NDR Info Nachrichten vom 15.07.2017:

Türkei erinnert an Putsch vor einem Jahr

Ankara: Mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen erinnert die Türkei heute an die Niederschlagung des Putsches vor einem Jahr. Das Parlament kam zu einer Sondersitzung zusammen. In der Nacht will Präsident Erdogan dort eine Rede halten, zu dem Zeitpunkt, an dem Putschisten in der Nacht zum 16. Juli 2016 das Gebäude bombardiert hatten. Der Umsturzversuch von Teilen des Militärs war nicht zuletzt am Widerstand der Bürger gescheitert. Seitdem geht die Regierung mit aller Härte gegen Kritiker und mutmaßliche Gülen-Anhänger vor. 50.000 Menschen wurden festgenommen, etwa 150.000 Staatsbedienstete entlassen. Grünen-Chef Özdemir forderte dazu auf, sich mit den Demokraten in der Türkei zu solidarisieren. Auf NDR Info sagte Özdemir, 50 Prozent der Türken seien für die Demokratie und für Europa.| 15.07.2017 15:15 Uhr

War der Angreifer IS-Anhänger?

Kairo: Ägyptische Behörden haben offenbar Hinweise darauf, dass der Attentäter von Hurghada Kontakte zur Terrororganisation IS gehabt hat. Nachrichtenagenturen berufen sich auf Quellen im Justiz- und Sicherheitsapparat in Kairo. Bei dem Täter soll es sich um einen 28 Jahre alten Mann aus Nord-Ägypten handeln. Eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht. Der Angreifer war gestern Nachmittag an den Strand einer Touristenanlage in Hurghada geschwommen und attackierte dort eine Gruppe mit einem Messer. Zwei Frauen aus Deutschland starben, weitere vier Touristen wurden verletzt. Bundesaußenminister Gabriel zeigte sich bestürzt und sprach den Familien der Ermordeten sein Beileid aus.| 15.07.2017 15:15 Uhr

Hessen gegen Lockerung des Vermummungsverbots

Wiesbaden: Hessens Innenminister Beuth hat sich dagegen ausgesprochen, das Vermummungsverbot bei Demonstrationen zu lockern. Er wandte sich damit gegen einen Vorschlag von Niedersachsens Ressortchef Pistorius. Dieser hat dafür plädiert, das strikte Verbot aufzuweichen, damit es Spielraum zur Deeskalation gibt. Dazu sagte Beuth, für friedliche Demonstrationsteilnehmer gebe es keinen Grund, ihr Gesicht zu verbergen. Eine Vermummung lege derjenige an, der aus einer Demonstration heraus Straftaten begehen wolle.| 15.07.2017 15:15 Uhr

China: Menschenrechtler aus Haft entlassen

Peking: Einer der bekanntesten chinesischen Menschenrechtler ist nach vier Jahren aus der Haft entlassen worden. Die zuständige Gefängnisverwaltung teilte mit, der Aktivist Xu Zhiyong habe seine Strafe abgesessen und sei frei. Xus Anwalt erklärte, sein Mandant sei in guter körperlicher Verfassung. Er hoffe, nicht unter Hausarrest gestellt zu werden. Der 44-Jährige Xu hatte eine Bürgerbewegung gegründet und sich gegen Korruption und für die Rechte von Menschen eingesetzt, die keinen Zugang zum Bildungs- und Gesundheitssystem haben. Seine Verurteilung war international auf Kritik gestoßen.| 15.07.2017 15:15 Uhr

Kardinal Meisner im Kölner Dom beigesetzt

Köln: Der in der vergangenen Woche verstorbene Kardinal Meisner ist in einer feierlichen Zeremonie im Dom beigesetzt worden. Der Primas von Ungarn, Erzbischof Erdö, würdigte in seiner Predigt die Verdienste Meisners für die Kirchen Ost- und Mitteleuropas. Als Bischof von Berlin habe er in den 80er-Jahren einen kaum zu überschätzenden Beitrag zur deutschen Wiedervereinigung geleistet. Papst Franziskus und sein Vorgänger Benedikt der Sechzehnte ließen im Kölner Dom jeweils eine Botschaft verlesen. Meisner war 25 Jahre lang Erzbischof von Köln. Er galt als einer der bekanntesten und zugleich umstrittensten Kirchenrepräsentanten der vergangenen Jahrzehnte.| 15.07.2017 15:15 Uhr