NDR Info Nachrichten vom 22.06.2017:

Unwettertoter in Uelzen

Uelzen: Durch das Unwetter über Norddeutschland ist ein Mann ums Leben gekommen. Ein Baum stürzte auf einem Parkplatz in Holdenstedt in der Nähe von Uelzen auf das Dach des Autos des 50-Jährigen. Seine Frau wurde verletzt. Im Landkreis Harburg in Niedersachsen hinterließ ein Tornado nach Angaben der Feuerwehr große Verwüstungen. Dächer seien abgedeckt worden. In dem Landkreis waren bis zu 400 Feuerwehrleute im Einsatz. Der Bahnverkehr im Norden wurde infolge des Unwetters massiv gestört. Nahezu alle ICE-Verbindungen waren zwischenzeitlich unterbrochen. Umgestürzte Bäume machten außerdem zahlreiche weitere Regionalstrecken unbefahrbar. Von Cuxhaven bis zum Harz saßen Reisende fest. In Teilen Schleswig-Holsteins waren Telefonverbindungen unterbrochen, da Verteilerkästen voll Wasser liefen.| 22.06.2017 19:15 Uhr

EU treibt gemeinsame Verteidigungspolitik voran

Brüssel: Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich auf eine engere Kooperation in der Verteidigungspolitik verständigt. Wie Ratspräsident Tusk auf dem Gipfeltreffen in Brüssel mitteilte, einigten sich die Mitgliedsstaaten unter anderem auf das Vorhaben der sogenannten ständigen strukturierten Zusammenarbeit. Dadurch soll es in Zukunft möglich werden, dass sich notfalls nur ein Teil der EU-Staaten zusammentut, um im Bereich der Verteidigung zu kooperieren. Bundeskanzlerin Merkel sprach von einem echten Mehrwert für die EU. Außerdem verständigten sich die EU-Staaten auf einen Verteidigungsfonds für gemeinsame Rüstungsprojekte und auf einen verstärkten Kampf gegen den internationalen Terrorismus. Zum Auftakt des Gipfels hatte Merkel betont, dass für sie die Zukunft der EU Vorrang vor den Brexit-Gesprächen habe. Gemeinsam mit dem neuen französischen Präsidenten Macron hob sie die Bedeutung der Achse Berlin/Paris hervor.| 22.06.2017 19:15 Uhr

Bundestag stimmt für Einsatz von Staatstrojanern

Berlin: Die Sicherheitsbehörden dürfen zur Verbrechensbekämpfung künftig auch auf Messenger-Dienste zugreifen. Der Bundestag billigte das umstrittene Gesetz mit den Stimmen der Großen Koalition. Die Neuregelung sieht vor, dass die Kommunikation bei Diensten wie WhatsApp künftig vor der Verschlüsselung abgehört oder mitgelesen werden kann. Ermittler dürfen demnach auf Grundlage eines richterlichen Beschlusses heimlich eine spezielle Software auf das Handy eines Verdächtigen laden - einen sogenannten Staats-Trojaner. Die Opposition und viele Datenschützer kritisieren das Gesetz scharf. Außerdem hat der Bundestag eine Gesetzesänderung beschlossen, durch die Fahrverbote von bis zu sechs Monaten in Zukunft bei allen Straftaten verhängt werden können. Bislang war das ausschließlich bei Verkehrsdelikten möglich.| 22.06.2017 19:15 Uhr

Erdogan erwägt Auftritt in Deutschland

Hamburg: Der türkische Staatspräsident Erdogan erwägt offenbar, am Rande des bevorstehenden G20-Gipfels in der Hansestadt vor Anhängern aufzutreten. Der türkische Sender NTV zitiert einen Sprecher Erdogans mit den Worten, dies werde geprüft. Die deutschen Behörden sollten mit Verantwortung und Reife handeln, damit sich die vor dem Referendumsprozess erlebten unschönen Vorfälle nicht wiederholten - so der Sprecher angeblich weiter. Wahlkampfauftritte von Regierungsmitgliedern vor dem Verfassungsreferendum in der Türkei im April waren in Deutschland teilweise verhindert worden. Das hatte zu einer Krise zwischen Berlin und Ankara geführt. Der Sprecher wies zugleich Darstellungen zurück, dass Erdogan Veranstaltungshallen am Rande des G20-Gipfels am 7. und 8. Juli verweigert würden. Deutschen Medienberichten zufolge waren mehrere Veranstaltungshallen in Nordrhein-Westfalen für einen Erdogan-Auftritt am 9. Juli angefragt worden, die Verantwortlichen hatten aber abgesagt.| 22.06.2017 19:15 Uhr