NDR Info Nachrichten vom 19.09.2017:

Kritik an Rede von Aung San Suu Kyi

Göttingen: Menschenrechtler haben enttäuscht auf die Rede von Myanmars Regierungschefin Aung San Suu Kyi zur Gewalt gegen die muslimische Minderheit der Rohingya reagiert. Die Gesellschaft für bedrohte Völker in Göttingen erklärte, dies werde nicht dazu beitragen, den Exodus von Rohingya aus dem Land zu stoppen. Amnesty International kritisierte, dass Aung San Suu Kyi zur Rolle der Armee in Myanmar geschwiegen habe. Die Friedensnobelpreisträgerin hatte in ihrer ersten öffentlichen Stellungnahme zu den Angriffen auf Rohingya und deren Massenflucht Menschenrechtsverletzungen verurteilt. Sie erklärte sich zudem bereit, ausländische Beobachter ins Land zu lassen. Die Situation der muslimischen Minderheit ist voraussichtlich auch Thema in der heute beginnenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York.| 19.09.2017 12:45 Uhr

Hurrikan "Maria" richtet erste Zerstörungen an

Miami: Die Inseln der Karibik werden erneut von einem gefährlichen Hurrikan bedroht. Der Wirbelsturm "Maria", der inzwischen wieder auf die höchste Stufe fünf heraufgesetzt wurde, war auf Dominica auf Land getroffen. Ministerpräsident Skerrit bezeichnete die Schäden auf der Karibikinsel mit etwa 72.000 Einwohnern als verheerend. Der Hurrikan erreichte nach Angaben von Wissenschaftlern Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Kilometer pro Stunde. Es wird erwartet, dass seine Stärke in den nächsten beiden Tagen zwischen den Kategorien 4 und 5 schwankt. Nach einer aktuellen Prognose dürfte "Maria" zudem einen ähnlichen Kurs durch die Karibik einschlagen wie der Hurrikan "Irma". Unter anderem auf Martinique, Guadeloupe und Puerto Rico wurden Bewohner aufgefordert, sich in Sicherheit zu bringen.| 19.09.2017 12:45 Uhr

NATO-Bomben: Serbien untersucht Verseuchung

Belgrad: Serbien will die gesundheitlichen Schäden durch Bomben untersuchen, die von NATO-Flugzeugen 1999 auf das Balkanland abgeworfen wurden. Einem Bericht der Regierungszeitung "Novosti" zufolge soll dafür eine eigene Behörde gegründet werden. Staatspräsident Vucic habe bereits grünes Licht gegeben. Der NATO wird seit langem vorgeworfen, durch Munition mit abgereichertem Uran und die Bombardierung von Industriebetrieben dauerhafte ökologische und gesundheitliche Schäden verursacht zu haben. So soll beispielsweise die hohe Krebsrate in Serbien auch darauf zurückzuführen sein. Die NATO hatte das Land von März bis Juni 1999 bombardiert, um es zu zwingen, seine Soldaten aus dem fast nur noch von Albanern bewohnten Kosovo zurückzuziehen.| 19.09.2017 12:45 Uhr

UEFA verlangt Grundrechte-Einschränkung

Hamburg: Für die Bewerbung um die Fußball-Europameisterschaft 2024 nehmen deutsche Städte offenbar in Kauf, dass Grundrechte verletzt werden. Der Europäische Fußball-Verband hatte nach NDR-Informationen von den 14 deutschen Bewerber-Städten per Vertrag umfangreiche Zusagen gefordert. Zum Beispiel verpflichteten sich die Kommunen in einer sogenannten kommerziellen Zone 500 Meter rund um die Stadien politische und religiöse Demonstrationen generell zu unterbinden. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter, Hoffmann-Riem, hält dies für verfassungswidrig. Dem NDR-Magazin Panorama 3 und dem NDR Sportclub sagte er, Versammlungen dürften nicht verboten werden, um unerwünschte Äußerungen zum Sport zu verhindern oder kommerzielle Interessen zu schützen. Nach NDR-Informationen hat nur Bremen den Vertrag nach juristischer Prüfung erst mit Änderungen unterzeichnet. Bremen kam jedoch nicht in die engere Auswahl für die EM-Bewerbung. Aus dem Norden ist nur Hamburg dabei.| 19.09.2017 12:45 Uhr