NDR Info Nachrichten vom 23.07.2017:

Berlin: SPD-Chef Schulz hat die deutschen Auto-Konzerne aufgefordert, den Verdacht rechtswidriger Absprachen aufzuklären. Schulz sagte, wenn sich die Kartellvorwürfe bestätigten, handelte es sich um einen gigantischen Betrug zulasten von Kunden und Zulieferern. Laut Medienberichten hatten sich VW, Audi, Porsche, BMW und Daimler jahrelang mit Blick auf Kosten, Technik und Zulieferer abgestimmt. Auch bei der Abgasreinigung von Dieselmotoren soll es Absprachen gegeben haben. Die EU-Kommission prüft die Vorwürfe. Der VW-Betriebsrat erklärte, er wolle den Aufsichtsrat möglichst schnell zu einer außerordentlichen Sitzung zusammenrufen. Unterdessen hat BMW die Berichte über wettbewerbswidrige Absprachen bei der Abgasreinigung von Dieselfahrzeugen zurückgewiesen. Die Diskussionen mit anderen Herstellern über sogenannte AdBlue-Behälter hätten auf den notwendigen Aufbau einer Infrastruktur zum Tanken in Europa abgezielt. Der Autobauer betonte, er suche auch in der Abgasreinigung den Wettbewerb.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Wolfsburg: Der VW-Konzern hat sich während der Militärdiktatur in Brasilien offenbar aktiv an politischer Verfolgung beteiligt. Nach Recherchen von NDR, SWR und "Süddeutscher Zeitung" hat die VW-Tochter "Volkswagen do Brasil" die eigenen Mitarbeiter und deren politische Gesinnung ausgespäht. Die Informationen über Oppositionelle seien dann an die Politische Polizei des Regimes gelangt. Der Wirtschaftshistoriker Kopper sagte, es habe eine regelmäßige Zusammenarbeit zwischen dem Werksschutz von VW do Brasil und dem Polizeiorgan des Regimes gegeben. Kopper untersucht die Vorgänge im Auftrag von VW. Der Konzern selbst wollte sich inhaltlich nicht äußern und verwies auf das Gutachten. Die Militärregierung herrschte in Brasilien von 1964 bis 1985.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Riad: Der türkische Präsident Erdogan ist zu einem Besuch in Saudi-Arabien eingetroffen. Er will dort mit König Salman zusammenkommen und unter anderem über die Katar-Krise sprechen. Erdogan sagte vor seinem Abflug, eine Ausweitung des Konflikts nütze niemandem. Mehrere arabische Staaten hatten im Juni ihre Beziehungen zum Emirat Katar abgebrochen und die Grenzen geschlossen. Offiziell begründeten die Staaten den Schritt mit Terror-Vorwürfen; laut Beobachtern spielten aber auch die guten Verbindungen Katars zum Rivalen Iran und der im Emirat ansässige Sender "Al Jazeera" eine Rolle. Erdogan wird auch nach Katar reisen sowie nach Kuwait, das als Vermittler gilt.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Hamburg: Die Polizei der Hansestadt hat eine Schlägerei unter Flüchtlingen mit einem Warnschuss beendet. Laut Behörden waren gestern in einer Unterkunft im Stadtteil Fischbek zunächst ein syrisches Mädchen und ein tschetschenischer Junge aneinandergeraten; in den Streit schalteten sich dann die Väter ein. Als die Polizei vor Ort eintraf, erschien demnach plötzlich eine bis zu 40 Mann starke Gruppe mit Schlagwerkzeugen. Es sei zu einer Schlägerei gekommen, die erst durch den Warnschuss beendet wurde. Sechs Menschen wurden verletzt, die Fahndung nach den Tätern blieb erfolglos.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Stralsund: Mit einer positiven Bilanz sind die Wallensteintage in der Hansestadt zu Ende gegangen. Den Veranstaltern zufolge waren mehrere Zehntausend Menschen zu dem mittelalterlichen Markt gekommen. Damit wurde der Belagerung von Stralsund durch den Feldherren Albrecht von Wallenstein im Dreißigjährigen Krieg gedacht. Ein Pestzug erinnerte zudem an die Seuche, die 1629 in Stralsund gewütet hatte und der die Hälfte der Bevölkerung zum Opfer fiel.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Zum Sport: Philipp Lahm ist zu Deutschlands Fußballer des Jahres gekürt worden. In der vom Kicker-Sportmagazin durchgeführten Abstimmung unter Sportjournalisten liegt der Verteidiger mit 242 Stimmen auf Platz 1. Lahm hatte seine Karriere im Sommer beendet. Fußballerin des Jahres ist Dzsenifer Marozsan, die Spielführerin der Nationalmannschaft.| 23.07.2017 19:00 Uhr

Das Wetter: In der Nacht wechselnde Bewölkung und im Westen einzelne Schauer möglich. Tiefstwerte 16 bis 10 Grad. Morgen nach teils freundlichem Beginn von Südwesten her kompakte Wolken mit schauerartigem Regen, teils auch Gewitter möglich. Höchstwerte 18 bis 24 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag überwiegend dichte Wolken mit teils länger anhaltendem Regen, 17 bis 21 Grad. Am Mittwoch viele Wolken und gebietsweise weiterer Regen, 17 bis 22 Grad.| 23.07.2017 19:00 Uhr