NDR Info Nachrichten vom 09.06.2017:

Schwierige Regierungsbildung nach Briten-Wahl

London: Nach der Parlamentswahl steht Großbritannien vor einer schwierigen Regierungsbildung. Die konservative Partei von Premierministerin May verlor ihre absolute Mehrheit, bleibt aber stärkste Kraft. Sie erreicht voraussichtlich nur noch 319 der 650 Sitze im Unterhaus. Damit hat May ihr Ziel klar verfehlt, die Regierungsmehrheit auszubauen. Sie wollte sich ursprünglich ein starkes Mandat für die Brexit-Verhandlungen holen. Die oppositionelle Labour-Partei konnte Sitze im Parlament dazu gewinnen und kommt voraussichtlich auf 261 Sitze. Damit kann in Großbritannien keine Partei aus eigener Kraft regieren. Die Initiative zur Regierungsbildung liegt zunächst bei Premierministerin May. Sie kann versuchen, einen Koalitionspartner zu finden oder ein Minderheitskabinett zu bilden. Auch die Auswirkungen auf die Brexit-Verhandlungen sind unklar. Diese sollen eigentlich in 10 Tagen beginnen.| 09.06.2017 10:45 Uhr

Deutsche Politiker sehen May angeschlagen

Berlin: Deutsche Politiker haben nach dem Ausgang der britischen Parlamentswahl von einer schweren Niederlage für Premierministerin May gesprochen. Der Vorsitzende der deutsch-britischen Parlamentarier-Gruppe, Mayer, sagte auf NDR Info, er könne sich schwer vorstellen, dass May sich lange als Regierungs-Chefin halte. Der FDP-Politiker und Vize-Präsident des EU-Parlaments, Graf Lambsdorff erklärte, May stehe da mit der Torte im Gesicht. Sie sei losgezogen, um eine starke und stabile Regierung zu bilden, und stehe jetzt ohne eigene Mehrheit da. Beide Politiker äußerten auf NDR Info die Sorge, dass die Brexit-Verhandlungen jetzt schwieriger werden. Graf Lambsdorff sagte, eine starke Mehrheit hätte May mehr Spielraum gegeben für Kompromisse.| 09.06.2017 10:45 Uhr

Demokraten und Republikaner streiten über Comey

Washington: In den USA streiten Demokraten und Republikaner darüber, wie die Aussage von Ex-FBI-Chef Comey vor dem Senat zu bewerten ist. Mehrere republikanische Politiker sagten, sie sähen keine Beweise dafür, dass Präsident Trump die Justiz behindert hat. Vielmehr sei er politisch unerfahren und habe sich möglicherweise deshalb nicht immer ans Protokoll gehalten. Mehrere Demokraten erklärten hingegen, sie sähen Hinweise auf strafbares Fehlverhalten. Comey hatte ausgesagt, Trump habe in einem persönlichen Gespräch die Hoffnung geäußert, er könne die Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter des Präsidenten fallen lassen. Der Ex-Geheimdienstchef sagte, er habe dies als Anweisung verstanden. Bei den Ermittlungen geht es um Verbindungen von Trumps Wahlkampfteam zur russischen Regierung sowie um Vorwürfe, Russland habe durch Hackerangriffe Einfluss auf die Präsidentenwahl nehmen wollen.| 09.06.2017 10:45 Uhr

Athen bittet um Schuldenerleichterung

Berlin: Der griechische Präsident Pavlopoulos hat an Bundesfinanzminister Schäuble appelliert, Schuldenerleichterungen für sein Land zuzustimmen. Pavlopoulos sagte der Zeitung "Die Welt", Griechenland habe wie gefordert Rentenkürzungen und Steuererhöhungen beschlossen. Jetzt bitte er Schäuble darum, sich bei seiner Entscheidung nicht vom deutschen Wahlkampf beeinflussen zu lassen. Der Bundesfinanzminister will erst nach dem Ende des laufenden Hilfsprogramms im kommenden Jahr über Schuldenerleichterungen für Athen entscheiden.| 09.06.2017 10:45 Uhr

Medien: Schalke trennt sich von Weinzierl

Gelsenkirchen: Fußball-Bundesligist Schalke 04 wird sich nach übereinstimmenden Berichten mehrerer Medien von Trainer Markus Weinzierl trennen. Die Entscheidung soll danach im Laufe des Tages bekanntgegeben werden. Nachfolger soll Domenico Tedesco vom Zweitligisten Erzgebirge Aue werden.| 09.06.2017 10:45 Uhr