NDR Info Nachrichten vom 22.06.2017:

Brüssel: Der am Zentralbahnhof der belgischen Hauptstadt getötete Attentäter hat nach Erkenntnissen der Ermittler mit der Terrororganisation IS sympathisiert. Auf entsprechende Hinweise stieß die Polizei bei der Durchsuchung seiner Wohnung im Stadtteil Molenbeek. Dabei seien auch Chemikalien und andere Materialien gefunden worden, die zum Bau eines Sprengsatzes benutzt werden könnten. Der 36-jährige Marrokaner hatte am Dienstag versucht, im Brüsseler Zentralbahnhof einen Anschlag zu verüben. Vermutlich weil sein Sprengsatz nicht wie geplant funktionierte, gab es keine Opfer. Der Attentäter wurde von einem Soldaten erschossen.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Mossul: Die Terror-Organisation IS hat nach Militärangaben in der umkämpften irakischen Stadt die Al-Nuri-Moschee und das dazugehörige Minarett gesprengt. Der mehr als 800 Jahre alte Turm ist nicht nur Wahrzeichen Mossuls, sondern hat auch darüber hinaus große symbolische Bedeutung. Ein Vertreter der irakischen Armee sprach von einem historischen Verbrechen. Die Terroristen machen die Luftwaffe der USA für die Zerstörung verantwortlich. Die Altstadt von Mossul ist der einzige Bezirk, den der IS in seiner ehemaligen Hochburg noch kontrolliert. In der Nuri-Moschee hatte Anführer al-Bagdadi vor drei Jahren das "Kalifat" der Dschihadisten ausgerufen.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Berlin: Der Bundestag unterstützt die Verlegung der Bundeswehr-Aufklärungsflugzeuge aus der Türkei nach Jordanien. Die große Mehrheit der Abgeordneten stimmte dafür, die Soldaten vom Stützpunkt Incirlik abzuziehen. Der Umzug solle zügig umgesetzt werden, um negative Auswirkungen auf das Bündnis gegen die IS-Terrormiliz zu vermeiden, heißt es in dem Beschluss. Rechtlich war die Zustimmung des Parlaments für den Umzug nicht nötig. Das geltende Mandat schreibt keinen Ort für den Stützpunkt vor. Die Bundesregierung hatte den Abzug beschlossen, weil die Türkei den Abgeordneten wiederholt ein Besuchsrecht bei den deutschen Soldaten verweigert hatte.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Berlin: Der Haushaltsausschuss des Bundestags hat mehrere Rüstungsprojekte freigegeben. Nach Angaben von Teilnehmerkreisen ist darin auch der Kauf von fünf Korvetten für knapp zwei Milliarden Euro enthalten. Das Vorhaben war umstritten, weil Verteidigungsministerin von der Leyen den Vertrag nicht ausschreiben ließ. Ein Beschluss zur Anmietung von Drohnen, die anders als die bisherigen Exemplare bewaffnet werden können, wurde dagegen auf kommende Woche verschoben. Gegen die Ausrüstung der Drohnen mit Waffen gibt es in der SPD Vorbehalte.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Budapest: In Ungarn hat der Prozess um den Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühllaster begonnen. Insgesamt sind elf mutmaßliche Schlepper angeklagt, vier von ihnen wegen Mordes. Sieben werden beschuldigt, am Schmuggel von 1.200 Migranten über Ungarn in Richtung Westen und Norden beteiligt gewesen zu sein. Der Lkw mit den Leichen war in Österreich nahe der ungarischen Grenze gefunden worden. Die Flüchtlinge darin waren erstickt. Der Fall hatte im August 2015 international große Erschütterung ausgelöst.| 22.06.2017 00:00 Uhr

London: Die britische Premierministerin May hat Fehler der Behörden nach dem Hochhausbrand eingeräumt und um Entschuldigung gebeten. Die Reaktion auf die Katastrophe sei völlig unzureichend gewesen, sagte May vor dem britischen Unterhaus. Besonders die Unterstützung für die betroffenen Familien sei nicht gut genug gewesen. Bei dem Brand vor einer Woche waren nach Schätzungen der Polizei mindestens 79 Menschen gestorben.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Hamburg: Der Reeder und Mäzen Peter Krämer ist tot. Wie seine Stiftung mitteilte, starb er im Alter von 66 Jahren. Krämer war bekannt für sein soziales Engagement, das vor allem der Bildung afrikanischer Kinder galt. So rief er gemeinsam mit Nelson Mandela und Unicef die Kampagne "Schulen für Afrika" ins Leben. Durch sein Engagement seien mehr als 200 Millionen US-Dollar an Spenden eingeworben und über 1.500 Schulen für Kinder in Afrika gebaut worden, teilte die Stiftung mit.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Zum Sport: Bei der U21-Fußball-Europameisterschaft in Polen hat die deutsche Mannschaft auch ihr zweites Spiel gewonnen. Das Junioren-Team von Trainer Stefan Kuntz setzte sich mit 3 zu 0 gegen Dänemark durch. Nächster Gegner ist am Sonnabend Italien.| 22.06.2017 00:00 Uhr

Das Wetter: In der Nacht gering bewölkt und trocken. Später an der Nordsee erste Schauer und Gewitter. Tiefstwerte von 17 bis 10 Grad. Morgen zunächst freundlich. Später Schauer- und Gewitter möglich, dabei Unwettergefahr. Höchstwerte von Nord nach Süd 20 bis 34 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag wechselnde, teils starke Bewölkung und zur Nord- und Ostsee hin einzelne Schauer, 17 bis 25 Grad.| 22.06.2017 00:00 Uhr