NDR Info Nachrichten vom 10.10.2017:

Barcelona: Katalonien verzichtet vorerst auf eine einseitige Unabhängigkeitserklärung. Regierungschef Puigdemont sagte im Parlament, das katalanische Volk habe im zurückliegenden Referendum zwar einen klaren Auftrag zur Gründung eines eigenen Staates erteilt. Der Prozess werde aber zunächst ausgesetzt, um einen Dialog und Verhandlungen mit Madrid einzuleiten. Puigdemont betonte, er halte am Ziel einer Loslösung von Spanien fest. Er sprach von einer historischen Stunde und rief alle Katalanen zur Einigkeit und zur Deeskalation auf. Die spanische Regierung bat er, sich zu einer internationalen Vermittlung bereit zu erklären. Madrid wies die Erklärung Puigdemonts zurück. Die indirekte Erklärung der Unabhängigkeit Kataloniens sei unzulässig, erklärte ein Regierungssprecher.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Hannover: Fünf Tage vor der Landtagswahl in Niedersachsen hat SPD-Ministerpräsident Weil eine große Koalition nicht ausgeschlossen. In einem TV-Duell mit dem CDU-Spitzenkandidaten Althusmann wies er darauf hin, dass die Christdemokraten in vier Jahren Opposition einen sehr konfrontativen Kurs gefahren hätten. Daher sei eine große Koalition nicht einfach - aber auch nicht ausgeschlossen, sagte Weil. Althusmann dagegen betonte, dass er sich ein Bündnis der CDU mit den Grünen nur mit Vertretern einer gemäßigten Linie vorstellen könnte. Einen Landwirtschaftsminister Meyer werde es in einer von ihm geführten Regierung nicht geben. Zuvor hatten die Parteien FDP, Grüne, AfD und Linke in einem eigenen TV-Duell für ihre Positionen geworben.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Frankfurt am Main: Lufthansa und die Pilotengewerkschaft Cockpit haben sich nach jahrelangen Auseinandersetzungen auf neue Tarifverträge geeinigt. Wie Vertreter beider Seiten mitteilten, sollen die Piloten der Kernmarke Lufthansa, Lufthansa Cargo und Germanwings im Durchschnitt mit 60 und damit zwei Jahre später als bislang in den Vorruhestand wechseln können. Sie müssen künftig selbst das Zinsrisiko ihrer Betriebsrenten tragen. Die Vereinbarung sieht zudem Gehaltssteigerungen von insgesamt gut zehn Prozent bis Mitte 2022 vor. Die Einigung steht unter dem Vorbehalt, dass die Gewerkschaftsmitglieder sie in einer Urabstimmung billigen.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Berlin: Die katholische Kirche in Deutschland hat den zwischen CDU und CSU ausgehandelten Kompromiss in der Flüchtlingspolitik kritisiert. Der Familiennachzug sei ein entscheidender Punkt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx. Wer auf Dauer in Deutschland lebe, müsse seine Kinder oder Ehegatten nachholen können. Dies sei nicht nur ethisch geboten, es diene auch der Integration. Das internationale Kinderhilfswerk "Terre des Hommes" bezeichnete den Unionskompromiss als "unmenschlich". CDU und CSU hatten sich darauf verständigt, die Zahl der Zuwanderer jährlich auf 200.000 zu begrenzen. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz soll nach dem Willen der Union ausgesetzt bleiben.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Washington: Die US-Regierung hat damit begonnen, ein Klimaprogramm der Regierung Obama abzubauen. Der Direktor der Umweltbehörde EPA, Pruitt, legte ein Papier vor, indem beschrieben wird, wie der so genannte "Clean Power Plan" abgeschafft werden soll. Mit diesem Plan wollte Obama Treibhausgasemissionen von Kohlekraftwerken verringern. Er war ein Grundpfeiler seiner Klimastrategie. Die Regierung Trump will dagegen an fossilen Energieträgern festhalten. Pruitt hatte bereits gestern gesagt, der Krieg gegen die Kohle sei zu Ende.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Frankfurt am Main: Bundeskanzlerin Merkel und der französische Präsident Macron haben die Frankfurter Buchmesse eröffnet. Beide betonten, wie sehr die Kultur beide Länder verbinde und würdigten die Presse- und Meinungsfreiheit. Frankreich ist in diesem Jahr Gastland der weltweit größten Fachmesse. Mehr als 7.000 Aussteller aus 106 Ländern nehmen teil. Zahlreiche Autoren werden erwartet, um ihre neuesten Werke vorzustellen. Die Messe ist bis Freitag dem Fachpublikum vorbehalten. Am kommenden Wochenende öffnet sie dann für alle.| 10.10.2017 22:00 Uhr

Das Wetter: Nachts ostwärts abziehender Regen, dahinter einige Auflockerungen und nur noch stellenweise kurze Schauer. Tiefstwerte 13 bis 10 Grad. Morgen oftmals dichte Wolkenfelder und gelegentlich etwas Regen möglich. Höchstwerte 14 bis 18 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag zunächst viele Wolken und Regen. Später von Nordwesten freundlicher, 14 bis 17 Grad. Am Freitag meist trocken, 14 bis 19 Grad.| 10.10.2017 22:00 Uhr