NDR Info Nachrichten vom 22.07.2017:

BGA: Türkische Wirtschaft nimmt Schaden

Berlin: Die jüngste Zuspitzung in den deutsch-türkischen Beziehungen geht nach Einschätzung von Außenhandelspräsident Börner allein zu Lasten der Wirtschaft. Börner sagte der "Rheinischen Post", die Krise schade ausschließlich den türkischen Unternehmen und der Bevölkerung. Der Tourismus in der Türkei drohe zusammenzubrechen und ausländische Investitionen könnten versiegen, so der BGA-Präsident. Außenminister Gabriel hatte vorgestern eine Neuausrichtung der deutschen Politik gegenüber der Türkei angekündigt und unter anderem die Reisehinweise für das Land verschärft. In der Bild-Zeitung versicherte Gabriel den türkischstämmigen Einwohnern in Deutschland seine Wertschätzung. Die Auseinandersetzung betreffe die Regierungen in Berlin und Ankara, nicht die Menschen.| 22.07.2017 12:15 Uhr

Polens Senat billigt umstrittene Justizreform

Warschau: Trotz massiver Kritik hat Polens Parlament die umstrittene Justizreform der nationalkonservativen Regierung gebilligt. Mit dem Senat stimmte in der vergangenen Nacht auch die zweite Parlamentskammer für den Umbau des Justizwesens. Damit ignorierten die Volksvertreter sowohl die Sanktionsdrohungen der EU-Kommission als auch zahlreiche warnende Stimmen aus dem In- und Ausland, die um die Unabhängigkeit der polnischen Justiz fürchten. Jetzt muss nur noch Präsident Duda unterschreiben, damit die Reform in Kraft tritt. Um das zu verhindern, protestierten auch gestern Abend wieder zehntausende Menschen in Warschau und anderen Städten. Im Laufe des Wochenendes sind Kundgebungen in weiteren europäischen Großstädten geplant. Die Reformen sollen es der Regierung ermöglichen, Richter des Obersten Gerichtes in den Ruhestand zu schicken und ihre Posten neu zu besetzen.| 22.07.2017 12:15 Uhr

16-jährige Deutsche unter Festgenommenen im Irak

Dresden: Unter den vergangene Woche im Irak festgenommenen IS-Kämpferinnen ist eine 16-Jährige aus Sachsen. Das hat die Dresdner Staatsanwaltschaft jetzt bestätigt. Das Mädchen aus Pulsnitz bei Dresden werde von der deutschen Botschaft im Irak betreut. Weitere Angaben wollte die Staatsanwaltschaft nicht machen. Die Schülerin war im vergangenen Sommer verschwunden, kurz nachdem sie zum Islam konvertiert war. Sie soll über Internet-Chats mit IS-Anhängern in Kontakt gestanden haben. Zunächst war nur vermutet worden, dass sie zu den in der vergangenen Woche von irakischen Sicherheitskräften in Mossul festgenommenen 20 Dschihadistinnen gehörte.| 22.07.2017 12:15 Uhr

Barley fordert Investitionen in Kitas

Berlin: Deutschen Kindertagesstätten fehlen laut Bundesfamilienministerin Barley mehr als 150.000 Fachkräfte. Die SPD-Politikerin sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", der Mangel sei eine immense Herausforderung, die nur durch mehr Investitionen zu bewältigen sei. Die Programme zur Unterstützung von Kitas seien bereits fast vollständig ausgeschöpft, so Barley. Die Ministerin verteidigte damit auch die Forderung ihres Parteivorsitzenden Schulz nach einer staatlichen Investitionspflicht. Niemand könne bezweifeln, dass mehr Geld vor allem für bessere Bildung nötig sei. Erzieher müssten besser bezahlt und bereits die Ausbildung attraktiver gemacht werden, sagte die Familienministerin.| 22.07.2017 12:15 Uhr

Care: Lage im Jemen dramatisch

Sanaa: Die Hilfsorganisation Care kritisiert die dramatisch schlechte humanitäre Lage im Jemen. Millionen Menschen in dem Land seien in Lebensgefahr, warnte der Generalsekretär von Care International, Jamann, auf NDR Info. Vor allem viele Kinder seien unterernährt, weil es nach Jahren des Bürgerkriegs keine Ernten gebe. Im Jemen breitet sich eine Cholera-Epidemie aus. Die Vereinten Nationen sprechen von etwa 360.000 Verdachtsfällen. Diese Seuche sei eigentlich einfach zu bekämpfen, sagte Jamann. Brunnen mit sauberem Wasser und Hygienehilfsmittel reichten derzeit aber kaum für ein Drittel der Bevölkerung. Die anderen zwei Drittel der Menschen bräuchten dringend internationale Hilfe.| 22.07.2017 12:15 Uhr