NDR Info Nachrichten vom 13.06.2017:

Innenminister: Streit über Kinderüberwachung

Dresden: Die Innenminister von Bund und Ländern streiten auf ihrer Konferenz in der sächsischen Landeshauptstadt über die Pläne, zum Schutz vor Terroranschlägen auch Kinder vom Verfassungsschutz überwachen zu lassen. Niedersachsens Innenminister Pistorius sagte auf NDR Info, der Vorstoß gehe in die komplett falsche Richtung. Wenn sich Kinder in einem islamistischen Umfeld radikalisierten, müsse der Staat bei den Eltern, der Schule oder dem Jugendamt ansetzen. Dafür sei mehr Prävention nötig, so der SPD-Politiker. Bayerns Innenminister Herrmann sprach sich für das Vorhaben aus. Im islamistischen Bereich seien in den vergangenen Jahren auch Minderjährige zu Gewalttaten angestiftet worden oder hätten sich selbst dazu entschlossen. Es sei weltfremd, wenn Ermittler von einer Radikalisierung wüssten, aber wegschauen müssten, sagte der CSU-Politiker im Deutschlandfunk.| 13.06.2017 10:45 Uhr

S-H: Koalitionsverhandlungen in letzter Runde

Kiel: In Schleswig-Holstein sind CDU, Grüne und FDP zur vermutlich letzten Runde ihrer Koalitionsverhandlungen zusammengekommen. Zunächst berät die sogenannte Steuerungsgruppe der Parteispitzen über die letzten strittigen Fragen. Am Abend soll die große Verhandlungsrunde die Gespräche zum Ende führen. Am Freitag wollen CDU, FDP und Grüne ihren Koalitionsvertrag dann unterzeichnen. Vertreter der drei Parteien äußerten sich zuversichtlich, eine tragfähige Basis für eine gemeinsame Regierung auszuhandeln. Sollte das Vorhaben gelingen, will sich CDU-Landeschef Günther am 28. Juni im Landtag der Wahl zum Ministerpräsidenten stellen.| 13.06.2017 10:45 Uhr

30 Tage Haft für Kreml-Kritiker Nawalny

Moskau: Der russische Oppositionspolitiker Nawalny ist zu einer Haftstrafe von 30 Tagen verurteilt worden. Das entschied ein Moskauer Gericht in einem Schnellverfahren. Nawalny habe wiederholt gegen die Regeln zur Organisation von Demonstrationen verstoßen, hieß es zur Begründung. Der Kreml-Kritiker hatte gestern zu landesweiten Protesten gegen Korruption und Behördenwillkür in Russland aufgerufen. Sicherheitskräfte hatten ihn noch vor Beginn einer nicht genehmigten Aktion im Moskauer Stadtzentrum festgenommen. Insgesamt gab es in knapp 200 Städten Proteste. Dabei wurden nach Angaben von Menschenrechtlern mehr als 1.500 Menschen in Gewahrsam genommen. Die Europäische Union und die USA forderten die umgehende Freilassung der Demonstranten. Amnesty International sprach von alarmierenden Szenen.| 13.06.2017 10:45 Uhr

BGH zu Kosten für SMS-TAN

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof beschäftigt sich heute mit einem Verfahren im Rahmen des Online-Bankings. Viele Kunden lassen sich die Transaktionsnummern für Überweisungen als SMS aufs Handy schicken. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen ist der Ansicht, dass dieser Service kostenlos sein muss und hat deshalb geklagt. Im konkreten Fall geht es um eine Sparkasse in Hessen, die eine Gebühr von zehn Cent für jede verschickte TAN erhebt. In den Vorinstanzen hatten die Verbraucherschützer keinen Erfolg.| 13.06.2017 10:45 Uhr

Beben löst Mini-Tsunami auf Lesbos aus

Athen: Das Seebeben in der Ägäis gestern hat auf der griechischen Insel Lesbos einen kleinen Tsunami ausgelöst. Auf einem Amateurvideo ist zu sehen, wie sich das Meerwasser aus dem Hafen der Ortschaft Plomari zurückzieht und Fischer versuchen, ihre treibenden Boote wieder festzumachen. Größere Schäden hat der Tsunami nicht verursacht. In Folge des Bebens kam ein Mensch auf Lesbos ums Leben, zwölf wurden verletzt. Die Bewohner eines größtenteils zerstörten Dorfes mussten die Nacht in Zelten verbringen. Seismologen warnen vor weiteren Nachbeben.| 13.06.2017 10:45 Uhr