NDR Info Nachrichten vom 19.07.2017:

NSU-Prozess startet mit den Plädoyers

München: Vor dem Oberlandesgericht geht der NSU-Prozess in eine entscheidende Phase. Mehr als vier Jahre nach Beginn des Verfahrens starten heute die Plädoyers. Zunächst soll die Bundesanwaltschaft ihren Schlussvortrag halten. Die Dauer wird auf etwa 22 Stunden und somit mehrere Tage geschätzt. Die Plädoyers der anderen Prozessparteien folgen nach der Sommerpause ab September. Hauptangeklagte in dem Verfahren ist Beate Zschäpe. Sie ist als Mittäterin des sogenannten Nationalsozialistischen Untergrunds angeklagt. Der NSU wird für zehn rechtsextrem motivierte Morde und zwei Bombenanschläge verantwortlich gemacht. Zschäpe droht lebenslange Haft.| 19.07.2017 08:15 Uhr

Duda schaltet sich in Justizstreit ein

Warschau: Polens Präsident Duda hat sich in den Streit über die Justizreformen der Regierung eingeschaltet. Duda verlangte die Überarbeitung eines Gesetzes, wonach das Parlament künftig mit einfacher Mehrheit über die Besetzung des Landesrichterrates entscheiden kann. Das bislang unabhängige Gremium bestimmt die Richter an den ordentlichen Gerichten. Duda schlug vor, dass statt einfacher Mehrheit mindestens eine Zustimmung von 60 Prozent erforderlich ist - dies würde den Einfluss der Regierungspartei PiS einschränken. Ministerpräsidentin Szydlo wies den Vorschlag zurück. Gegenwärtig debattiert das polnische Parlament über einen größeren Einfluss der Regierung auf das Verfassungsgericht. Auch hier drohte Duda, der eigentlich dem konservativen Regierungslager angehört, mit einem Veto.| 19.07.2017 08:15 Uhr

Festnahmen: Druck auf Türkei nimmt zu

Washington: Die USA haben die Inhaftierung von Menschenrechtlern in der Türkei verurteilt. Das amerikanische Außenministerium verlangte die sofortige Freilassung der sechs Aktivisten. Ankara müsse die Regelungen des Ausnahmezustands aufheben, die die Verfolgung von Menschen erleichterten. Auch Bundeskanzlerin Merkel forderte die Türkei auf, den deutschen Menschenrechtler und seine Kollegen freizulassen. Amnesty International rief zu einem entschiedenen Vorgehen auf. Deutschland-Chef Beeko sagte im Morgenmagazin von ARD und ZDF, man müsse entschlossene Signale senden. Die Aktivisten waren vor einigen Tagen in der Türkei festgenommen worden. Ihnen wird die Unterstützung von Terrorgruppen vorgeworfen.| 19.07.2017 08:15 Uhr

Deutsche Umwelthilfe kritisiert Auto-Industrie

Hamburg: In der Debatte über Schadstoffe aus Dieselmotoren hat die Deutsche Umwelthilfe die Auto-Industrie kritisiert. Bundesgeschäftsführer Resch sagte auf NDR Info, die Branche wolle mit Software-Updates drohende Fahrverbote vermeiden. Dieser Vorschlag sei aber eine Mogelpackung. Bei einem Auto mit einer kaputten Abgasreinigigung könne man über die Software nicht viel verändern. Nötig sei vielmehr eine umfassende Nachrüstung. Resch äußerte die Hoffnung, die Auto-Industrie über Dieselfahrverbote zu einer solchen Nachrüstung zu zwingen. Das Verwaltungsgericht Stuttgart befasst sich von heute an mit einer Klage der Deutschen Umwelthilfe. Sie will die Landesregierung von Baden-Württemberg zwingen, mehr gegen Luftverschmutzung in Stuttgart zu unternehmen. Wirksames Mittel sei allein ein generelles Diesel-Fahrverbot.| 19.07.2017 08:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der japanische Nikkei-Index schließt bei 20.021 Punkten. Das sind 0,1 Prozent mehr als gestern. Beim Dow Jones gab es ein Minus von 0,3 Prozent auf 21.574 Punkte. Der Dax steht aktuell bei 12.457 Punkten. Das ist ein Plus von 0,2 Prozent. Der Euro kostet einen Dollar 15 34.| 19.07.2017 08:15 Uhr