NDR Info Nachrichten vom 28.06.2017:

Günther neuer Ministerpräsident in S-H

Kiel: Daniel Günther ist neuer Ministerpräsident von Schleswig-Holstein. Der CDU-Chef erhielt 42 der insgesamt 73 Stimmen im Kieler Landtag. Damit bekam Günther zwei Stimmen weniger als das neue Regierungsbündnis von Christdemokraten, Grünen und FDP Abgeordnete hat. Es ist das erste Mal, dass Schleswig-Holstein von einer sogenannten Jamaika-Koalition regiert wird. Die drei Parteien wollen in den kommenden fünf Jahren unter anderem mehr Geld für Verkehrsprojekte ausgeben. Außerdem planen sie die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren. Bei der Polizei sollen 500 neue Stellen geschaffen werden. Auf Bundesebene will sich Schleswig-Holstein für ein Einwanderungsgesetz stark machen.| 28.06.2017 14:45 Uhr

Bundestag kann über "Ehe für alle" abstimmen

Berlin: Der Rechtsausschuss des Bundestages hat grünes Licht für die völlige rechtliche Gleichstellung gleichgeschlechtlicher Paare bei der Ehe gegeben. Damit sei die erste Hürde für eine Verabschiedung der Gesetzesregelung zur "Ehe für alle" genommen, sagte die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, Lambrecht, nach der Sitzung des Gremiums. Innerhalb der Unionsparteien gibt es weiter Vorbehalte gegen die Gleichstellung. Der CSU-Politiker und Bundestagsvizepräsident Singhammer kritisierte auf NDR Info vor allem, dass Schwule und Lesben ein vollständiges Adoptionsrecht bekommen sollen. Bisher dürfen Homosexuelle nur leibliche Kinder des Partners aus einer früheren Beziehung adoptieren. Singhammer betonte, aus Sicht der CSU sei es für ein Kind besser, wenn es Bezugspersonen unterschiedlichen Geschlechts habe.| 28.06.2017 14:45 Uhr

NSA-Ausschuss hat Bericht vorgelegt

Berlin: Der Bundestags-Untersuchungsausschuss zur Spionage durch den US-Geheimdienst NSA hat seinen Abschlussbericht vorgelegt. Der Vorsitzende Sensburg von der CDU überreichte ihn Bundestagspräsident Lammert. Vertreter von Grünen und Linken legten überraschend ein Sondervotum vor. Nach Ansicht der beiden Oppositionsparteien offenbarte die NSA-Affäre eklatante Defizite im Bundeskanzleramt. Union und SPD sehen Verfehlungen hauptsächlich beim Bundesnachrichtendienst. Der Untersuchungsausschuss durchleuchtete mehr als drei Jahre lang Datenspionage durch den NSA und den BND. Da Akten aus dem Kanzleramt oftmals geschwärzt oder als geheim eingestuft waren, sprach sich Lammert dafür aus, den Umgang mit derartigen Papieren neu zu regeln. Seiner Ansicht nach soll nicht die Regierung darüber entscheiden, was als geheim eingestuft wird, sondern eine von Regierung und Parlament eingerichtete Schiedsstelle.| 28.06.2017 14:45 Uhr

Atommülltransport fährt wieder

Göppingen: Atomkraftgegner haben den Atommülltransport auf dem Neckar vorübergehend zum Stehen gebracht. Sie hatten sich in Bad Wimpfen von einer Brücke abgeseilt. Inzwischen hat das Schiff die Stelle passiert. Drei Atommüllbehälter aus dem stillgelegten Atomkraftwerk Obrigheim in Baden-Württemberg werden auf dem Neckar in das Zwischenlager auf dem Gelände des Kraftwerks Neckarwestheim gebracht. Es ist deutschlandweit der erste Atommülltransport auf einem Fluss.| 28.06.2017 14:45 Uhr

Neue Doping-Vorwürfe gegen Russland

Frankfurt am Main: Ein Jahr vor der Weltmeisterschaft gerät Russlands Fußball immer stärker unter Dopingverdacht. WADA-Sonderermittler McLaren sagte der ARD, es habe im russischen Fußball offenbar ein separates System gegeben, um auffällige Doping-Tests zu vertuschen. Demnach soll eine Bank mit sauberem Urin betrieben worden sein, die für Fußballer genutzt wurde. Derzeit gebe es noch 155 Proben, die analysiert werden müssten. Die WADA habe diese Proben beschlagnahmt und das auch der FIFA gemeldet. Der Weltfußball-Verband hatte erst vor einigen Tagen mitgeteilt, dass er gegen Spieler aus Russland ermittelt.| 28.06.2017 14:45 Uhr