NDR Info Nachrichten vom 10.10.2017:

Madrid warnt Katalanen

Madrid: Spaniens Zentralregierung hat die Verantwortlichen in der Region Katalonien nochmals aufgefordert, auf eine Unabhängigkeitserklärung zu verzichten. Heute Abend wird das katalanische Parlament zur voraussichtlich entscheidenden Sitzung zusammentreten. Ein Regierungssprecher in Madrid rief dazu auf, keinen Weg einzuschlagen, von dem es kein Zurück gebe. Gegen 18 Uhr wird die Rede des katalanischen Regierungschefs Puigdemont erwartet. Die Polizei verschärfte die Sicherheitsvorkehrungen in Barcelona. In einer Volksabstimmung in Katalonien vor eineinhalb Wochen hatten 90 Prozent für die Unabhängigkeit votiert, die Beteiligung lag allerdings nur bei 43 Prozent. Spaniens Zentralregierung will eine Abspaltung nicht hinnehmen, Ministerpräsident Rajoy drohte damit, Katalonien den Autonomiestatus zu entziehen.| 10.10.2017 15:45 Uhr

Fahndungserfolg nach Kindesmissbrauch

Frankfurt am Main: Nach der öffentlichen Fahndung wegen Verdachts auf Missbrauch eines kleinen Mädchens hat die Polizei weitere Einzelheiten bekanntgegeben. Demnach gehört der festgenommene 24-Jährige zum engen persönlichen Umfeld des Opfers. Der Tatverdächtige stammt aus dem Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen. Die Ermittler stellten bei der Durchsuchung seiner Wohnung Beweismaterial sicher. Er steht unter Verdacht seit etwa einem Jahr eine Vierjährige mehrfach schwer sexuell missbraucht und Bilder von den Taten auf einer einschlägigen Plattform im sogenannten Darknet verbreitet zu haben. Der Mann soll im Laufe des Tages einem Haftrichter vorgeführt werden.| 10.10.2017 15:45 Uhr

Kirche kritisiert Flüchtlingskompromiss

Berlin: Die katholische Kirche in Deutschland hat den zwischen CDU und CSU ausgehandelten Kompromiss in der Flüchtlingspolitik kritisiert. Der Familiennachzug sei ein entscheidender Punkt, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Marx. Wer auf Dauer in Deutschland lebe, müsse seine Kinder oder Ehegatten nachholen können. Dies sei nicht nur ethisch geboten, es diene auch der Integration. Das internationale Kinderhilfswerk "Terre des Hommes" bezeichnete den Unionskompromiss als "unmenschlich" und als Verstoß gegen die UN-Kinderrechtskonvention. CDU und CSU hatten sich vor zwei Tagen darauf verständigt, die Zahl der Zuwanderer jährlich auf 200.000 zu begrenzen. Der Familiennachzug für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutz soll nach dem Willen der Union ausgesetzt bleiben.| 10.10.2017 15:45 Uhr

Brüssel ermahnt EU-Länder

Brüssel: Die EU-Kommission hat die Mitgliedsländer ermahnt mehr zu tun, um den Einsatz giftiger Pflanzenschutzmittel so weit wie möglich einzudämmen. Bislang sei die entsprechende Richtlinie nicht ausreichend umgesetzt worden, kritisierte die Brüsseler Behörde. Gesundheitskommissar Andriukaitis erklärte, viele Menschen machten sich Sorgen wegen Pestizid-Rückständen im Essen und in der Natur. Dies nehme man ernst. Die EU-Kommission stellte fest, dass unter anderem alternative Methoden zur Schädlingsbekämpfung zu wenig genutzt werden. Deutschland wurde jedoch unter anderem dafür gelobt, dass das Versprühen von Schädlings- und Unkrautvernichtungsmitteln aus der Luft nur noch in Ausnahmefällen gestattet wird.| 10.10.2017 15:45 Uhr

Kaufhof will Löhne und Gehälter kürzen

Düsseldorf: Die Warenhauskette Galeria Kaufhof hat Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi aufgenommen, um einen neuen Tarifvertrag für seine Angestellten durchzusetzen. Wie ein Vertreter des Unternehmens heute mitteilte, geht es darum, Kaufhof wieder profitabel zu machen und Arbeitsplätze zu sichern. Dies bringe Einschnitte für die Beschäftigten mit sich. Einzelheiten wurden nicht genannt. Die Warenhauskette kämpft schon seit längerem mit Umsatzrückgängen und Verlusten. Ursache sei der Strukturwandel im Einzelhandel. Marktanteile wanderten ins Internet ab, die Gewinnspannen gingen zurück.| 10.10.2017 15:45 Uhr