NDR Info Nachrichten vom 12.09.2017:

Heiner Geißler ist tot

Berlin: Der frühere CDU-Politiker Heiner Geißler ist tot. Wie seine Familie mitteilte, starb er im Alter von 87 Jahren. Geißler war unter anderem von 1977 bis1989 Generalsekretär der CDU. Außerdem hatte er mehrere Jahre lang das Amt des Bundesfamilienministers inne. In seiner Partei galt Geißler auch als unbequemer Querdenker, der die Christdemokraten modernisieren wollte. Auf ihn geht unter anderem die Einführung des Erziehungsgeldes und Erziehungsurlaubs zurück. Nach seiner aktiven Zeit als Politiker vermittelte Geißler als Schlichter in Tarifkonflikten sowie 2010 im Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21. In den letzten Jahren wandte sich Geißler zunehmend linken Positionen zu und trat der globalisierungskritischen Organisation Attac bei.| 12.09.2017 11:45 Uhr

Lebenslange Haft für Zschäpe gefordert

München: Im NSU-Prozess hat die Anklage lebenslange Haft für Beate Zschäpe beantragt. Die Bundesanwaltschaft sieht zudem eine besondere Schwere der Schuld und fordert anschließende Sicherungsverwahrung. Diese Strafe sei für jeden einzelnen der zehn Morde fällig. Zschäpe sei zwar nicht selbst an den Tatorten gewesen, jedoch wegen ihres Wirkens im Hintergrund mitverantwortlich für die Taten der beiden Komplizen Mundlos und Böhnhardt. Dazu zählen die neun Morde an Gewerbetreibenden türkischer und griechischer Abstammung sowie an einer Polizistin, zwei Bombenanschläge in Köln sowie zahlreiche Raubüberfälle. Das Plädoyer der Anklage hatte vor der Sommerpause nach mehr als vier Jahren Prozessdauer begonnen.| 12.09.2017 11:45 Uhr

China setzt auf Dialog mit Nordkorea

Peking: Die chinesische Führung setzt im Atomkonflikt mit Nordkorea offenbar auf Dialog. In staatlichen Medien heißt es, Strafmaßnahmen allein könnten das Problem nicht lösen. Die Chancen, dass Nordkorea nach den jüngsten Sanktionen nachgebe, seien extrem niedrig. Es sei daher Zeit für einen realistischeren Ansatz. Der UN-Sicherheitsrat hatte zuvor einstimmig neue Strafmaßnahmen gegen Nordkorea beschlossen. So sollen Öllieferungen deutlich reduziert werden, Lieferungen von Erdgas werden ganz verboten. In der Vergangenheit ist es Nordkorea allerdings gelungen, sein Atom- und Raketenprogramm trotz Sanktionen voranzutreiben. Vor gut einer Woche hat das Land nach eigenen Angaben eine Wasserstoffbombe getestet.| 12.09.2017 11:45 Uhr

Willem-Alexander entsetzt über Verwüstungen

Philipsburg: Der niederländische König Willem-Alexander hat sich bestürzt gezeigt über die Verwüstungen auf der Karibikinsel Sint Maarten. Das Staatsoberhaupt machte sich in dem Überseegebiet persönlich ein Bild von den Auswirkungen des Hurrikans Irma. Willem-Alexander sagte, ein solches Maß an Zerstörung habe er noch nie gesehen. Die Armee und das Rote Kreuz leisten Nothilfe. Sie versorgen die rund 40.000 Einwohner mit Wasser, Nahrung und Zelten. Rund 500 Soldaten sind zudem damit beauftragt, die öffentliche Ordnung aufrecht zu erhalten. Der König versprach Hilfe beim Wiederaufbau der Region.| 12.09.2017 11:45 Uhr

Proteste gegen Reformpolitik in Frankreich

Paris: In Frankreich hat die Gewerkschaft CGT zu Protesten gegen die Arbeitsmarktreformen von Präsident Macron aufgerufen. Die Organisation plant 180 Kundgebungen im ganzen Land. Um die hohe Arbeitslosigkeit zu beseitigen will Macron den Unternehmen des Landes mehr Freiheiten geben. So sollen Kündigungen erleichtert und Abfindungen gedeckelt werden. Die Gewerkschaften kritisieren die Reformen als Abbau von Arbeitnehmerrechten. Die Proteste führen im Großraum Paris zu Behinderungen im Bahnverkehr. Die Fluggesellschaft Ryanair strich zudem für heute 110 Flüge.| 12.09.2017 11:45 Uhr