NDR Info Nachrichten vom 23.06.2017:

EU-Gipfel: Wirtschafts- und Flüchtlingsthemen

Brüssel: Am zweiten und letzten Tag des EU-Gipfels beraten die Teilnehmer unter anderem über Wirtschafts- und Handelsfragen. Der österreichische Bundeskanzler Kern drängt darauf, dass die Gipfelteilnehmer klar Position beziehen gegen Dumping-Praktiken und Übernahmen aus dem Ausland. Die Europäische Union müsse mit entsprechenden Beschlüssen ihre Bürger schützen. Ein weiteres Thema des Brüsseler Gipfels ist die Flüchtlingspolitik. Am Rande des Treffens kam Frankreichs Präsident Macron mit den Regierungschefs aus Polen, Ungarn, Tschechien und der Slowakei zusammen. Macron hatte diese Länder im Streit über die Verteilung von Flüchtlingen scharf angegriffen. In einem Interview warf er ihnen vor, finanzielle Hilfen der EU gerne mitzunehmen, aber gemeinsame Werte nicht zu teilen.| 23.06.2017 12:45 Uhr

Hochhausbrand durch Kühlschrank verursacht

London: Das verheerende Feuer im Grenfell Tower ist von einem defekten Kühlschrank ausgelöst worden. Eine Sprecherin von Scotland Yard sagte, es habe sich nicht um Brandstiftung gehandelt. Nach ihren Worten haben die Gebäudeverkleidung und Isolierung Sicherheitstests nicht bestanden. Die Polizei erwägt der Sprecherin zufolge unter anderem eine Anklage wegen fahrlässiger Tötung. Die Behörde untersuche allgemeine Sicherheitsverstöße und Verstöße gegen den Brandschutz. Man sehe sich alle Unternehmen an, die am Bau und an der Sanierung des Grenfell Tower beteiligt gewesen seien. Durch das Feuer in dem Hochhaus im Londoner Stadtteil Kensington waren in der vergangenen Woche mindestens 79 Menschen ums Leben gekommen.| 23.06.2017 12:45 Uhr

CDU stellt Weichen für "Jamaika" im Norden

Neumünster: Die CDU in Schleswig-Holstein will heute auf ihrem Parteitag über die Koalition mit Grünen und FDP abstimmen. Es wird erwartet, dass die Delegierten am Abend den Vertrag für das sogenannte Jamaika-Bündnis billigen. Am kommenden Montag wollen FDP und Grüne ihre Ergebnisse der Mitgliederbefragung bekanntgeben. Der Koalitionsvertrag soll dann am nächsten Dienstag unterschrieben werden. Am Mittwoch könnte der Landtag in Kiel CDU-Landeschef Günther zum neuen Ministerpräsidenten wählen.| 23.06.2017 12:45 Uhr

Mehr Mütter in Elternzeit

Berlin: Immer mehr berufstätige Frauen gehen nach der Geburt eines Kindes in Elternzeit. Das ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft. Danach nahmen 2006, also vor der Einführung des Elterngeldes, rund 27 Prozent der Mütter zwischen der Geburt und dem ersten Geburtstag ihres Kindes Elternzeit. 2014 legten knapp 60 Prozent der Arbeitnehmerinnen im ersten Lebensjahr ihres Kindes eine berufliche Auszeit ein. Im zweiten Lebensjahr kehrt sich der Trend um, Frauen kehren inzwischen früher in das Berufsleben zurück. Der Arbeitgeberverband BDA begrüßte die Entwicklung grundsätzlich, weist aber auch darauf hin, dass es schwieriger werde, für nur ein Jahr geeignete Vertretungen für die Mütter zu finden.| 23.06.2017 12:45 Uhr

Die Lebenserwartung von Neugeborenen steigt

Wiesbaden: In diesem Jahr geborene Kinder haben gute Chancen, 90 Jahre und älter zu werden. Das geht aus neuen Modellrechnungen hervor, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat. Demnach könnten 2017 geborene Jungen durchschnittlich bis zu 90, Mädchen bis zu 93 Jahre alt werden. Voraussetzung sei, dass sich der Trend zu einem längeren Leben etwa durch Fortschritte in der Medizin fortsetzt. Für vor hundert Jahren geborene Jungen und Mädchen lag die durchschnittliche Lebenserwartung noch bei 55 beziehungsweise 62 Jahren.| 23.06.2017 12:45 Uhr