NDR Info Nachrichten vom 05.10.2017:

Brok: Brüssel kein Vermittler in Katalonien-Krise

Hamburg: Der CDU-Europa-Abgeordnete Brok hat die Haltung der EU-Kommission verteidigt, in der Katalonien-Krise nicht zu vermitteln. Brok bezeichnete den Streit über eine Unabhängigkeit auf NDR Info als innerstaatliche Angelegenheit. Die EU komme zudem nur als Schlichter in Frage, wenn sich neben der katalanischen auch die spanische Seite dafür ausspreche. Andernfalls könne eine Vermittlung nicht gelingen. Das Vorgehen der Zentralregierung nannte Brok kontraproduktiv. Der massive Polizeieinsatz während des Referendums habe die Unabhängigkeitsbestrebungen weiter angefacht. Eine Entspannung in dem Konflikt ist nach wie vor nicht in Sicht. Die spanische Regierung betonte gestern Abend erneut, dass sie mit den Katalanen nicht verhandeln will. Regionalpräsident Puigdemont erklärte hingegen in Barcelona, er werde von den Unabhängigkeitsplänen keinen Millimeter abrücken.| 05.10.2017 10:45 Uhr

Las Vegas: Polizei rätselt über Motiv

Las Vegas: Nach dem Massaker in der US-Touristenmetropole suchen Ermittler weiter nach dem Motiv des Attentäters. Die Lebensgefährtin des 64-Jährigen sagte dem FBI, sie habe keine Ahnung von den Plänen gehabt. Ihr Partner habe niemals Andeutungen gemacht, die sie als Warnzeichen hätte verstehen können. Zur Tatzeit hielt sich die Frau auf den Philippinen auf. Erst zwei Tage nach dem Angriff kehrte sie in die USA zurück. Der Täter hatte während eines Konzerts in Las Vegas das Feuer auf Besucher eröffnet. 58 Menschen kamen ums Leben und etwa 500 wurden verletzt, bevor sich der Mann selbst tötete.| 05.10.2017 10:45 Uhr

Werner Mauss erhält Bewährungsstrafe

Bochum: Das Landgericht der nordrhein-westfälischen Stadt hat den früheren Geheimagenten Werner Mauss zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Die Richter sprachen den 77-Jährigen in zehn Fällen schuldig, Steuern hinterzogen zu haben. Mit der zweijährigen Bewährungsstrafe blieben sie deutlich hinter der Forderung der Staatsanwaltschaft. Diese hatte eine Haftstrafe von insgesamt sechs Jahren und drei Monaten beantragt. Die Anklage hatte Mauss vorgeworfen, unter einem Tarnnamen hohe Vermögenswerte im Ausland versteckt zu haben. Insgesamt ging es um 14 Millionen Euro. Der ehemalige Geheimagent hatte die Vorwürfe vor Gericht bestritten.| 05.10.2017 10:45 Uhr

AI-Kritik an Abschiebung nach Afghanistan

Brüssel: Amnesty International hat Deutschland und anderen EU-Staaten vorgeworfen, trotz zunehmender Gewalt in Afghanistan immer mehr Menschen dorthin abzuschieben. Nach Einschätzung der Menschenrechtsorganisation ist keine Region des Landes mehr sicher. Allein im vergangenen Jahr seien in Afghanistan mehr als 11.000 Menschen getötet oder verletzt worden, unter ihnen auch Frauen und Kinder. Amnesty fordert die Regierungen auf, afghanische Asylbewerber nicht mehr abzuschieben. Die Praxis verstoße gegen das Völkerrecht.| 05.10.2017 10:45 Uhr

BGH-Urteil zu Tabakwerbung im Internet

Karlsruhe: Unternehmen sind auf ihren Internetseiten an das Tabakwerbeverbot gebunden. Das hat der Bundesgerichtshof entschieden und damit den Verbraucherzentralen Recht gegeben. Sie hatten einen Tabakhersteller aus Bayern verklagt, weil dieser auf seiner Homepage ein Werbefoto platziert hat, auf dem vier junge Leute mit Zigaretten, Schnupftabak und einer Pfeife zu sehen sind. Wegen der Gefahren für die Gesundheit darf in Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen nicht fürs Rauchen geworben werden. Das Verbot gilt auch für Nachrichtenportale im Internet und - wie der BGH in seinem heutigen Urteil feststellte - auch für Unternehmen, deren Internetseiten sich an eine breite Öffentlichkeit wenden.| 05.10.2017 10:45 Uhr