NDR Info Nachrichten vom 24.07.2017:

Brasiliens Diktatur: Welche Rolle spielte VW?

Wolfsburg: Volkswagen hat sich in der Zeit der brasilianischen Militärdiktatur offenbar aktiv an politischer Verfolgung beteiligt. Nach Recherchen von "NDR, SWR und Süddeutscher Zeitung" wurden VW-Arbeiter auf dem Werksgelände von Geheimpolizisten verhaftet. Betroffene berichten von anschließender monatelanger Folter. Demnach ließ die brasilianische Volkswagen-Tochter in den Zeiten der Militärdiktatur die politische Gesinnung der eigenen Mitarbeiter von einem geheimdienstähnlichen Werkschutz ausspionieren. Die Informationen seien dann bei der Politischen Polizei der Militärmachthaber gelandet, die in Brasilien von 1964 bis 1985 regierten. Die Konzernzentrale in Wolfsburg hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht inhaltlich geäußert.| 24.07.2017 06:45 Uhr

Prozess gegen Journalisten in Istanbul startet

Istanbul: In der Türkei müssen sich von heute an zahlreiche Journalisten der Zeitung "Cumhuriyet" vor Gericht verantworten. Nach Angaben ihrer Anwälte wird den 17 derzeitigen und früheren Mitarbeitern vorgeworfen, sie hätten terroristische Organisationen unterstützt. Laut "Reporter ohne Grenzen" drohen ihnen bis zu 43 Jahre Haft. Mehrere Journalistenverbände haben die Vorwürfe als politisch motiviert zurückgewiesen. Seit dem gescheiterten Putschversuch vor einem Jahr gehen türkische Behörden verstärkt gegen kritische Journalisten vor.| 24.07.2017 06:45 Uhr

US-Sondergesandter reist in Nahen Osten

Washington: Angesichts der schweren Zusammenstöße in Jerusalem schicken die USA einen Spitzendiplomaten in den Nahen Osten. Nach Regierungsangaben hat sich der Sondergesandte Greenblatt im Auftrag von Präsident Trump auf den Weg gemacht. Im Laufe des Tages kommt außerdem der UN-Sicherheitsrat in New York zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Israel hatte nach einem Anschlag auf zwei Polizisten in der Jerusalemer Altstadt den Zugang zum Tempelberg erschwert. Die Palästinenser sehen darin einen Versuch Israels, mehr Kontrolle über die Stätte zu übernehmen, die Muslimen und Juden gleichermaßen heilig ist.| 24.07.2017 06:45 Uhr

Mehrere Tote bei Explosion in Kabul

Kabul: Bei einer Explosion in der afghanischen Hauptstadt sind mehrere Menschen getötet worden. Die Angaben zur Zahl der Opfer schwanken zwischen 10 und 21. Laut Behörden hatten Unbekannte nahe dem Haus eines hochrangigen Politikers eine Autobombe gezündet. Es ist bereits der zehnte schwere Anschlag in Kabul in diesem Jahr.| 24.07.2017 06:45 Uhr

Deutsche IS-Kämpferin will wieder nach Hause

Berlin: Die im Irak festgenommene 16-jährige Deutsche hat sich offenbar von der Terror-Organisation IS losgesagt. Einem Reporter des Rechercheverbunds von "NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung" sagte die Jugendliche, sie wolle nach Hause und bereue ihren Entschluss, sich den Extremisten angeschlossen zu haben. Der Journalist hatte mit der Deutschen in einer Krankenstation in Bagdad gesprochen. Die 16-Jährige aus Sachsen war vor mehr als einer Woche von irakischen Soldaten in Mossul festgenommen worden.| 24.07.2017 06:45 Uhr

Städte und Gemeinden: Rechtsanspruch auf Hausarzt

Hannover: Niedersachsens Städte- und Gemeindebund hat einen Rechtsanspruch auf einen Hausarzt in jeder Gemeinde gefordert. Verbandspräsident Trips sagte der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung", was für Kindergarten-Plätze gelte, müsse auch bei Ärzten greifen. Der Staat gebe viel Geld aus für die medizinische Ausbildung und daher sei eine staatliche Steuerung sinnvoll. Auch in Norddeutschland fehlen in vielen ländlichen Regionen Mediziner. So sind laut Städte- und Gemeindebund in Niedersachsen derzeit mehr als 350 Hausarztstellen unbesetzt.| 24.07.2017 06:45 Uhr