NDR Info Nachrichten vom 07.10.2017:

Merkel nimmt Kurs auf Jamaika-Bündnis

Dresden: Die CDU-Vorsitzende Merkel nimmt Kurs auf ein Jamaika-Bündnis der Union mit FDP und Grünen. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union in Dresden kündigte Merkel erstmals offiziell entsprechende Gespräche an. In ihrer Rede machte die Kanzlerin deutlich, dass sie dazu keine Alternative sieht. Die SPD sei im Bund auf absehbare Zeit nicht regierungsfähig. Man solle deswegen keine weiteren Gedanken an ein Bündnis mit den Sozialdemokraten verschwenden. Gleichzeitig warb Merkel für einen Kompromiss zwischen CDU und CSU in der Flüchtlingspolitik. Ihr gehe es um eine Lösung, bei der sich keine Seite verleugnen müsse. Merkel und CSU-Chef Horst Seehofer kommen morgen mit weiteren Spitzenvertretern der Union zusammen, um gemeinsame Positionen festzulegen - auch zum Thema Einwanderung.| 07.10.2017 16:15 Uhr

Demonstrationen in ganz Spanien für den Dialog

Madrid: In mehreren spanischen Städten sind zehntausende Menschen für einen Dialog im Katalonien-Konflikt auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich, ganz in weiß gekleidet, unter anderem vor den Rathäusern von Madrid und Barcelona. Zu den Kundgebungen hatte eine Bürgerinitiative aufgerufen. Sie fordert, dass die Zentralregierung und die katalanische Regierung Verhandlungen aufnehmen, um den Konflikt zu entschärfen. In Madrid versammelten sich zur selben Zeit tausende Befürworter von Spaniens Einheit zu einem so genannten patriotischen Marsch. Sie verwandelten den Columbus-Platz in ein Meer aus spanischen Nationalflaggen. Wie es im Katalonien-Konflikt weitergeht, ist unklar. Die Führung in Madrid lehnt eine Vermittlung ab. Kataloniens Regionalpräsident Puigdemont will am Dienstag vor dem Parlament in Barcelona sprechen.| 07.10.2017 16:15 Uhr

Auto fährt in London Fußgänger an

London: In der britischen Hauptstadt ist ein Auto übereinstimmenden Berichten zufolge auf einen Bürgersteig gefahren und hat Fußgänger erfasst. Mehrere Menschen seien verletzt worden, teilte die Polizei über Twitter mit. Ein Mann wurde den Angaben zufolge festgenommen. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nähe eines Museums in London. Die Hintergründe sind unklar.| 07.10.2017 16:15 Uhr

Auswärtiges Amt reagiert zurückhaltend auf Cavusoglu

Berlin: Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die Forderung der Türkei nach einer Normalisierung der Beziehungen reagiert. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Roth, sagte zwar, auch er hoffe auf eine baldige Annäherung. Diese liege vor allem im Interesse der Menschen in beiden Ländern. Er drängte aber zugleich auf Fortschritte im Fall mehrerer Deutscher, die in der Türkei unschuldig inhaftiert seien. Hier müsse man endlich zu Lösungen kommen. Zuvor hatte der türkische Außenminister Cavusoglu erklärt, es gebe keinen Grund für Probleme zwischen beiden Ländern. Wenn die Bundesregierung einen Schritt auf die Führung in Ankara zugehe, werde diese zwei Schritte auf Deutschland zugehen.| 07.10.2017 16:15 Uhr

Russland: Mehrere Oppositionelle festgenommen

Moskau: In mehreren russischen Städten gehen seit dem Mittag Regierungsgegner auf die Straße. In Moskau kamen Hunderte zum zentralen Puschkin-Platz und riefen "Russland ohne Putin". Auch im Zentrum des Landes kam es zu Protesten. Die zentrale Kundgebung ist für heute Abend in Sankt Petersburg geplant; sie ist nicht von den Behörden genehmigt worden. Russische Medien berichten von zahlreichen Festnahmen schon im Vorfeld der Proteste. Ein Bürgerrechts-Portal meldete am Nachmittag landesweit 80 Fälle. Auch der Oppositionspolitiker Nawalny befindet sich zur Zeit in Haft - er hatte zur Teilnahme an nicht genehmigten Kundgebungen aufgerufen.| 07.10.2017 16:15 Uhr