NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Merkel verurteilt Festnahmen in der Türkei

Berlin: Kanzlerin Merkel hat die Inhaftierung mehrerer Menschenrechtler in der Türkei kritisiert. Die Bundesregierung werde alles tun, um die Freilassung des deutschen Aktivisten durchzusetzen, sagte Merkel bei einer Veranstaltung in Berlin. Der Mann sitze ungerechtfertigt in Haft. Der Vorgang sei deshalb ein Grund zu allergrößter Sorge. Auch Oppositionsparteien hatten die Festnahmen zuvor verurteilt. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Dagdelen forderte das Auswärtige Amt auf, eine Reisewarnung für die Türkei auszusprechen. Ein Istanbuler Gericht hatte heute früh Untersuchungshaft gegen insgesamt sechs Menschenrechtsaktivisten angeordnet, unter ihnen ein Deutscher. Er hatte einen Workshop abgehalten, an dem Mitglieder von Amnesty International teilnahmen.| 18.07.2017 19:15 Uhr

Massive Diesel-Nachrüstaktion bei Daimler

Stuttgart: Daimler weitet die schon laufende Nachrüstaktion für Diesel-Pkw massiv aus. Dem Stuttgarter Konzern zufolge werden die sogenannten Servicemaßnahmen auf mehr als drei Millionen Mercedes-Benz ausgedehnt. Die Aktion für nahezu alle Wagen mit den Abgasnormen Euro 5 und der neuesten Euro 6 fänden in enger Zusammenarbeit mit den deutschen Zulassungsbehörden statt. Mercedes muss - auf Anweisung des Kraftfahrt-Bundesamtes - bereits seit vergangenem Frühjahr bei knapp 250.000 Fahrzeugen die Abgasbehandlung nachbessern. Die Aktion wird nach Konzernangaben rund 220 Millionen Euro kosten und in den kommenden Wochen beginnen. In der vergangenen Woche war bekanntgeworden, dass die Ermittlungen wegen möglicherweise manipulierter Diesel-Abgaswerte bei Daimler mehr als eine Million Fahrzeuge betreffen. Der Autobauer betonte, er habe sich an geltendes Recht gehalten.| 18.07.2017 19:15 Uhr

DIHK über Azubis: Wenig geeignete Bewerber

Berlin: In rund jedem dritten Betrieb in Deutschland bleiben Ausbildungsplätze unbesetzt. Das hat eine Umfrage der Deutschen Industrie und Handelskammer DIHK ergeben. Fast jede zehnte Firma erhielt demnach im vergangenen Jahr auf ausgeschriebene Lehrstellen keine Bewerbung. Ein Großteil der Unternehmen beklagte, dass schlicht keine geeigneten Anfragen kämen. Der Untersuchung zufolge konnten 2016 rund 30 Prozent der Azubi-Stellen nicht besetzt werden. Im Osten Deutschlands waren es rund 40 Prozent. Große Probleme hätten besonders das Gast- und das Baugewerbe. DIHK-Chef Schweitzer forderte mehr Kooperationen zwischen Schulen und Betrieben. Die Firmen müssten noch stärker Lernschwächere, Studienabbrecher und Flüchtlinge in den Blick nehmen.| 18.07.2017 19:15 Uhr

UN besorgt wegen Folter in Libyen

Tripolis: Die Vereinten Nationen haben sich angesichts von möglicher Folter und der Hinrichtung von Gefangenen in Libyen besorgt gezeigt. Ein Sprecher des UN-Hochkommissars für Menschenrechte verlangte, Berichte über Quälereien und mindestens zehn Exekutionen durch Mitglieder der Libyschen Nationalen Armee müssten untersucht werden. Bei der LNA handelt es sich nicht um eine staatliche Armee, sondern um Einheiten unter Kontrolle eines Generals. Sie kontrollieren weite Teile im Osten von Libyen. In dem Bürgerkriegsland konkurrieren drei Regierungen um die Macht.| 18.07.2017 19:15 Uhr

Nassrasierer: Wilkinson verliert vor Gericht

Düsseldorf: Das Landgericht hat dem Unternehmen Wilkinson untersagt, weiterhin preisgünstige Ersatzklingen für einen Nassrasierer des Konkurrenten Gillette herzustellen. Die angebotenen Klingen verletzten ein Gilette-Patent, entschieden die Richter. Noch vorhandene Vorräte muss Wilkinson einem Gerichtsvollzieher übergeben, bis über eine mögliche Vernichtung entschieden ist. Die Klingen wurden in fünf Drogeriemarktketten als Eigenmarken zu Preisen verkauft, die rund 30 Prozent unter dem Niveau des Originals lagen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.| 18.07.2017 19:15 Uhr