NDR Info Nachrichten vom 04.10.2017:

König Felipe: Referendum in Katalonien illegal

Madrid: Der spanische König Felipe hat in einer Fernsehansparche an die Einigkeit seines Landes appelliert. Im Zusammenhang mit den Unabhängigkeitsbestrebungen Kataloniens sprach er von einer schwierigen Situation, die Spanien aber überwinden werde. Der Monarch warf den katalanischen Führern vor, Gesetze gebrochen zu haben. Deren Verhalten sei unverantwortlich und bringe die wirtschaftliche und soziale Stabilität Kataloniens und ganz Spaniens in Gefahr. In der Region Katalonien gingen erneut hunderttausende Befürworter einer Unabhängigkeit auf die Straße. Allein in Barcelona demonstrierten nach Polizeiangaben 700.000 Menschen. Viele Geschäfte, Verkehrsbetriebe und Museen beteiligten sich an einem Streik. Während des Referendums am vergangenen Sonntag hatten Polizisten Bürger mit Gewalt daran gehindert, ihre Stimme abzugeben. Etwa 900 Menschen wurden verletzt.| 04.10.2017 01:00 Uhr

Frankreichs Parlament für neues Anti-Terror-Gesetz

Paris: Die französische Nationalversammlung hat für ein neues Anti-Terror-Gesetz gestimmt. Die Abgeordneten sprachen sich in erster Lesung mit großer Mehrheit dafür aus, die Kompetenzen der Sicherheitsbehörden erneut auszuweiten. Der Gesetzentwurf sieht vor, Regelungen des seit 2015 geltenden Ausnahmezustandes in abgeschwächter Form ins normale Recht zu übernehmen. So könnten die Strafverfolgungsbehörden zwar keine Hausarreste gegen mutmaßliche Terror-Gefährder mehr verhängen. Den Betroffenen könnte aber vorgeschrieben werden, ihre Gemeinde nicht zu verlassen. Auch vorbeugende Hausdurchsuchungen außerhalb von Justiz-Ermittlungen wären mit Genehmigung durch einen Richter weiter möglich. Kritiker befürchten, die neuen Regeln könnten eine Art dauerhaften Ausnahmezustand schaffen.| 04.10.2017 01:00 Uhr

Münchener Amoklauf: Neues Gutachten zu Motiv

München: Mehr als ein Jahr nach dem Amoklauf eines 18-Jährigen in der bayerischen Landeshauptstadt gibt es eine neue Diskussion über das Motiv des Täters. Hintergrund ist ein neues, bisher unveröffentlichtes Gutachten. Nach Informationen von WDR und „Süddeutscher Zeitung“ gehen drei Extremismusforscher darin von einer politisch motivierten Tat aus. Dies belege nach Einschätzung der Gutachter die Tatsache, dass alle Todesopfer aus Einwandererfamilien kamen. Der Täter war zwar selbst Sohn iranischer Eltern, rief aber während der Tat ausländerfeindliche Beschimpfungen. Die Ermittlungsbehörden sehen dem Bericht zufolge dagegen weiterhin Mobbing gegen den 18-Jährigen in der Schule als Auslöser für die Tat.| 04.10.2017 01:00 Uhr

ThyssenKrupp-Chef: Montanmitbestimmung bleibt

Essen: ThyssenKrupp will bei der geplanten Fusion seiner Stahl-Sparte mit Tata Steel die Mitspracherechte der Arbeitnehmer garantieren. Konzernchef Hiesinger sagte der Bild-Zeitung, die deutschen Stahlkocher behielten ihre Montan-Mitbestimmung so wie sie heute sei. Mit dieser Regelung ist seit den 1950er-Jahren festgelegt, dass die Arbeitnehmer im Aufsichtsrat auf die gleiche Anzahl von Vertretern kommen wie die Arbeitgeber. Hiesinger bekräftigte außerdem, dass es beim angekündigten Abbau von 2.000 Arbeitsplätzen in Deutschland bleiben werde. Er schränkte jedoch ein, niemand wisse, was in fünf oder zehn Jahren sei. ThyssenKrupp und der indische Konkurrent Tata Steel hatten im September angekündigt, ihre Stahlaktivitäten in Europa zusammenzulegen.| 04.10.2017 01:00 Uhr

Ministerinnenrücktritt in den Niederlanden

Den Haag: Die niederländische Verteidigungsministerin Hennis-Plasschaert ist zurückgetreten. Die rechtsliberale Politikerin übernahm damit die Verantwortung für einen tödlichen Unfall beim Einsatz des niederländischen Militärs in Mali. Dort waren im Juli 2016 bei der Explosion von Granaten zwei Soldaten getötet und einer schwer verletzt worden. Eine Untersuchungskommission hatte das Ministerium für den Unfall verantwortlich gemacht. Die Munition war nach Einschätzung der Experten schadhaft, nicht geprüft und nicht sachgemäß gelagert worden. Auch der Oberkommandant der Streitkräfte, Middendorp, erklärte seinen Rücktritt.| 04.10.2017 01:00 Uhr

Berliner Staatsoper wiedereröffnet

Berlin: Nach sieben Jahren Sanierung ist in der Hauptstadt die Staatsoper Unter den Linden wiedereröffnet worden. Die Gäste erlebten die Premiere von Robert Schumanns «Szenen aus Goethes Faust» in einer Inszenierung von Intendant Jürgen Flimm und unter der musikalischen Leitung von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim. Der Umbau hatte vier Jahre länger gedauert als geplant. Statt wie vorgesehen 239 Millionen Euro kostete die Sanierung 400 Millionen Euro.| 04.10.2017 01:00 Uhr

Wetter

Das Wetter: Im Norden noch Schauer möglich, sonst Auflockerungen und wieder häufiger trocken. 13 Grad auf Eiderstedt, 10 Grad in Schwerin und bis 5 Grad im Hochsauerland. Am Tage überwiegend starke Bewölkung und vom Emsland bis nach Nordvorpommern Regen. In Südniedersachsen sowie in Nordrhein-Westfalen oft trocken, hier erst zum Abend aufkommender Regen. 12 Grad auf Rügen, 14 Grad an der Unterelbe bis 16 Grad in Köln. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag weiter Regen, später von Norden her etwas Sonne. 10 bis 14 Grad und Sturmgefahr. Am Freitag gelegentlich Schauer, von der Ostsee her zeitweise heiter. 11 bis 15 Grad. Am Sonnabend häufiger Schauer bei 10 bis 15 Grad.| 04.10.2017 01:00 Uhr