NDR Info Nachrichten vom 18.07.2017:

Deutscher Menschenrechtler in türkischer U-Haft

Istanbul: Ein türkisches Gericht hat Untersuchungshaft für einen deutschen Menschenrechtler angeordnet. Ihm wird vorgeworfen, eine Terrororganisation unterstützt zu haben. Um welche Gruppe es sich handeln soll, wurde nicht bekannt. Der Deutsche muss zusammen mit fünf weiteren Aktivisten in U-Haft. Darunter ist auch die Türkei-Direktorin von Amnesty International. Die Organisation nannte die Gerichtsentscheidung in Istanbul schockierend und politisch motiviert. Die Menschenrechtler hatten Anfang Juli in der Türkei an einem Workshop teilgenommen und waren dort festgenommen worden. Präsident Erdogan warf ihnen vor, sie hätten mit der Veranstaltung den Putsch-Versuch aus dem Sommer 2016 fortsetzen wollen. Die Festnahmen waren international kritisiert worden, unter anderem von der Bundesregierung.| 18.07.2017 11:15 Uhr

Mehr als 500 Domspatzen waren Gewaltopfer

Regenburg: Ein Anwalt hat seinen Abschlussbericht zu den jahrzehntelangen Misshandlungen beim weltberühmten Jungenchor der Domspatzen vorgelegt. Wie aus dem Report hervorgeht, sind fast 550 Kinder Opfer von körperlicher und sexueller Gewalt geworden. Den Ermittlern zufolge haben sich die Taten bei den Regenburger Domspatzen vor allem in den 1960er und 70er-Jahren ereignet, haben aber bis in die 90er durchgängig angedauert. Besonders umfassend seien die Übergriffe in der Vorschule des Chores gewesen. Viele Opfer hätten die Zeit bei den Domspatzen im Nachhinein als Hölle und Konzentrationslager bezeichnet. Die Missbrauchsfälle waren Anfang 2010 bekannt geworden. Das Bistum Regensburg hat den Opfern bis Ende des Jahres eine Entschädigung von bis zu 20.000 Euro pro Betroffenen zugesagt.| 18.07.2017 11:15 Uhr

LKA Sachsen prüft Hinweise auf IS-Kämpferinnen

Desden: Das Landeskriminalamt in Sachsen will Hinweise prüfen, wonach im Irak IS-Kämpferinnen aus Deutschland festgenommen worden sind. Nach einem Bericht der Zeitung "Die Welt" könnte darunter auch eine 16-Jährige Schülerin aus dem Bundesland sein. Die Staatsanwaltschaft Dresden hatte gegen das Mädchen bereits wegen Terrorverdachts ermittelt, dies aber eingestellt, weil sie nicht auffindbar war. Nach Angaben der irakischen Armee sind in Mossul insgesamt 20 IS-Kämpferinnen festgenommen worden. Ein Offizier berichtet, fünf von ihnen seien aus Deutschland. Sie sollen sich in der Stadt in einem Tunnelsystem der Terrororganisation versteckt haben. Mossul war vor einer Woche nach monatelangen Kämpfen von den Islamisten des IS befreit worden.| 18.07.2017 11:15 Uhr

Verletzte bei Unruhen am Tempelberg

Jerusalem: Bei erneute Zusammenstößen mit der israelischen Polizei sind in der Nähe des Tempelbergs in der vergangenen Nacht rund 50 Palästinenser verletzt worden. Das teilte das Rote Kreuz mit. Örtlichen Berichten zufolge sollen Palästinenser zuvor die Polizei angegriffen haben. Hintergrund der Unruhen sind verschärfte Sicherheitschecks für muslimische Gläubige am Tempelberg in Jerusalem. Die Kontrollen hatte Israel am Sonntag nach einem Anschlag eingeführt, bei dem zwei Polizisten und drei Angreifer ums Leben gekommen waren. Der Tempelberg mit der Klagemauer sowie der Al-Aksa-Moschee gilt sowohl für Juden als auch für Muslime als Heiligtum. Vertreter der Palästinenser kritisierten die Sicherheitskontrollen und riefen zu Protesten auf.| 18.07.2017 11:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,3 Prozent auf 12.557 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,6 Prozent niedriger bei 20.000. Der Euro kostet einen Dollar 15 24.| 18.07.2017 11:15 Uhr