NDR Info Nachrichten vom 30.06.2017:

Bundestag stimmt für Ehe für alle

Berlin: In Deutschland gilt die Ehe künftig auch für gleichgeschlechtliche Paare. Im Bundestag stimmten SPD, Linke, Grüne und Teile der Union für das entsprechende Gesetz. Die "Ehe für alle" könnte damit im Herbst in Kraft treten. SPD-Fraktionschef Oppermann verteidigte in der Debatte die Neuregelung. Oppermann sagte, niemandem werde etwas genommen, aber vielen etwas gegeben. Unions-Fraktionschef Kauder sprach sich ebenso wie Kanzlerin Merkel gegen die Reform aus. Kauder erklärte, die Ehe sei für ihn eine Verbindung zwischen Mann und Frau. Für Linken-Fraktionschef Bartsch dagegen wird mit dem Beschluss ein Stück weit Normalität im Land geschaffen. Der Grünen-Abgeordnete Beck sprach von einem großen Tag für Schwule und Lesben. Die katholische Kirche kritisierte die Bundestagsentscheidung. Der Berliner Erzbischof Koch sagte, er bedauere, dass der Gesetzgeber wesentliche Inhalte des Ehebegriffs aufgegeben habe, um ihn für gleichgeschlechtliche Partnerschaften passend zu machen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Bedford-Strohm, warb für gesellschaftliche Versöhnung.| 30.06.2017 15:45 Uhr

Arbeitslosigkeit - Tiefster Stand seit Sommer 91

Nürnberg: Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni auf den tiefsten Stand seit Mitte 1991 gefallen. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte 2 Millionen 470-tausend Menschen ohne einen Job. Das sind 25-tausend weniger als im Mai. Die Arbeitslosenquote liegt nun bei 5,5 Prozent. BA-Chef Scheele sprach von einer ausgesprochen positiven Entwicklung. Bundesarbeitsministerin Nahles sagte, die Möglichkeiten, eine Arbeit zu finden, seien so gut wie selten zuvor. Damit dies künftig so bleibe, müssten mehr Menschen weitergebildet und qualifiziert werden.| 30.06.2017 15:45 Uhr

Trump setzt auf Kohle, Gas und Atomkraft

Washington: Die USA setzen bei der Energiegewinnung langfristig auf fossile Brennstoffe und Atomkraft. US-Präsident Trump sagte in einer Rede im Energieministerium, mit dieser Strategie wollten die Vereinigten Staaten den weltweiten Energie-Markt dominieren. Mit Blick auf die Gas- und Kohlevorkommen sprach Trump von nahezu unbegrenzten Vorräten. Seine Regierung wolle zudem die Atomkraft wiederbeleben und ausbauen sowie eine neue Ölpipeline nach Mexiko bauen. Die Initiativen sollten dazu führen, so Trump, dass die USA die Kontrolle über ihre Energiepolitik zurückerhalten. Aussagen über den Einsatz erneuerbarer Energien machte der US-Präsident nicht.| 30.06.2017 15:45 Uhr

Syrer kehren in Heimatorte zurück

Genf: Mehrere Hunderttausend syrische Flüchtlinge sind nach Angaben der Vereinten Nationen in ihre Heimatorte zurückgekehrt. Die meisten von ihnen suchten nach Angehörigen oder wollten ihr Eigentum sichern, teilte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR mit. Andere Heimkehrer glaubten an eine Verbesserung der Sicherheitslage, die in einigen Fällen in Syrien tatsächlich zu beobachten sei. Ziel der Flüchtlinge sind den Angaben zufolge vor allem die Regionen um Aleppo, Hama, Homs und Damaskus. Laut UNHCR dauern die Kämpfe zwischen den Konflikparteien in dem Bürgerkriegsland an. Eine geordnete Rückkehr der mehr als elf Millionen Syrer, die auf der Flucht sind, sei nicht möglich.| 30.06.2017 15:45 Uhr

Holocaust-Überlebende Simone Veil tot

Paris: Die französische Politikerin und Holocaust-Überlebende Simone Veil ist tot. Sie starb nach Angaben ihres Sohnes im Alter von 89 Jahren. Als Jugendliche überlebte Veil die NS-Konzentrationslager Auschwitz und Bergen-Belsen. Nach dem Krieg studierte sie Jura und liberalisierte als französische Gesundheitsministerin in den 70er Jahren das Abtreibungsrecht. Von 1979 bis 1982 war die Französin Präsidentin des Europa-Parlaments. Für ihre Verdienste um den europäischen Einigungsprozess erhielt Simone Veil den internationalen Karlspreis der Stadt Aachen.| 30.06.2017 15:45 Uhr