NDR Info Nachrichten vom 20.06.2017:

Erstmals Leitlinien für automatisiertes Fahren

Berlin: Fachleute haben erstmals Leitlinien vorgelegt für die Programmierung selbstfahrender Autos. Eine 14-köpfige Kommission, die vom Bundesverkehrsministerium eingesetzt worden ist, empfiehlt, dass automatisiertes Fahren ethisch geboten ist, wenn die Systeme weniger Unfälle verursachen als Menschen. Die Computer müssten so eingestellt werden, dass in Gefahrensituationen Personenschäden auf jeden Fall vermieden und Sachschäden gegebenenfalls in Kauf genommen werden. Jederzeit müsse klar erkennbar sein, ob der Mensch oder der Computer das Fahrzeug gesteuert hat. Weiterhin halten die Experten es für notwendig, dass der Fahrer stets selbst entscheiden kann, ob Fahrzeugdaten weitergeben werden. Eine vollständige Vernetzung und zentrale Steuerung sämtlicher Autos sei ethisch bedenklich. Bundesverkehrsminister Dobrindt sagte, das Gremium habe Pionierarbeit geleistet.| 20.06.2017 13:00 Uhr

Neue Tragödie am Weltflüchtlingstag

Rom: Vor der libyschen Mittelmeerküste hat sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration ein weiteres Bootsunglück ereignet. Danach werden mehr als 120 Menschen vermisst, die mit einem überfüllten Schlauchboot gekentert sind. Fischer hätten nur zwei Sudanesen und zwei Nigerianer retten können, hieß es. Nach Angaben der Flüchtlinge hatten Schlepper den Außenbordmotor auf dem offenen Meer gestohlen. Vertreter der Bundesregierung forderten anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstages mehr humanitäre Hilfe für Notleidende. Die Migrationsbeauftragte Özoguz verwies auf Millionen Menschen, die vor Gewalt und Terror auf der Flucht seien. Außenminister Gabriel forderte mehr internationales Engagement. Deutschland könne die aktuellen Herausforderungen nicht alleine meistern.| 20.06.2017 13:00 Uhr

Merkel will Soli für alle abschaffen lassen

Berlin: Kanzlerin Merkel hat die Pläne ihrer Partei bekräftigt, den Solidaritätszuschlag abzubauen. Merkel erklärte, die CDU wolle den Solidaritätszuschlag ab 2020 schrittweise abschaffen - und zwar für alle. Die Parteivorsitzende reagierte damit auf die Steuerpläne der SPD, die den Soli ab 2020 zunächst für untere und mittlere Einkommen streichen will. Allerdings sind die Steuervorhaben der Union auch zwischen CDU und CSU noch umstritten. Die Christsozialen streben einen schnelleren Abbau des Solidariätszuschlags an als die Schwesterpartei. Die CDU will den Zuschlag von 5,5 Prozent in elf gleichmäßigen Schritten bis 2030 abbauen.| 20.06.2017 13:00 Uhr

Tod von Student verschärft Streit mit Nordkorea

Washington: Der Fall des verstorbenen amerikanischen Studenten Otto Warmbier belastet noch zusätzlich das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den USA und Nordkorea. Die US-Regierung erklärte, dass sie Pjöngjang für den Tod des 22-Jährigen zur Verantwortung ziehen will. In einer Mitteilung des Weißen Hauses hieß es, die Vereinigten Staaten verurteilten aufs Neue die Brutalität des nordkoreanischen Regimes. Der US-Student war gestern Abend nach mehr als einem Jahr Wachkoma im Bundesstaat Ohio gestorben. Erst in der vergangenen Woche war er aus nordkoreanischer Haft in die USA ausgeflogen worden. Die Behörden begründeten das Wachkoma mit der Einnahme von Schlafmitteln.| 20.06.2017 13:00 Uhr

Homosexualität - Urteil gegen Russland

Straßburg: Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte hat Russland wegen Gesetzen verurteilt, die Homosexuelle diskriminieren. So verstoße das Verbot sogenannter Schwulen-Propaganda das Recht auf Meinungsfreiheit. Zudem fördere es Vorurteile und feindliches Verhalten gegen Homosexualität. Das aber sei mit den Werten einer demokratischen Gesellschaft wie Gleichheit, Pluralismus und Toleranz unvereinbar, so die Straßburger Richter. Das seit 2013 in Russland geltende Gesetz stellt positive Äußerungen über Homosexualität im Beisein von Minderjährigen unter Strafe. Der Menschenrechtsgerichtshof sprach drei Aktivisten, die dagegen protestiert hatten, Entschädigungen zwischen 8000 und 20.000 Euro zu| 20.06.2017 13:00 Uhr

Georg-Büchner-Preis an Jan Wagner

Darmstadt: Der Schriftsteller Jan Wagner wird in diesem Jahr mit dem Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet. Das hat die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt bekanntgegeben. Zur Begründung hieß es, die Gedichte des in Hamburg geborenen 45-Jährigen würden spielerische Sprachfreude, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz miteinander verbinden. Wagner hat für seine Lyrik bereits mehrfach Auszeichnungen erhalten, seine Werke wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Der Georg-Büchner-Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und gilt als eine der wichtigsten literarischen Auszeichnungen in Deutschland. Er wird Ende Oktober in Darmstadt überreicht.| 20.06.2017 13:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Viel Sonnenschein und einige harmlose Wolkenfelder. Nur südlich des Mittellandkanals kurze Schauer möglich. 18 Grad an den Küsten und bis 29 Grad im Göttinger Land. Morgen oftmals heiter oder sonnig. Von Nord nach Süd 17 bis 28 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag Wechsel aus Sonne und Wolken mit kräftigen Schauern oder Gewittern. 20 bis 33 Grad. Am Freitag wechselnde Bewölkung und örtlich Schauer bei 18 bis 26 Grad.| 20.06.2017 13:00 Uhr