NDR Info Nachrichten vom 20.08.2017:

Akhanli unter Auflagen auf freiem Fuß

Madrid: Der in Spanien festgenommene deutsch-türkische Schriftsteller Dogan Akhanli ist unter Auflagen freigekommen. Das teilte sein Anwalt nach einer richterlichen Anhörung mit. Allerdings dürfe Akhanli Madrid vorerst nicht verlassen. Die spanische Polizei hatte auf Betreiben der türkischen Führung den 60-Jährigen in seinem Urlaubsort Granada vorläufig festgenommen. Ankara wirft dem Schriftsteller laut Medienberichten vor, Mitglied in einer terroristischen Vereinigung zu sein. Die Bundesregierung will eine Auslieferung Akhanlis an die Türkei verhindern. Die Regierung in Ankara hat 40 Tage Zeit, einen entsprechenden Antrag zu stellen. Der Schriftsteller war 1991 aus der Türkei geflohen und hat inzwischen die deutsche Staatsbürgerschaft. In seinen Büchern setzt er sich unter anderem für die Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern ein.| 20.08.2017 14:00 Uhr

Gabriel hält an hartem Kurs gegen Türkei fest

Berlin: Außenminister Gabriel rechnet damit, dass die Bundesregierung ihre harte Linie gegenüber der Türkei langfristig beibehalten wird. Der SPD-Politiker räumte in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur ein, dass der neue Kurs die Lage für die deutschen Häftlinge in dem Land noch nicht verbessert hat. Nach der Verhaftung des Menschenrechtlers Peter Steudtner hatte Gabriel unter anderem die Reisehinweise verschärft und deutsche Unternehmen vor Investitionen in der Türkei gewarnt. Gestern Abend hatte der türkische Präsident Erdogan den Bundesaußenminister in einer Rede persönlich angegriffen. An Gabriel gerichtet sagte er wörtlich: "Wer sind Sie, dass Sie den türkischen Präsidenten ansprechen?" Zugleich forderte Erdogan die Deutsch-Türken erneut auf, bei der Bundestagswahl nicht für CDU, SPD oder Grüne zu stimmen.| 20.08.2017 14:00 Uhr

Polizei: Attentäter hatten 120 Gasflaschen

Barcelona: Im Zusammenhang mit den zwei Anschlägen in Katalonien hat die spanische Polizei weitere Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben. Danach hatte die Terrorzelle mindestens 120 Gasflaschen für einen oder mehrere Anschläge gehortet. Die Flaschen lagerten in einem Haus in Alcanar, in dem sich einen Tag vor den Attentaten in Barcelona und Cambrils eine Explosion ereignet hatte. Die Fahnder konzentrieren sich derzeit auf einen 22-jährigen Marokkaner, der möglicherweise den Lieferwagen in die Menschenmenge in Barcelona gelenkt hat. Außerdem steht ein Imam im Fokus, bei dem es sich um den Kopf der Terrorzelle handeln soll. Ob dieser noch lebt, ist allerdings unklar. Am Vormittag hat in Barcelona ein Trauergottesdienst für die 14 Todesopfer und die etwa 120 Verletzten stattgefunden. An der Messe in der Sagrada Familia nahmen unter anderem das Königspaar und Ministerpräsident Rajoy teil.| 20.08.2017 14:00 Uhr

Offensive auf IS-Hochburg Tal Afar

Bagdad: Die irakische Armee hat eine Offensive auf eine der letzten größeren IS-Bastionen im Norden des Landes begonnen. Nun hätten die Terroristen keine andere Wahl, als sich zu ergeben oder getötet zu werden, sagte Ministerpräsident Al Abadi. In Vorbereitung auf die Offensive hatte die irakische Luftwaffe in den vergangenen Tagen Kommandozentren, Waffenlager und Truppenansammlungen des sogenannten Islamischen Staates in der nordirakischen Stadt bombardiert. Tal Afar liegt rund 70 Kilometer entfernt von der früheren IS-Hochburg Mossul. Die Armee hatte Mossul Anfang Juli nach monatelangen Kämpfen zurückerobert.| 20.08.2017 14:00 Uhr

Wieder Proteste in Hongkong

Hongkong: In der chinesischen Sonderverwaltungszone haben tausende Menschen gegen die Verurteilung von mehreren Demokratie-Aktivisten protestiert. Sie zogen durch Hongkong und riefen "Lasst die politischen Gefangenen frei!". Viele Teilnehmer spannten Regenschirme auf. Der Regenschirm ist das Symbol für die Massenproteste vor drei Jahren. Damals hatten Regierungskritiker wochenlang für demokratische Rechte demonstriert. Einer der Organisatoren der Proteste wurde nun zu sechs Monaten Haft verurteilt. Großbritannien hatte Hongkong 1997 an China zurückgegeben. Eigentlich ist die Sonderverwaltungszone wirtschaftlich weitgehend autonom, allerdings mischt sich die Führung in Peking immer wieder in die Innenpolitik ein.| 20.08.2017 14:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Am Abend wieder trockener. Höchstwerte 17 bis 21 Grad. Morgen Wechsel von Sonne und Wolken und zur Ostsee hin häufiger Schauer, nach Westen und Südwesten hin meist trocken, 18 bis 21 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag wolkig mit Aufheiterungen, 18 bis 22 Grad.| 20.08.2017 14:00 Uhr