auf und überwinde das Lagerdenken. Dies sei gut gegen Politikverdrossenheit, betonte der CDU-Politiker. SPD-Fraktionschef Stegner hatte der Jamaika-Koalition dagegen Substanzlosigkeit bescheinigt und ihr die Schulnote 6 zugesprochen.| 11.10.2017 11:45 Uhr

Kurabgabe auch für Tagesgäste?

Wyk auf Föhr: Die schleswig-holsteinischen Inseln und Halligen wollen künftig auch von Tagesgästen eine Kurabgabe erheben können. Die Stadt- und Gemeindevertreter fordern in einer Resolution, dass der Kieler Landtag das Kommunalabgabengesetz entsprechend ändert. Es solle eine Regel aufgenommen werden, die es den Gemeinden ermöglicht, auch Verkehrsträger wie Reedereien und Bahn zu verpflichten, eine Tageskurabgabe von Ausflüglern einzuziehen und an die Gemeinden abzuführen. Gerade auf den Inseln und Halligen sei der Tagestourismus ein beträchtlicher Kostenfaktor. Auf den ostfriesischen Inseln wird die Methode, die Reedereien die Kurtaxe einziehen zu lassen, seit längerem angewandt.| 11.10.2017 11:45 Uhr