NDR Info Nachrichten vom 17.07.2017:

Italien blockiert Operation "Sophia"

Brüssel: Italien blockiert eine Verlängerung des EU-Militäreinsatzes vor der libyschen Küste. Auf einem Treffen der EU-Außenminister meldete Rom kurzfristig weiteren Prüfbedarf an. Die Teilnehmer wollten eigentlich eine Verlängerung der Operation "Sophia" bis Dezember 2018 beschließen. Mit seinem Veto will Italien offenbar Zugeständnisse anderer Staaten bei der Aufnahme von Flüchtlingen erzwingen, wie Diplomaten vermuten. Das aktuelle Mandat läuft Ende des Monats aus. Die EU-Außenbeauftragte Mogherini zeigte sich optimistisch, dass es noch zu einer Verlängerung kommen wird. Die Operation "Sophia" dient eigentlich der Bekämpfung von Schleuserkriminalität. Die Schiffe retteten aber auch zehntausende Flüchtlinge aus Seenot. Die Menschen wurden nach Italien gebracht.| 17.07.2017 19:45 Uhr

Ausnahmezustand gilt mindestens bis Oktober

Ankara: Ein Jahr nach dem Putschversuch ist der Ausnahmezustand in der Türkei zum vierten Mal verlängert worden. Er gilt mindestens bis Mitte Oktober. Die Mehrheit des Parlaments stimmte dem Antrag der Regierung zu. Dieser Beschluss galt als Formsache, weil die regierende AKP eine deutliche Mehrheit hat. Seit Verhängung des Ausnahmezustands hat die Regierung von Präsident Erdogan rund 150.000 Staatsbedienstete per Dekret suspendiert oder entlassen. Mehr als 50.000 Menschen sitzen wegen angeblicher Verbindungen zur Gülen-Bewegung in Untersuchungshaft. Erdogan macht den Prediger Gülen für den Putschversuch verantwortlich. Gülen weist die Vorwürfe zurück.| 17.07.2017 19:45 Uhr

EU-Parlamentarier gegen polnische Justizreform

Brüssel: Die Vorsitzenden von fünf Fraktionen im EU-Parlament haben die geplante Justizreform in Polen verurteilt. In einem gemeinsamen Schreiben an Parlamentspräsident Tajani fordern sie Konsequenzen, falls die neuen Gesetze in Kraft treten. Die Reform sei nicht mit den EU-Verträgen und der Mitgliedschaft in der Europäischen Union vereinbar, heißt es weiter. Den Brief unterzeichneten die Vorsitzenden der EVP, der Sozialisten, der Liberalen, der Linken und der Grünen. Das polnische Parlament hatte in der vergangenen Woche eine Reform des Landesrichterrats gebilligt. Das Gremium entscheidet über die Vergabe der Richterposten im Land. Kritiker sehen in der Gesetzesänderung den Versuch der Regierung, Einfluss auf die Richterwahl zu nehmen.| 17.07.2017 19:45 Uhr

Brexit-Verhandlungen: Inhaltliche Debatte beginnt

Brüssel: In der belgischen Hauptstadt läuft die zweite Runde der Verhandlungen über den EU-Austritt Großbritanniens. Vier Tage sind dafür eingeplant. Die Verhandlungsführer beider Seiten, Barnier und Davis, betonten, sie wollten inhaltlich vorankommen. Konkret geht es in den Beratungen in Brüssel um die Zukunft der EU-Bürger in Großbritannien und finanzielle Forderungen der verbleibenden Mitgliedsstaaten an die Regierung in London. Auch die künftige Grenze der Europäischen Union zu Nordirland ist Thema.| 17.07.2017 19:45 Uhr

Zahl ziviler Opfer in Afghanistan gestiegen

Kabul: Die Zahl ziviler Opfer in Afghanistan hat einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres mehr als 1.660 Menschen durch Anschläge und Gefechte getötet. Besonders gefährlich war die Lage dem UN-Bericht zufolge in der Hauptstadt Kabul. Dort hatte es erst Ende Mai einen Anschlag in der Nähe der deutschen Botschaft gegeben. Allein dabei wurden mehr als 150 Menschen getötet.| 17.07.2017 19:45 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: In der Nacht vereinzelt Nebelfelder. Tiefstwerte 14 bis 8 Grad. Morgen länger sonnig und trocken, 20 bis 27 Grad, an der Ostsee teils etwas kühler.| 17.07.2017 19:45 Uhr