NDR Info Nachrichten vom 06.09.2017:

Kritik aus Polen und Ungarn am Flüchtlings-Urteil

Berlin: Außenminister Gabriel hat nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs zur Umverteilung von Flüchtlingen die osteuropäischen Regierungen zum Einlenken aufgefordert. Man könne jetzt erwarten, dass sich alle europäischen Partner an das Urteil halten und die Beschlüsse ohne weiteres Zögern umsetzen, sagte Gabriel. Auch EU-Migrationskommissar Avramopoulos rief die Mitgliedstaaten auf, sich an der Quotenregelung zu beteiligen. Sie seien rechtlich, politisch und moralisch dazu verpflichtet. Die Slowakei kündigte an, die Entscheidung der Richter zu akzeptieren. Ungarn und Polen bekräftigten jedoch, dass sie auch künftig keine Flüchtlinge aufnehmen wollten. Pro Asyl äußerte sich kritisch über die geplante Umverteilung der Flüchtlinge in der EU. Geschäftsführer Burkhardt sagte der "Frankfurter Rundschau", es bringe nichts, Schutzsuchende zu zwingen, in aufnahmeunwillige Staaten wie etwa Ungarn zu gehen.| 06.09.2017 16:15 Uhr

Ost-West-Lücke besteht weiter

Berlin. Ostdeutschland kommt auch knapp 28 Jahre nach dem Mauerfall im Aufholprozess gegenüber dem Westen nur langsam voran. Das geht aus dem Bericht zum Stand der deutschen Einheit hervor, der heute das Bundeskabinett passierte. Demnach hat der durchschnittliche Abstand in der Wirtschaftskraft zwischen Ost- und Westdeutschland im vergangenen Jahr noch rund 27 Prozent betragen. Und die Kluft zwischen starken und schwachen Regionen in Deutschland droht zu wachsen, so die Analyse der Bundesregierung. Diese Entwicklung berge Gefahren für den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, heißt es in ihrem Bericht. Gerade in Regionen, in denen sich die Menschen abgehängt fühlten, könnten radikale Einstellungen entstehen.| 06.09.2017 16:15 Uhr

UN: Syrische Armee hinter vielen Giftgaseinsätzen

Genf: Die syrischen Streitkräfte haben nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als zwei Dutzend Mal Giftgas in dem seit sechs Jahren dauernden Bürgerkrieg eingesetzt. Insgesamt seien 33 Giftgas-Einsätze dokumentiert, heißt es in dem Bericht der UN-Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in Syrien. 27 der Angriffe gehen demnach auf das Konto der syrischen Truppen, so auch der im April auf die Rebellenhochburg Chan Scheichun. Dabei war das Nervengas Sarin eingesetzt worden, mehr als 80 Zivilisten wurden getötet. Die Attacke hatte breiten internationalen Protest ausgelöst. Bei sechs der dokumentierten Giftgas-Einsätze konnte die UN-Kommission den Urheber nicht ausmachen. Die Regierung von Präsident Assad hat wiederholt Vorwürfe zurückgewiesen, Chemiewaffen einzusetzen.| 06.09.2017 16:15 Uhr

Erinnerungsort Olympia-Attentat

München: 45 Jahre sind seit dem Olympia-Attentat vergangen, jetzt erinnert eine Gedenkstätte in der bayerischen Landeshauptstadt an die Opfer des Terrorakts. Im Beisein der Hinterbliebenen eröffneten heute der israelische Staatspräsident Rivlin, Bundespräsident Steinmeier und Ministerpräsident Seehofer den Erinnerungsort im Münchner Olympiapark. Die Zeremonie umfasste eine gemeinsame Schweigeminute. An Rivlin gewandt sagte Steinmeier, das Attentat habe tiefe schmerzhafte Spuren hinterlassen und präge immer noch die Gegenwart. Am 5. September 1972 hatten Mitglieder der palästinensischen Terrororganisation «Schwarzer September» im Olympischen Dorf mehrere israelische Sportler als Geiseln genommen. Eine Befreiungsaktion der Polizei am Fliegerhorst Fürstenfeldbruck scheiterte - am Ende starben elf israelische Athleten und ein bayerischer Polizist. Auch fünf Terroristen kamen ums Leben.| 06.09.2017 16:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax liegt bei 12.246 Punkten. Das ist ein Plus von 1,0 Prozent. Der Dow Jones startet mit 21.849 Punkten in den Handel; plus 0,4 Prozent. Der Euro steht bei einem Dollar 19 25.| 06.09.2017 16:15 Uhr