NDR Info Nachrichten vom 30.09.2017:

Erpressung: Es gibt noch keine Entwarnung

Konstanz: Nach der Festnahme des mutmaßlichen Supermarkt-Erpressers geben die Ermittler zur Stunde weitere Einzelheiten bekannt. Dem zuständigen Staatsanwalt zufolge steht der 53-Jährige, der gestern im Raum Tübingen gefasst wurde, unter dringendem Tatverdacht. Nach der Veröffentlichung von Fahndungsfotos habe es mehrere unabhängige Hinweise aus der Bevölkerung gegeben, die zu dem Mann geführt hätten. Außerdem sei bei ihm Ethylenglycol sichergestellt worden. Mit der Chemikalie waren in Friedrichshafen mehrere Gläser Babynahrung vergiftet worden. Nach Angaben der Ermittler hat sich der Verdächtige bislang noch nicht zu den Vorwürfen geäußert. Trotz der Festnahme gibt die Polizei noch keine Entwarnung für Supermärkte und Drogerien. Die Verbraucher sollten beim Einkauf weiterhin auf manipulierte Produkte achten, sagte ein Polizeisprecher.| 30.09.2017 15:15 Uhr

Özdemir ruft Grüne zur Geschlossenheit auf

Berlin: Grünen-Chef Özdemir hat seine Partei aufgerufen, geschlossen in Sondierungsgespräche mit Union und FDP zu gehen. Keiner habe sich vor der Wahl eine Jamaika-Koalition gewünscht, sagte der Grünen-Vorsitzende auf einem kleinen Parteitag. Nun komme es aber darauf an, den Wählerauftrag ernst zu nehmen. Man müsse sich für Ökologie, ein starkes Europa und Gerechtigkeit einsetzen, fügte Özdemir hinzu. Die Grünen wollen bei dem Treffen unter anderem entscheiden, welche 14 Politiker an möglichen Sondierungsverhandlungen mit Union und FDP teilnehmen.| 30.09.2017 15:15 Uhr

USA loten Dialog mit Nordkroea aus

Peking: Die USA haben nach den Worten von US-Außenminister Tillerson Interesse an direkten Gesprächen mit Nordkorea angemeldet. Bei seinem Besuch in China sagte Tillerson, es gebe Kommunikations-Kanäle nach Pjöngjang. Man prüfe, ob auch Nordkorea den Dialog aufnehmen wolle. Zuletzt hatten die USA und Nordkorea im Konflikt um das Atom- und Raketenprogramm des ostasiatischen Landes auf scharfe Töne gesetzt. US-Präsident Trump drohte Nordkorea sogar mit der "vollständigen Vernichtung", sollte das Land seine atomare Aufrüstung fortsetzen. Der nordkoreanische Außenminister Ho wertete dies als Kriegserklärung.| 30.09.2017 15:15 Uhr

Polizei riegelt Wahllokale in Katalonien ab

Barcelona: Einen Tag vor dem umstrittenen Unabhängigkeits-Referendum in Katalonien hat die spanische Polizei die Hälfte aller Schulen abgeriegelt. In den insgesamt rund 2.300 Schulen sollen die Katalanen morgen eigentlich ihre Stimme abgeben. Rund 160 Schulgebäude haben Familien besetzt. Nach Angaben der Regionalregierung in Barcelona hat die spanische Polizei zudem die Kontrolle über das Telekommunikations- und IT-Zentrum von Katalonien übernommen. So soll eine elektronische Abstimmung verhindert werden. Die spanische Zentralregierung hat Tausende Polizisten nach Katalonien geschickt, um das Unabhängigkeits-Referendum zu unterbinden. Nach Ansicht Madrids ist die Abstimmung illegal.| 30.09.2017 15:15 Uhr

Umzug von EU-Agenturen nach Deutschland?

Brüssel: Die Bewerbungen von zwei deutschen Städten als neue Standorte für europäische Behörden weisen erhebliche Schwächen auf. Das geht aus Unterlagen der EU-Kommission hervor. Bonn will die europäische Arzneimittelbehörde nach Nordrhein-Westfalen holen. Hier kritisiert Brüssel, dass Bonn nicht schnell genug ein dauerhaft nutzbares Gebäude bereitstellen könne. Frankfurt am Main hatte sich um die europäische Bankenaufsicht beworben. In diesem Fall bemängelt die EU-Kommission, dass Frankfurt keine Mietfreiheit garantiere. Beide europäischen Behörden sind derzeit in London angesiedelt und müssen vor dem Brexit auf den Kontinent umziehen.| 30.09.2017 15:15 Uhr