NDR Info Nachrichten vom 21.06.2017:

Terroristischer Angriff in Brüssel

Brüssel: Die belgische Polizei hat offenbar einen Terroranschlag vereitelt. Nach einer kleineren Explosion am Zentralbahnhof in der Hauptstadt Brüssel schossen Sicherheitskräfte den mutmaßlichen Attentäter nieder. Die Staatsanwaltschaft teilte anschließend mit, dass der Mann tot ist. Ihren Angaben zufolge gibt es keine Verletzten. Die Identität des Mannes ist noch unklar. Die Ermittler gehen von einem terroristischen Hintergrund aus. Medienberichten zufolge wollte der Angreifer am Bahnhof einen Sprengstoffgürtel zünden. Er habe "Allahu akbar" gerufen. Das Bahnhofsgebäude und nahegelegene Straßen wurden zeitweise geräumt. Seit den Anschlägen auf den Brüsseler Flughafen und eine U-Bahnstation im März 2016 gilt in Belgien eine hohe Alarmstufe. Heute früh kommt der nationale Sicherheitsrat zu einer Sondersitzung zusammen.| 21.06.2017 04:00 Uhr

Prozess um tote Flüchtlinge im Kühllaster

Budapest: Knapp zwei Jahre nach dem Tod von 71 Flüchtlingen in einem Kühllaster beginnt heute der Strafprozess in Ungarn. Vier Männer müssen sich wegen Mordes verantworten. Sieben weiteren wird organisierte Schlepperei vorgeworfen. Insgesamt sollen die Angeklagten im Jahr 2015 etwa 1.200 Flüchtlinge von Serbien über Ungarn nach Westeuropa geschmuggelt haben. Dabei hätten sie mindestens 300.000 Euro eingenommen. Laut Staatsanwaltschaft nahmen die Schlepper wissentlich in Kauf, dass die Menschen in dem Kühllaster kaum Luft bekamen. Trotzdem hätten sie nichts unternommen. Den vier Hauptangeklagten drohen lebenslange Haftstrafen. Nach Angaben des ungarischen Gerichts wird ein Urteil noch in diesem Jahr fallen. Die 71 toten Flüchtlinge waren im August 2015 an einer Autobahn in der Nähe von Wien entdeckt worden.| 21.06.2017 04:00 Uhr

Incirlik-Abstimmung im Bundestag

Berlin: Der Bundestag befasst sich heute mit dem geplanten Abzug deutscher Soldaten aus dem türkischen Incirlik. Dabei geht es um den Umzug von fast 300 Bundeswehr-Angehörigen, sechs Aufklärungsflugzeugen und einem Tankflugzeug nach Jordanien. Ein Beschluss des Parlaments ist aus Sicht der Bundesregierung nicht erforderlich. Aus politischen Gründen will der Bundestag heute dennoch sein Votum abgeben. Von Incirlik aus beteiligt sich die Bundeswehr am Kampf gegen die Terrororganisation "Islamischer Staat". Hintergrund der Verlegung nach Jordanien ist ein monatelanger Streit mit der Türkei. Die Regierung in Ankara hatte es Bundestagsabgeordneten zuletzt immer wieder verboten, die deutschen Soldaten auf dem Luftwaffenstützpunkt zu besuchen.| 21.06.2017 04:00 Uhr

Rechnungshof rügt von der Leyen

Berlin: Der Bundesrechnungshof hat die Rüstungspläne von Verteidigungsministerin von der Leyen kritisiert. Nach Informationen von NDR Info beanstanden die Rechnungsprüfer drei Projekte des Ministeriums. In der Kritik stehen demnach vor allem mögliche rechtliche Risiken und zu hohe Kosten. So lägen die Ausgaben für fünf Korvetten bei rund 2,5 Milliarden Euro. Die Haushaltspolitiker der Bundesregierung seien jedoch von nur 1,5 Milliarden ausgegangen. Im Fall des Transportflugzeugs A 400 M sollten den Angaben zufolge mehrere von insgesamt 60 bestellten Maschinen verkauft werden, um die Gesamtkosten zu drücken. Da es aber keinen Abnehmer gebe, wolle die Bundeswehr die Flugzeuge nun aber behalten. Der Haushaltspolitiker der Grünen, Lindner, sagte, Ministerin von der Leyen habe nicht bewiesen, dass sie ein risikoreiches Beschaffungsprojekt managen könne.| 21.06.2017 04:00 Uhr

Gedenkstunde für Altkanzler Kohl

Mainz: Der Landtag in Rheinland-Pfalz erinnert heute in einer parlamentarischen Gedenkstunde an Helmut Kohl. Geplant sind Ansprachen von Ministerpräsidentin Dreyer und der CDU-Landesvorsitzenden Klöckner. Kohl war von 1969 bis 1976 Regierungschef in dem Bundesland und blieb ihm bis zum Tod eng verbunden. Der europäische Trauerakt für den Altkanzler findet am 1. Juli im Europaparlament in Straßburg statt. Damit sollen Kohls Verdienste für die Europäische Einigung gewürdigt werden. Im Anschluss ist eine Totenmesse im Dom der rheinland-pfälzischen Stadt Speyer geplant. Dort wird der CDU-Politiker auch begraben. Kohl war am Freitag im Alter von 87 Jahren gestorben.| 21.06.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Überwigend locker bewölkt und trocken bei 18 Grad in Oberhausen, 13 Grad an der Küste bis 6 Grad in der Lüneburger Heide. Tagsüber zunächst sonnig. Später nach Norden hin wolkiger, bei 20 Grad an der polnischen Grenze, 25 Grad in Hannover, 28 Grad an der Leine bis 33 Grad in Bonn. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag wechselnd Sonne und Wolken mit Schauern oder Gewittern. 20 bis 34 Grad. Am Freitag bewölkt und örtlich Schauer, 17 bis 23 Grad.| 21.06.2017 04:00 Uhr