NDR Info Nachrichten vom 07.10.2017:

Merkel wirbt für Jamaika-Bündnis

Dresden: Die CDU-Vorsitzende Merkel hat erstmals offiziell Verhandlungen mit FDP und Grünen über eine Regierungskoalition angekündigt. Auf dem Deutschlandtag der Jungen Union sagte Merkel, die SPD sei auf absehbare Zeit im Bund nicht regierungsfähig. Zwar würden Verhandlungen über ein so genanntes Jamaika-Bündnis schwierig werden, es gehe aber darum, eine verlässliche Regierung zu bilden. Die CDU-Chefin kündigte in diesem Zusammenhang an, dass über einen künftigen Koalitionsvertrag ein Sonderparteitag entscheiden wird. Im Flüchtlingsstreit mit der CSU gab Merkel sich zuversichtlich, dass man eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung findet. Morgen wollen die Schwesterparteien auch in dieser Frage über eine gemeinsame Position beraten.| 07.10.2017 15:15 Uhr

Bahn: Weiter große Probleme nach "Xavier"

Hamburg: Reisende der Deutschen Bahn müssen sich infolge des Sturmtiefs "Xavier" weiter auf Behinderungen einstellen. Die Aufräumarbeiten dauern an. Sie sollen nach Angaben der Bahn größtenteils Anfang kommender Woche abgeschlossen sein. Wegen nasser Böden stürzten noch immer Bäume auf die Gleise. Von den Verwüstungen ist besonders die Strecke Hamburg - Berlin betroffen. Sie wird laut Konzern frühestens am Montag wieder freigegeben. Solange sollen Züge zwischen den Großstädten umgeleitet werden. Die Fahrtzeiten verlängeren sich dadurch deutlich. Zwischen Hannover und Hamburg ist der Bahnverkehr wieder aufgenommen worden, zwischen Hannover und Berlin aber noch nicht.| 07.10.2017 15:15 Uhr

Demonstrationen in ganz Spanien für den Dialog

Madrid: In mehreren spanischen Städten sind zehntausende Menschen für einen Dialog im Katalonien-Konflikt auf die Straße gegangen. Sie versammelten sich, ganz in weiß gekleidet, unter anderem vor den Rathäusern von Madrid und Barcelona. Zu den Kundgebungen hatte eine Bürgerinitiative aufgerufen. Sie fordert, dass die Zentralregierung und die katalanische Regierung Verhandlungen aufnehmen, um den Konflikt zu entschärfen. In Madrid versammelten sich zur selben Zeit tausende Befürworter von Spaniens Einheit zu einem so genannten patriotischen Marsch. Sie verwandelten den Columbus-Platz in ein Meer aus spanischen Nationalflaggen. Wie es im Katalonien-Konflikt weitergeht, ist unklar. Die Führung in Madrid lehnt eine Vermittlung ab.| 07.10.2017 15:15 Uhr

Auswärtiges Amt reagiert zurückhaltend auf Cavusoglu

Berlin: Die Bundesregierung hat zurückhaltend auf die Forderung der Türkei nach einer Normalisierung der Beziehungen reagiert. Der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Roth, sagte zwar, auch er hoffe auf eine baldige Annäherung. Diese liege vor allem im Interesse der Menschen in beiden Ländern. Er drängte aber zugleich auf Fortschritte im Fall mehrerer Deutscher, die in der Türkei unschuldig inhaftiert seien. Hier müsse man endlich zu Lösungen kommen. Zuvor hatte der türkische Außenminister Cavusoglu erklärt, es gebe keinen Grund für Probleme zwischen beiden Ländern. Wenn die Bundesregierung einen Schritt auf die Führung in Ankara zugehe, werde diese zwei Schritte auf Deutschland zugehen.| 07.10.2017 15:15 Uhr

Erste Festnahmen bei Protesten in Russland

Moskau: In Russland hat die Polizei vor geplanten Großkundgebungen vereinzelt Regierungsgegner festgenommen. Unter ihnen ist nach Medienberichten auch der Stabschef des Oppositionspolitikers Nawalny. Auch ein Anwalt wurde demnach in Gewahrsam genommen. Nawalny hatte landesweit in 80 Städten zu Protesten gegen die Staatsspitze und zu Kundgebungen für faire und freie Wahlen aufgerufen. Der Politiker selbst kann nicht auf die Straße gehen, er befindet sich in Polizeigewahrsam. Anlass der Demonstrationen ist der 65. Geburtstag von Präsident Putin.| 07.10.2017 15:15 Uhr