NDR Info Nachrichten vom 22.08.2017:

U-Haft für Terrorverdächtige in Spanien gefordert

Madrid: In Spanien bleiben drei der vier mutmaßlichen Mitglieder einer Terrorzelle in Haft. Das ordnete ein Untersuchungsrichter am Abend an. Ein Verdächtigter kommt danach wieder frei. Die Staatsanwaltschaft hatte für alle vier Untersuchungshaft beantragt. Die Behörde wirft den Männern laut Medien unter anderem Mord und Sprengstoffbesitz vor. Bei den Anschlägen in Spanien in der vergangenen Woche waren 15 Menschen getötet mehr als 120 verletzt worden. Etwa 40 von ihnen werden noch in Krankenhäusern behandelt.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Botschafter besucht Yücel und Steudtner in der Haft

Berlin: Die Bundesregierung hat erstmals wieder Kontakt zu zwei inhaftierten Deutschen in der Türkei gehabt. Der deutsche Botschafter in Ankara durfte heute den Journalisten Deniz Yücel und den Menschenrechtler Peter Steudtner im Gefängnis nahe Istanbul besuchen. Die Gespräche hätten jeweils über eine Stunde gedauert und seien intensiv gewesen, teilte das Auswärtige Amt mit. Beiden gehe es den Umständen entsprechend gut. Weitere Angaben wurden nicht gemacht. Eine Entscheidung über die Haftentlassung der deutschen Journalistin Mesale Tolu wurde auf morgen verschoben. Ihre Anwältin erklärte, sie habe wenig Hoffnung auf eine Entlassung. Die drei Beschuldigten sitzen wegen Terrorismusvorwürfen in Untersuchungshaft, Yücel wird außerdem Volksverhetzung vorgeworfen.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Tillerson: Pakistan soll Afghanistan helfen

Washington: US-Außenminister Tillerson hat Pakistan aufgefordert, sich aktiver als bisher an der Stabilisierung des Nachbarlandes Afghanistan zu beteiligen. Tillerson sagte, die Regierung in Islamabad könne sicher eine wichtige Rolle spielen. Es gehe auch darum, die radikalislamischen Taliban zu Verhandlungen mit der afghanischen Führung zu bewegen. Der US-Außenminister betonte, es sei an der Zeit, einen Prozess der Versöhnung und des Friedens zu beginnen. Weder die Taliban noch die Vereinigten Staaten könnten den Kampf mit militärischen Mitteln gewinnen. US-Präsident Trump hatte zuvor angekündigt, mehr Soldaten nach Afghanistan zu schicken. Außerdem will er den Kampf gegen Terrorgruppen in dem Land verstärken. Die afghanische Regierung und die westlichen Verbündeten begrüßten Trumps Ankündigung. Am deutschen Einsatz soll sich aber nichts ändern.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Steinmeier: Baltikum muss wehrhaft sein

Tallinn: Bundespräsident Steinmeier hat zum Auftakt seines Besuchs der baltischen Staaten zur Verteidigung der Demokratie aufgerufen. In der estnischen Hauptstadt Tallin sagte er, besonders wichtig sei es, sich gegen Versuche der Beeinflussung von außen zur Wehr zu setzen. Deutschland unterstütze Estland seit Jahren darin, unaghängige Medien aufzubauen - auch russischsprachige. Steinmeier reist morgen nach Lettland weiter. Donnerstag und Freitag besucht er Litauen.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Gedenkwoche für Krawalle in Rostock-Lichtenhagen

Rostock: Zum Auftakt einer Gedenkwoche für die ausländerfeindlichen Krawalle in Lichtenhagen hat Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig zum Widerstand gegen Rechtsextremismus aufgerufen. Die SPD-Politikerin sagte in ihrer Rede, angesichts von Anschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte, Pegida-Aufmärschen und Gruppen wie der "Identitären Bewegung" müsse besonders auf Jugendliche eingewirkt werden. Rechtsextremismus dürfe nicht aus Angst vor schlechten Schlagzeilen verschwiegen werden. Sie dankte Vereinen und Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern, die sich für Demokratie einsetzten. Alles müsse dafür getan werden, damit sich die Ereignisse von Rostock-Lichtenhagen nicht wiederholen, so Schwesig. Vom 22. bis zum 26. August 1992 hatte in dem Stadtteil ein randalierender Mob die Aufnahmestelle für Asylbewerber belagert. Unter dem Beifall von Anwohnern wurde das bewohnte Haus teilweise angezündet.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Gericht bestätigt Abschiebung islamistischer Gefährder

Leipzig: Das Bundesverwaltungsgericht hat die Abschiebung zweier Terrorverdächtiger im Nachhinein gebilligt. Das Gericht wies die Klagen der Männer ab. Die niedersächsischen Behörden hatten sie als Gefährder eingestuft, die mit der Terrororganisation IS sympathisierten und möglicherweise einen Terroranschlag planten. Beide Männer sind in Deutschland geboren und aufgewachsen. Sie wurden in Göttingen festgenommen und inzwischen nach Algerien sowie Nigeria abgeschoben. Die Anwälte der Kläger hatten argumentiert, die Äußerungen ihrer Mandanten zu Gewalttaten seien nicht ernst gemeint gewesen.| 22.08.2017 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Gering bewölkt und häufig trocken, später gebietsweise Nebel. Tiefstwerte 11 bis 5 Grad, an der See etwas milder. Morgen viel Sonne und verbreitet trocken. Höchstwerte 20 bis 26 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag gebietsweise etwas Regen, später von Westen her freundlicher, 20 bis 24 Grad. Am Freitag Sonne und Wolken im Wechsel, meist trocken bei 20 bis 25 Grad.| 22.08.2017 23:00 Uhr