NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Grüne und Linke für mehr Härte gegen Ankara

Berlin: Grüne und Linke fordern die Bundesregierung zu einem härteren Kurs gegenüber der Türkei auf. Anlass ist die Verhaftung eines deutschen Menschenrechtsaktivisten. Gegen den Mann wurde jetzt -ebenso wie gegen fünf weitere Engagierte- Untersuchungshaft angeordnet. Er hatte einen Workshop abgehalten, an dem Mitglieder von Amnesty International teilnahmen. Die Linken-Bundestagsabgeordnete Dagdelen forderte das Auswärtige Amt auf, eine Reisewarnung für die Türkei auszusprechen. Grünen-Chef Özdemir sagte, Ankara schade sich mit den Festnahmen selbst. In dem Land herrsche keine Rechtssicherheit.| 18.07.2017 16:45 Uhr

Misshandlung bei Regensburger Domspatzen

Regensburg: Sieben Jahre nach Bekanntwerden der Misshandlungsfälle bei den Regensburger Domspatzen hat ein unabhängiger Ermittler seinen Bericht vorgelegt. Danach sind etwa 500 Mitglieder des Knabenchors körperlicher Gewalt ausgesetzt gewesen, 67 Mitglieder wurden sexuell missbraucht. Betroffene beschrieben die Vorschule der Domspatzen als Gefängnis, Hölle oder Konzentrationslager. Schläge seien häufig an der Tagesordnung gewesen. Die Taten ereigneten sich zumeist in den 1960er und -70er Jahren. Eine Strafverfolgung ist nicht mehr möglich, nach Angaben des Ermittlers sind alle Fälle verjährt. Der Rechtsanwalt kritisierte, zahlreiche Verantwortliche in der katholischen Kirche hätten geschwiegen und dadurch die Gewalt gedeckt.| 18.07.2017 16:45 Uhr

Firmen suchen verzweifelt Auszubildende

Berlin: Viele deutsche Unternehmen können Lehrstellen nicht besetzen. Grund ist nach einer Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages der Mangel an geeigneten Bewerbern. DIHK-Präsident Schweitzer sagte, der Wirtschaft gehe der Nachwuchs aus. Fast jeder zehnte Betrieb habe noch nicht einmal eine einzige Bewerbung erhalten. Deshalb bemühten sich immer mehr Firmen um Studienabbrecher, lernschwache Jugendliche und Flüchtlinge. Knackpunkt für den Einstieg seien gute Deutschkenntnisse, betonte Schweitzer. Sprachprobleme bereiteten manchen Flüchtlingen aber in der Berufsschule Schwierigkeiten. Gerade das führe oft zum Abbruch der Ausbildung. Der DIHK hat für die Untersuchung die Daten von mehr als 10.000 Unternehmen abgefragt.| 18.07.2017 16:45 Uhr

Automobilverband wirbt für Diesel und Benziner

Berlin: Der Verband der Automobilindustrie warnt davor, den Verbrennungsmotor in Deutschland zu verbieten. Verbandschef Wissmann sagte, derzeit hingen insgesamt 600.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt an der Entwicklung und am Bau von Diesel- und Benzinfahrzeugen. Er beruft sich auf eine Studie des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung. Dessen Präsident Fuest plädierte dafür, Klimaziele vorzugeben, aber nicht die Technologie. Grünen-Chef Özdemir sagte dagegen, der Verbrennungsmotor sei weltweit ein Auslaufmodell. Die Frage sei nicht mehr, ob sich der emissionsfreie Wagen durchsetze, sondern wer ihn baue. Ähnlich äußerte sich Greenpeace. Die Grünen wollen von 2030 an nur noch abgasfreie Autos neu zulassen.| 18.07.2017 16:45 Uhr

US-Regierung verhängt neue Iran-Sanktionen

Washington: Die US-Regierung hat neue Sanktionen gegen den Iran verhängt. Nach Angaben aus Washington richten sie sich gegen 18 Personen und Einrichtungen. Das US-Außenministerium wirft ihnen unter anderem vor, das iranische Raketenprogramm, die Revolutionsgarden und eine kriminelle Organisation zu unterstützen. Keinen Zusammenhang gibt es offenbar zwischen den Sanktionen und dem iranischen Atomprogramm. Die USA bescheinigten der Führung in Teheran vielmehr, die Auflagen aus dem internationalen Atom-Abkommen zu erfüllen.| 18.07.2017 16:45 Uhr