NDR Info Nachrichten vom 20.06.2017:

Neue Tragödie am Weltflüchtlingstag

Rom: Vor der libyschen Mittelmeerküste hat sich nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration ein weiteres Bootsunglück ereignet. Danach werden mehr als 120 Menschen vermisst, die mit einem überfüllten Schlauchboot gekentert sind. Fischer hätten nur zwei Sudanesen und zwei Nigerianer retten können, hieß es. Nach Angaben der Flüchtlinge hatten Schlepper den Außenbordmotor auf dem offenen Meer gestohlen. Danach habe sich das Boot mit Wasser gefüllt und sei untergegangen. Vertreter der Bundesregierung forderten anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstages mehr humanitäre Hilfe für Notleidende. Die Migrationsbeauftragte Özoguz verwies auf Millionen Menschen, die vor Gewalt und Terror auf der Flucht seien. Außenminister Gabriel forderte mehr internationales Engagement. Deutschland könne die aktuellen Herausforderungen nicht alleine meistern.| 20.06.2017 11:45 Uhr

Weil verteidigt SPD-Steuerkonzept

Hannover: Der niedersächsische Ministerpräsident Weil hat das Steuerkonzept der SPD gegen Kritik aus anderen Parteien verteidigt. Der Landesvorsitzende der Sozialdemokraten sagte auf NDR Info, der Solidaritätszuschlag sei reif für die Abschaffung. Wenn die Politik das nicht selbst begreife, werde das Bundesverfassungsgericht dazu auffordern. Das SPD-Konzept sieht vor, den Solidaritätszuschlag zunächst für untere und mittlere Einkommen zu streichen. Nach einer Übergangszeit soll er ganz wegfallen. Die Partei will außerdem mit einer Änderung beim Spitzensteuersatz in den Bundestagswahlkampf ziehen. Die aktuelle Abgabe von 42 Prozent soll erst ab einem Jahreseinkommen von 60.000 Euro statt 54.000 Euro für Alleinstehende greifen. Für einen Single mit einem Einkommen ab 76.200 Euro soll der Spitzensteuersatz auf 45 Prozent angehoben werden.| 20.06.2017 11:45 Uhr

Grüne stimmen über Jamaika-Koalition ab

Neumünster: In Schleswig-Holstein kann die Grünen-Basis bis kommenden Montag über eine Koalition mit CDU und FDP entscheiden. Auf einem Sonderparteitag in Neumünster gaben die Delegierten gestern Abend den Startschuss für das verbindliche Online-Votum. Rund 75 Prozent sprachen sich dafür aus, der Basis eine Annahme des ausgehandelten Koalitionsvertrags zu empfehlen. Umweltminister Habeck sagte, ein Jamaika-Bündnis im Norden habe zwar keine Modellfunktion für den Bund. Sollte es nicht zustandekommen, wäre es aber ein Zeichen. Das Ja von CDU und FDP zu dem Regierungsbündnis gilt als sicher.| 20.06.2017 11:45 Uhr

USA wollen Entspannung im Streit mit Russland

Washington: Im Streit mit Russland über den Abschuss eines syrischen Kampfjets bemühen sich die USA um Entspannung. Generalstabschef Dunford erklärte, es gehe um die Wiederaufnahme der Kontakte. Darum kümmere sich die Regierung auf diplomatischer und militärischer Ebene. Ziel sei es, weitere Zwischenfälle im syrischen Luftraum zu vermeiden. Russland hatte die Kommunikation gestern unter Protest unterbrochen und den Abschuss eines syrischen Jagdbombers als "Akt der Aggression" bezeichnet. Das Verteidigungsministerium kündigte an, künftig alle Flugzeuge und Drohnen im russischen Einsatzgebiet über Syrien als Ziele zu betrachten.| 20.06.2017 11:45 Uhr

Waldbrand in Portugal: 64 Tote

Lissabon: Im Waldbrandgebiet in Portugal ist die Lage nach wie vor angespannt. Ein Sprecher des Zivilschutzes sagte, die Einsatzkräfte kämen bei der Bekämpfung des Feuers zwar gut voran. Wegen der ungünstigen Wetterbedingungen sei die Situation aber weiter besorgniserregend. Die Zahl der Toten ist auf 64 gestiegen, nachdem ein Feuerwehrmann seinen Verletzungen erlag. Die Brände wüten seit Sonnabend in einem Waldgebiet rund 200 Kilometer nördlich von Lissabon.| 20.06.2017 11:45 Uhr