NDR Info Nachrichten vom 06.09.2017:

Ungarn und Slowakei müssen Flüchtlinge aufnehmen

Luxemburg: Ungarn und die Slowakei sind verpflichtet, nach einer von der EU festgelegten Quote Flüchtlinge aufzunehmen. Das hat der Europäische Gerichtshof entschieden. Er wies entsprechende Klagen der beiden Länder zurück. Die EU-Innenminister hatten vor zwei Jahren mehrheitlich beschlossen, etwa 120.000 Flüchtlinge auf die einzelnen Mitgliedsstaaten zu verteilen, um Italien und Griechenland zu entlasten. Ungarn und die Slowakei, aber auch Tschechien und Rumänien, stimmten gegen die Quote. Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes schafft nun Rechtsklarheit. Sollten sich die betroffenen Länder weiterhin weigern, Flüchtlinge aufzunehmen, könnte die EU-Kommission ein sogenanntes Vertragsverletzungsverfahren vorantreiben. Am Ende stünden hohe Geldstrafen.| 06.09.2017 12:45 Uhr

Ost-West-Lücke besteht weiter

Berlin. Ostdeutschland kommt auch 27 Jahre nach dem Mauerfall im Aufholprozess gegenüber dem Westen nur langsam voran. Das geht aus dem Bericht zum Stand der deutschen Einheit hervor, der heute das Bundeskabinett passierte. Demnach hat der durchschnittliche Abstand in der Wirtschaftskraft zwischen Ost- und Westdeutschland im vergangenen Jahr noch rund 27 Prozent betragen. Und die Kluft zwischen starken und schwachen Regionen in Deutschland droht zu wachsen, so die Analyse der Bundesregierung. Diese Entwicklung berge Gefahren für den inneren Zusammenhalt der Gesellschaft, heißt es in ihrem Bericht. Gerade in Regionen, in denen sich die Menschen abgehängt fühlten, könnten radikale Einstellungen entstehen.| 06.09.2017 12:45 Uhr

UN: Syrische Luftwaffe steckt hinter Giftsgasangriff

Genf: Die syrische Luftwaffe ist nach Überzeugung von UN-Ermittlern für die Giftgasattacke im April in dem Bürgerkriegsland verantwortlich. Zu diesem Schluss kommt die Untersuchungskommission der Vereinten Nationen zur Lage der Menschenrechte in Syrien, die heute ihren Bericht vorgelegt hat. Bei dem Sarin-Angriff waren am 4. April in Chan Scheichun mindestens 83 Menschen getötet und fast 300 verletzt worden. Als Reaktion darauf hatte die US-Armee einen syrischen Luftwaffenstützpunkt beschossen, von dem der Angriff ausgegangen sein soll. Syrien und das verbündete Russland hatten den Einsatz von Giftgas stets bestritten. Sie hatten angegeben, ein Giftgasdepot der Rebellen sei getroffen worden. Die Kommission weist diese Version nun heute zurück.| 06.09.2017 12:45 Uhr

Hartz-IV-Empfänger bekommen etwas mehr Geld

Berlin: Hartz-IV-Empfänger erhalten mit Beginn des kommenden Jahres etwas mehr Geld. Das Bundeskabinett billigte eine entsprechende Verordnung von Arbeitsministerin Nahles. Danach steigt der Hartz-IV-Satz für Single-Haushalte ab Januar um sieben Euro auf monatlich 416 Euro. Die Erhöhung orientiere sich an der Preissteigerung und der Entwicklung der Nettolöhne, so Nahles. Der Bundesrat muss der Verordnung noch zustimmen; dies gilt aber als sicher. Im August bezogen laut Bundesagentur für Arbeit gut drei Millionen Haushalte Hartz-IV-Leistungen.| 06.09.2017 12:45 Uhr

Hurrikan "Irma" bedroht karibische Inseln

Miami: Das Nationale Hurrikan-Zentrum der USA hat vor verheerenden Zerstörungen durch den Wirbelsturm "Irma" gewarnt. Die Experten stuften ihn auf der höchsten Kategorie 5 der Hurrikan-Skala und damit als extrem gefährlich ein. Damit ist der Sturm noch stärker als "Harvey", der Ende August in den US-Bundesstaaten Texas und Louisiana Verwüstungen und massive Überflutungen ausgelöst hatte. Der Hurrikan "Irma" ist inzwischen auf der Antillen-Insel Barbuda erstmals auf Land getroffen. Auch Puerto Rico, die Jungferninseln und weitere karibische Inseln sind bedroht. Einheimische und Touristen haben sich in Sicherheit gebracht. Erste Evakuierungen gibt es auch im Süden von Florida.| 06.09.2017 12:45 Uhr