NDR Info Nachrichten vom 03.08.2017:

Autoindustrie will nur Software aktualisieren

Berlin: In 5,3 Millionen Diesel-Fahrzeugen soll ein Software-Update aufgespielt werden, um den Stickoxid-Ausstoß zu verringern. Das haben vier Autobauer nach dem Diesel-Gipfel im Bundesumweltministerium mitgeteilt. In den 5,3 Millionen sind jedoch bereits jene 2,5 Millionen VWs enthalten, für die schon Abgas-Nachbesserungen angeordnet wurden. Neben Volkswagen wollen jetzt auch Daimler, BMW und Opel die Software aktualisieren. Betroffen sind Autos der Emissionsklassen Euro 5 und Euro 6. Die Kosten übernehmen die Konzerne. Durch die Optimierung der Software sollen die PKW bis zu 30 Prozent weniger Stickoxide ausstoßen. Volkswagen-Chef Müller betonte, dass es neben den Updates keine baulichen Nachrüstungen geben wird. Der Aufwand sei zu groß, sagte Müller. Zudem sei es fraglich, ob die gewünschte Wirkung erzielt werden könne.| 03.08.2017 02:00 Uhr

Politik bewertet Dieselgipfel unterschiedlich

Berlin: Die Politik bewertet die Ergebnisse des Diesel-Gipfels unterschiedlich. Der christsoziale Bundesverkehrsminister Dobrindt sprach von guten und richtigen Ergebnissen. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Laschet von der CDU sagte, der Gipfel habe zum Wohle der Verbraucher, zum Schutz der Gesundheit und zur Sicherung von Arbeitsplätzen beigetragen. Die sozialdemokratische Umweltministerin Hendricks erklärte, das Software-Update sei ein richtiger Schritt, reiche aber noch nicht aus. Ihr Parteikollege und Kanzlerkandidat Schulz begrüßte, dass die Hersteller für die Software-Aktualisierung zahlen. Kritik kam dagegen von der Opposition. Der Grünen-Vorsitzende Özdemir warf Dobrindt vor, ihm fehle der Mut, die Hersteller zu wirksamen Nachrüstungen zu verdonnern. Linken-Chef Riexinger nannte den Gipfel eine einzige Farce. Er bemängelte, dass Umwelt- und Verbraucherverbände gar nicht erst eingeladen worden seien.| 03.08.2017 02:00 Uhr

Trump setzt neue Russland-Sanktionen in Kraft

Washington: US-Präsident Trump hat das Gesetz für neue Sanktionen gegen Russland unterschrieben und damit in Kraft gesetzt. Die Regelung ist eine Reaktion auf die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe im amerikanischen Wahlkampf und die Annexion der Krim-Halbinsel vor gut drei Jahren. Die Sanktionen richten sich diesmal vor allem gegen den Energiebereich. Sie könnten auch europäische Firmen betreffen, die mit Russland gemeinsame Pipeline-Projekte haben. Die EU wartet derzeit ab. Kommissionschef Juncker sagte dem ARD-Studio Brüssel, der US-Kongress habe festgelegt, dass die Strafmaßnahmen nur in Absprache mit den Verbündeten umgesetzt würden. Der russische Ministerpräsident Medwedew sprach dagegen mit Blick auf die amerikanischen Sanktionen von einem Handelskrieg. Die Strafmaßnahmen hätten die Hoffnung seines Landes auf eine Verbesserung der Beziehungen beendet.| 03.08.2017 02:00 Uhr

NGO-Schiff im Mittelmeer beschlagnahmt

Rom: Die italienischen Behörden haben vor der Insel Lampedusa ein Schiff der deutschen regierungsunabhängigen Organisation "Jugend rettet" beschlagnahmt. Die "Iuventa" war bislang im Mittelmeer unterwegs, um Flüchtlinge in Seenot zu retten. Nach Angaben der italienischen Polizei wurde das Schiff wegen des Verdachts der Beihilfe zur illegalen Migration durchsucht. "Jugend rettet" gehört zu den Hilfsorganisationen, die den sogenannten Verhaltenskodex der Regierung in Rom ablehnen. Dieser sieht unter anderem vor, dass bewaffnete Polizisten auf den Booten mitfahren sollen. Zuvor waren auch Vorwürfe laut geworden, die privaten Retter arbeiteten mit Schleppern zusammen.| 03.08.2017 02:00 Uhr

Rekordstrafe für illegale Telefonwerbung

Bonn: Wegen unerlaubter Telefonwerbung hat die Bundesnetzagentur ein Rekordbußgeld von 300.000 Euro gegen den Stromversorger Energy2day verhängt. Der Behörde zufolge waren rund 2.500 Beschwerden eingegangen. Demnach hatten sich Anrufer wiederholt als Mitarbeiter oder Partner der örtlichen Energieversorger ausgegeben und versucht, Verbraucher zu einem Anbieterwechsel zu bewegen. Es ist das erste Mal, dass die Bundesnetzagentur ihren Bußgeldrahmen voll ausschöpft.| 03.08.2017 02:00 Uhr

70. Filmfestival von Locarno eröffnet

Locarno: In der Schweizer Stadt ist gestern Abend das 70. Internationale Filmfestival eröffnet worden. Zum Auftakt wurde das französische Drama um eine Mutter-Tochter-Beziehung "Morgen und alle anderen Tage" gezeigt. Im Hauptwettbewerb konkurrieren 18 Filme um den Goldenen Leoparden. Deutschland ist mit dem Beitrag "Freiheit" von Regisseur Jan Speckenbach vertreten. Darin spielt Johanna Wokalek eine junge Mutter, die Mann und Kinder verlässt, um ihre persönliche Freiheit zu finden. Die Auszeichnungen des 70. Filmfestivals von Locarno werden am 12. August vergeben.| 03.08.2017 02:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen dicht bewölkt und gebietsweise Regen, nur in Vorpommern trocken. Tiefstwerte 18 Grad in Köln, 16 Grad in Bremen und Schwerin bis 14 Grad an der Schlei. Am Tage einige Schauer und örtlich Gewitter, zum Abend hin öfter trocken. Höchstwerte 21 Grad auf Sylt, 25 Grad im Süden Mecklenburgs und in Köln bis 27 Grad im Harzvorland.| 03.08.2017 02:00 Uhr