NDR Info Nachrichten vom 26.06.2017:

Jamaika in Schleswig-Holstein steht

Kiel: Sieben Wochen nach der Landtagswahl in Schleswig-Holstein ist die sogenannte Jamaika-Koalition so gut wie perfekt. Die Grünen stimmten für ein Regierungsbündnis mit CDU und FDP. In einer Mitgliederbefragung billigten rund 84 Prozent der Teilnehmer den Koalitionsvertrag. Die Spitzenkandidatin der Grünen, Finanzministerin Heinold, sprach von einem großen Vertrauensvorschuss und klaren Auftrag zur Regierungsbeteiligung. Die CDU hat dem Bündnis bereits zugestimmt, die FDP will das am Abend auf einem Kleinen Parteitag tun. Nach einem positiven Mitgliedervotum gilt ein "Ja" als sicher. Bereits morgen wollen die drei Parteien dann den Koalitionsvertrag unterzeichnen, ein Tag später soll CDU-Landeschef Günther zum neuen Ministerpräsidenten Schleswig-Holsteins gewählt werden.| 26.06.2017 12:45 Uhr

Union und FDP empört über Schulz-Aussage

Berlin: SPD-Chef Schulz hat mit seinen Vorwürfen gegen Kanzlerin Merkel bei Union und FDP Unverständnis hervorgerufen. Der CSU-Vorsitzende Seehofer nannte es ein unwürdiges Verhalten eines Kanzlerkandidaten. Schulz scheine zu einem relativ frühen Zeitpunkt im Wahlkampf die Nerven verloren zu haben. Nach Ansicht von FDP-Chef Lindner verharmlost der SPD-Vorsitzende mit seiner Kritik die wahren Feinde der Demokratie. Schulz hatte Merkel auf dem Bundesparteitag der Sozialdemokraten gestern vorgeworfen, sich vor inhaltlichen Aussagen zu drücken. Der Kanzlerkandidat sprach von einem Anschlag auf die Demokratie. SPD-Vize Stegner erklärte dazu auf NDR Info, eine leidenschaftliche Rede dürfe Dinge klar zum Ausdruck bringen.| 26.06.2017 12:45 Uhr

Tories und DUP einigen sich auf Duldung

London: Knapp drei Wochen nach der Parlamentswahl in Großbritannien ist der Fortbestand der konservativen Regierung gesichert. Die Tories von Premierministerin May verständigten sich mit der nordirischen Regionalpartei DUP auf die Duldung einer Minderheitsregierung. Vertreter beider Parteien unterzeichneten am Vormittag ein entsprechendes Abkommen. Bei der Wahl blieben die Konservativen zwar stärkste Kraft vor der sozialdemokratischen Labour-Partei, verloren aber ihre absolute Mehrheit im Unterhaus. Sie sind deshalb darauf angewiesen, dass sie bei Abstimmungen im Parlament von der DUP unterstützt werden.| 26.06.2017 12:45 Uhr

Versicherer warnten vor Brandschutzmängeln

London: Die britische Versicherungsbranche hat die Regierung schon vor der Feuerkatastrophe im Grenfell Tower gewarnt, dass der Brandschutz in vielen Hochhäusern überprüft werden müsse. Man habe bereits im Mai darauf hingewiesen, dass das Dämm-Material an den Außenfassaden die Ausbreitung von Bränden beschleunigen könnt, teilte der Verband mit. Von Seiten der Regierung gab es dazu bislang keine Stellungnahme. Mittlerweile ist die Zahl der als brandgefährdet eingestuften Hochhäuser auf 60 gestiegen. Auf Anordnung der britischen Regierung werden derzeit täglich rund 100 Hochhäuser auf ihre Brandsicherheit überprüft.| 26.06.2017 12:45 Uhr

Immer mehr Rentnern droht Armut

Berlin: Ohne eine Reform des Rentensystems droht in Deutschland einer Studie zufolge ein massiver Anstieg der Altersarmut. Nach Berechnungen der Bertelsmann-Stiftung wird der Anteil der Neurentner, die auf staatliche Leistungen angewiesen sind, bis zum Jahr 2036 auf 20 Prozent steigen. Vor zwei Jahren habe diese Quote noch bei 15 Prozent gelegen. Besonders betroffen sind den Angaben zufolge alleinerziehende Frauen, Langzeitarbeitslose und Menschen ohne Berufsausbildung. Rentner in Deutschland gelten heute als armutsgefährdet, wenn ihr Netto-Einkommen unter einem Betrag von 958 Euro liegt.| 26.06.2017 12:45 Uhr